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Tennis- und Golferellenbogen - Epikondylitis
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Entzündung der Ansatzstellen der Muskeln durch Überlastung
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Epikondylen sind die beiden Verdickungen am unteren Ende
des Oberarmknochens, welche das Ellenbogengelenk seitlich
umschließen. Sowohl am seitlichen als auch am mittig gelegenen Epikondylus
setzen Muskeln des Unterarms an, die für die Bewegung des Handgelenks
erforderlich sind. Unter einer Epikondylitis versteht man eine Entzündung der
Epikondylen in im Bereich dieser Muskelansatzstellen. Grund ist meist eine Überlastung der betroffenen Muskeln. Aber auch vorbestehende Reizzustände des Ellenbogengelenks können vergleichbare
Beschwerden verursachen bzw. zu einer Epikondylitis beitragen.
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Tennisellenbogen
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Beim Tennisspielen werden für das Halten des Schlägers und die
Ausführung einiger Schlagbewegungen insbesondere diejenigen Unterarmmuskeln
benötigt, welche das Handgelenk nach oben knicken. Diese Muskeln setzen am
seitlichen Epikondylus des Oberarmknochens an, so dass man bei Tennisspielern
häufig eine seitliche Epikondylitis (Epicondylitis lateralis) findet. Man
spricht daher auch vom Tennisellenbogen. |
Golferellenbogen
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Umgekehrt ist die Situation bei Golfern. Die für die
Schlagbewegung und die Beugung des Handgelenks eingesetzten Muskeln des
Unterarms setzen am mittigen Epikondylus an. Entsprechend spricht man bei einer
mittigen Epikondylitis (Epicondylitis medialis) auch von einem Golferellenbogen.
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Häufige Ursachen
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Der Tennisellenbogen tritt häufiger auf als der
Golferellenbogen. Tennis- und Golferellenbogen können neben diesen beiden
Sportarten allerdings auch beispielsweise durch intensives Klavierspielen,
Computerarbeit, Fechten und Wurfsportarten ausgelöst werden. |
Diagnostik
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Im Vordergrund
steht der Schmerz, der hauptsächlich bei der Beuge- bzw. Streckbewegung des
Handgelenks ausgelöst wird. Außerdem lassen sich bei der Untersuchung durch den
Arzt Schmerzen bei Druck mit den Fingern auf bestimmte Stellen des
Ellenbogengelenks sowie bei einigen speziellen Bewegungen auslösen. Das
Röntgenbild zeigt meistens keinen auffälligen Befund. Allerdings lassen sich bei
einer so genannten Szintigraphie in der Regel Auffälligkeiten feststellen. Dabei
wird eine schwach radioaktive Substanz in den Körper injiziert. Sie lagert sich
insbesondere an solchen Stellen innerhalb des Körpers an, in denen eine
Entzündung abläuft. Mit Hilfe einer speziellen Kamera, welche den gesamten
Körper aufnimmt, können die betroffenen Stellen identifiziert werden. Die in den
Körper gelangte Radioaktivität ist schwach und klingt rasch ab, so dass weder der
Patient noch seine Mitmenschen geschädigt werden.
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Vermeidung der Auslöser und Ruhigstellung
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Die wichtigste Therapiemaßnahme bei einer Epikondylitis besteht
in der Vermeidung der schmerzauslösenden Bewegungen, um die entsprechenden
Muskeln ruhig zu stellen und damit die Reizung ihres Muskelansatzes am
entsprechenden Epikondylus zu vermeiden. Dazu kann in Einzelfällen auch das
Tragen einer Gipsschiene erforderlich sein. Zudem wird vom Arzt gelegentlich
eine so genannte Epikondylitisspange verordnet. Diese wird wie ein Ring im
Bereich des oberen Unterarms getragen und mindert die Reizung, welche durch
Muskelbewegungen an den Epikondylen ausgelöst wird.
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Medikamente und physikalische Therapie
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Begleitend können
Schmerzmedikamente eingenommen und entzündungshemmende Salben aufgetragen
werden. Auch das Einspritzen entzündungshemmender Medikamente an den betroffenen Epikondylus kann nützlich sein. Zudem kann eine physikalische Therapie, z.B.
regelmäßige Kühlbehandlungen, die Schmerzen lindern.
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