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Kontraktur
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Unter einer Kontraktur versteht man eine dauerhafte, übermäßige
Muskelanspannung, bzw. Verkürzung eines Muskels. Bei der Volkmann-Kontraktur handelt es sich um eine Kontraktur, die auf eine Minderversorgung einer oder mehrerer Muskelgruppen des
Armes mit Blut zurückzuführen ist (so genannte ischämische Kontraktur; "Ischämie"
bedeutet Blutmangel). Durch die Blutmangelversorgung stirbt das betroffene
Muskelgewebe ab und verkürzt sich, was letztendlich die Kontraktur herbeiführt.
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Kompartment-
syndrom
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Zu der Blutmangelversorgung kommt es beispielsweise durch eine
Blutung im Bereich des Muskels. Die Muskeln sind von einer kräftigen Sehnenhülse
umgeben. Läuft Blut in diese Sehnenhülse so wird der Platz für den Muskel und
das einlaufende Blut immer geringer. Der Druck innerhalb der Sehnenhülle steigt stark
an. Durch den steigenden Druck werden die Blutgefäße innerhalb der Muskulatur
zusammengedrückt, so dass sie kein Blut mehr in den Muskel transportieren können.
Man bezeichnet diesen Vorgang auch als Kompartmentsyndrom. |
Ursachen
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Ursache solcher Muskelblutungen sind
Verletzungen, beispielsweise ein Bruch des Oberarmknochens. Durch eine solche
Verletzung können allerdings auch Arterien verletzt werden, welche die Muskeln
des Unterarms mit Blut versorgen. In der Folge kommt es zu einer
Blutmangelversorgung der Unterarmmuskulatur, so dass auch hier eine
Volkmann-Kontraktur entstehen kann. Aber auch ein zu eng sitzender Gipsverband
am Oberarm kann die Durchblutung der Muskulatur so sehr beeinträchtigen, dass es
zu einer Volkmann-Kontraktur kommt.
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Beschwerden
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Eine Volkmann-Kontraktur ist aufgrund der Blutmangelversorgung
der Muskulatur sehr schmerzhaft. Durch die Kontraktur ist die betroffene
Muskulatur sehr hart und auch druckempfindlich, zudem ist die Bewegungsfähigkeit
eingeschränkt. Dies betrifft vor allem jene Unterarmmuskeln, welche für die
Beugung der Hand verantwortlich sind, und die kleinen Muskeln innerhalb der
Hand, welche unter anderem die Finger bewegen. |
Therapie orientiert sich an den Ursachen
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Ist die Volkmann-Kontraktur auf einen Gipsverband zurückzuführen muss dieser bei einsetzenden Schmerzen,
die auf eine beginnende Volkmann-Kontraktur hinweisen, sofort entfernt werden.
Ist die Volkmann-Kontraktur auf eine Verletzung zurückzuführen, muss diese
Verletzung zunächst
versorgt werden. Unter Umständen ist dabei auch die Wiederherstellung
beschädigter Blutgefäße erforderlich. Bei einem Bluterguss innerhalb einer
Sehnenhülle muss diese im Rahmen einer Operation geöffnet und der Bluterguss
ausgespült werden.
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Nachbehandlung und Folgen
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Nach einer solchen Operation sind intensive
krankengymnastische Übungen sehr wichtig, um eine optimale Muskelfunktion zu
erreichen. Ist allerdings im Rahmen der Entstehung der Volkmann-Kontraktur sehr
viel Muskelgewebe abgestorben und damit dauerhaft verkürzt, können unter
Umständen dauerhafte Bewegungseinschränkungen zurückbleiben.
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