Orthopädie

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Ursachen von Engpass-Syndromen

Der Druck im Engpass steigt.

Bei einem Engpass-Syndrom kommt es zu den typischen Beschwerden wie Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungserscheinungen, weil Nerven und Muskeln des betroffenen Armes oder Beines oder eines Gelenkes geschädigt wurden. Die Schädigung kann durch verschiedene äußere Umstände hervorgerufen werden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie zu einer Erhöhung des Drucks in dem betroffenen Engpass führen.

 

Schwellung durch Ödeme sind die häufigste Ursache.

Oft sind Schwellungen des umliegenden Gewebes der Grund. Die Entstehung von Schwellungen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Meistens beruhen sie auf einer Ödembildung. Ödeme sind Ansammlungen von Gewebsflüssigkeit. Sie können z. B. nach einem Knochenbruch (Fraktur) entstehen kann. Frakturen sind in ca. 70 Prozent der Fälle der Auslöser eines Engpass-Syndroms. Das vermehrte Auftreten von Ödemen während der Wechseljahre (Klimakterium) kann dazu führen, dass in dieser Lebensphase auch Engpass-Syndrome gehäufter vorkommen können.

 

Bei Entzündungen treten Exsudate in das Gewebe aus.

Jede Art von Flüssigkeitsansammlung führt zu einer Volumenvergrößerung. Es steht dann in den Engstellen nicht mehr genügend Raum für die sich dort befindlichen Nerven und Muskeln zur Verfügung. Ein Ausweichen ist nicht mehr möglich, so dass eine starke Kompression zustande kommt. Auch Exsudate, die im Laufe einer Entzündungsreaktion, z.B. bei rheumatischen Erkrankungen oder Sehnenscheidenentzündungen freigesetzt werden, sorgen für einen erheblichen Druckanstieg im betroffenen, engen Raum. Exsudate sind Flüssigkeiten und Zellen, die im Laufe einer Entzündung aus den Blut- und Lymphgefäßen in das Gewebe austreten.

 

Tumore, Blutergüsse, Prellungen, Zysten oder ein zu enger Gipsverband können das gleiche Krankheitsbild hervorrufen.

Im Allgemeinen kann jede Art von Schwellung innerhalb oder in unmittelbarer Nähe eines Engpasses zu den verschiedenen Syndromen führen. Jeder Umstand, der den ohnehin schon engen Raum noch weiter begrenzt, so dass die sich dort befindlichen Nerven und Muskeln stark beeinträchtigt werden, kann Auslöser sein. Einem Engpass-Syndrom zugrunde liegen können z.B.:
  • Tumore: Liegt dieser in der Nähe einer Engstelle, kommt es dort ebenfalls zu einem erhöhten Druck auf das Muskelgewebe oder die Nerven. Die Folge sind dann heftige Beschwerden im Bereich dieses Engpasses.
  • Blutergüsse (Hämatome) oder mit Flüssigkeit gefüllte Verkapselungen im Gewebe (Zysten) können ein Engpass-Syndrom verursachen.
  • Ein zu eng und straff angelegter Gipsverband, besonders häufig bei Kindern, kann eine mögliche Ursache sein.
  • Prellungen und Quetschungen (Kontusionen) von Weichteilen, die die Engstellen umgeben, können ebenfalls Auslöser für das Beschwerdebild sein.

 

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Als weitere mögliche Ursachen wäre z.B. die chronische Polyarthritis, degenerative Gelenkprozesse und Abszesse zu nennen. Genauso verantwortlich für diese Syndrome können angeborene Knochenfehlbildungen, sowie Haltungsstörungen sein. Auch hier kann der Fall auftreten, dass Engpässe durch diese Anomalien noch weiter an Raum verlieren.

 

Es sind aber nicht nur die anatomischen Engräume, die zu Nervenkompressionssyndromen führen können. Auch Stellen, wo Nerven direkt am Knochen liegen, sind kritisch. Dort kommt es ohnehin schon bei leichterem Druck zu Schmerzen. Es wird aber schnell problematisch, falls zusätzlich noch eine Schwellung hinzukommt.

 

Neben den genannten Ursachen spielt auch die Dauerbeanspruchung der Muskulatur eine, wenn auch geringere Rolle. Bei Marathonläufern wird dieses Phänomen öfter beobachtet.

 

Schmerzen entstehen auch durch mangelnde Durchblutung.

Engpass-Syndrome werden häufig von heftigen Schmerzen begleitet. Die Schmerzen entstehen einerseits durch den großen Druck auf die Nerven selbst. Andererseits ist aber gleichzeitig auch die Blutzufuhr gestört, denn auch die Blutgefäße werden erheblich zusammengedrückt (komprimiert). Die Zirkulation kommt deshalb zum Stillstand und eine Durchblutungsstörung (Ischämie) ist die Folge. Dadurch wird die Funktion und der Stoffwechsel des betroffenen Bereiches verschlechtert. Bei mangelnder Ernährung kommt es zu Beschwerden, wie heftigen Schmerzen oder sogar zu einer Gewebsnekrose, einem Absterben von größeren Zellgebieten und dem daraus folgenden Untergang des Gewebes. Handelt es sich hierbei um Muskelgewebe, kann es unter Umständen auch zu Lähmungserscheinungen kommen.

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