Orthopädie

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Was ist ein Engpass-Syndrom?

Nerven verlaufen häufig an anatomisch Engstellen.

Die Bewegungsfähigkeit unseres Körpers hängt wesentlich von der einwandfreien Funktion der Nerven ab, über deren Impulse die Muskeln arbeiten. Nervenstränge verlaufen häufig an Stellen, an denen eine natürliche Enge besteht. Ein solcher Engpass kann ein von Bändern umgebener Kanal (Tunnel) sein, durch den ein bestimmter Nerv verläuft. Dies wäre z.B. beim Karpaltunnel-Syndrom der Fall. Normalerweise, im gesunden und unverletzten Zustand des Körpers, bereiten diese Engstellen keinerlei Probleme.

 

Schmerzen, Missempfindungen und Lähmungen durch vermehrten Druck.

Kommt es über einen längeren Zeitraum zu einem verstärkten Druck auf diese Engstellen, so kann das zu einem Funktionsverlust und sogar zu einer Schädigung des Nervs führen. Die Folgen sind Schmerzen, Missempfindungen und Lähmungen des Muskels, der von dem betroffenen Nerv versorgt wird. Deshalb werden die entstandenen Krankheitsbilder auch Engpass-Syndrome genannt. Der Name eines Engpass-Syndroms enthält in der Regel Hinweise auf die betroffene Gliedmaße und das Gelenk. Das Tibialis-anterior-Syndrom zum Beispiel ist ein Engpasssyndrom des vorderen (anterior) Schienbeins (Tibia).

 

Alles, was zusätzlichen Raum benötigt, kann die Ursache sein.

Die Ursachen, die zu einer Verengung und zu verstärktem Druck auf das Nervengewebe führen, können sehr unterschiedlich sein. Alles, was zusätzlich Raum benötigt, kann diesen Druck hervorrufen. Tumore, Ödeme (Wasseransammlungen im Gewebe), verdicktes Sehnengleitgewebe, Knochenstückchen oder zu starkes Muskelwachstum sind die häufigsten Gründe für die Entstehung von Engpass-Syndromen. Die Therapie besteht grundsätzlich darin, den Druck auf den Nerv zu verringern bzw. ganz zu beseitigen.

 

Engpass-Syndrome werden auch als Kompartment-, Kompressions- oder Logen-Syndrome bezeichnet.

Für Engpass-Syndrome gibt es eine Reihe von Namen, die synonym verwandt werden:
  • Kompartmentsyndrome: Die betroffenen engen Bereiche kann man auch als Kompartimente (engl. compartment = Abteilung, abgeschlossener Raum) bezeichnen. Darunter versteht man Gebiete im menschlichen Körper, die einen in sich abgeschlossenen Raum bilden. Dazu zählt man z.B. den Gefäß-Nerven-Kanal oder einen Muskeltunnel. Aus diesem Grund nennt man Engpass-Syndrome auch Kompartmentsyndrome.
  • Nervenkompressionssyndrome: Eine zusätzliche Kompression (Zusammendrückung) von Nerven oder Muskeln, die in den ohnehin schon engen Stellen liegen, verursacht sehr schmerzhafte Reizungen. Sie kann in seltenen Fällen auch zu Lähmungserscheinungen führen.
  • Logen-Syndrome: Oft kommt es auch vor, dass Muskeln besonders betroffen sind, die in bestimmten Kammern (Muskellogen) liegen. Diese Logen sind nur wenig dehnbar sind. Sie sind meistens von einer kräftigen, wenig nachgebenden Muskelbinde (Muskelfaszie) umgeben. Bei erhöhtem Innendruck ist dann auch hier kein Ausweichen der Nerven möglich und es kommt zu schmerzhaften Beschwerden und Bewegungseinschränkungen. Wegen dieser Erscheinungen in den Muskellogen spricht man auch von "Logen-Syndromen". Bei diesem Syndrom kann es leicht zu einem Untergang von Muskelgewebe kommen, falls nicht frühzeitig das Krankheitsbild erkannt und behandelt wurde. Das Tibialis-anterior-Syndrom macht mit 75 Prozent der Fälle von Logen-Syndromen den größten Anteil aus.

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Engpass-Syndrome

 


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