Orthopädie

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Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur)

Achillessehne

Die Achillessehne ist die Endsehne des großen Wadenmuskels, des M. triceps surae. Der Muskel entspringt in zwei deutlichen Muskelbäuchen jeweis von der Rückseite der beiden Kondylen des Oberschenkelknochens. In der Mitte des Unterschenkels vereint sich die Sehne des M. soleus (Schollenmuskel: tiefliegender Wadenmuskel) mit den Sehen der beiden Muskelbäuche zur Achillessehne (Tendo calcanei), die am Fersenbeinhöcker ansetzt. Am Übergang vom Wadenmuskel ist die Sehne noch breit gefächert. Sie verjüngt sich dann deutlich bis zum Fersenbeinhöcker und fächert sich dann wieder breitflächig auf. So entsteht das Bild einer Sanduhr. Die Achillessehne ist die stärkste Bindegewebsstruktur des menschlichen Körpers. Sie kann mit bis zu 350 kg belastet werden.

Die meisten Achillessehnenrupturen  (Ruptur = Riss) ereignen sich an der "Schwachstelle" dieser Sehne etwa zwei bis sechs Zentimeter oberhalb ihres Ansatzes am Fersenknochen. Häufigste Ursache ist ein Sportunfall. Dabei sind in der Regel Freizeitsportler betroffen, die ihre ansonsten untrainierte Sehne plötzlich stark belasten. Die meisten Betroffenen sind zwischen zwanzig und vierzig Jahren alt, darunter fünf- bis zehnmal mehr Männer als Frauen.

Bei einem Achillessehnenriss bemerkt der Betroffene einen deutlichen, plötzlich auftretenden peitschenartiger Schlag. Häufig ist ein lauter Knall zu hören. Bei der ärztlichen Untersuchung ist an der Stelle des Risses eine Delle zu tasten. Da die Wadenmuskulatur ihre Kraft über die gerissene Sehne nicht mehr auf den Fuß übertragen kann, ist das Strecken des Fußes beziehungsweise das Stehen auf Zehenspitzen nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt möglich.

Bei einer Ultraschalluntersuchung lässt sich der Riss der Sehne gut erkennen. Dies ist auch mittels einer Kernspintomographie möglich, jedoch ist diese Untersuchung nur selten erforderlich, weil das Bild eines Achillessehenrisses auch so deutlich zu erkennen ist.

 

Konservative Therapie oder Operation

Bei der Therapie gibt es mehrere Optionen, die von den persönlichen Gegebenheiten abhängen. Lassen sich die Sehnenenden bei leichter Beugung des Fußes einander gut annähern, kann die Selbstheilung der Sehne durch das Tragen einer speziellen entlastenden Schiene unterstützt werden. Ansonsten muss die Sehne operativ genäht werden. Die Operation sollte möglichst rasch nach dem Unfall durchgeführt werden, weil bei frischen Sehnenenden eine direkte Naht möglich ist. Nach Ablauf von etwa drei bis vier Wochen sind aufwendigere Verfahren erforderlich, beispielsweise die Verwendung von Sehnenmaterial aus anderen Regionen des Körpers.

 

Nachbehandlung

Nach der Operation ist eine Nachbehandlung erforderlich. Auch hierbei wird die Sehne durch das Tragen einer speziellen Schiene zunächst entlastet, in der Regel für etwa sechs Wochen. Während dieser Zeit wird unter krankengymnastischer Anleitung eine allmähliche Belastungssteigerung des Beines durchgeführt. Die Krankengymnastik dient zudem dem Erhalt der Beweglichkeit von Unterschenkel und Fuß sowie der Kräftigung der Muskulatur. Nach ungefähr sechs Wochen ist wieder eine volle Belastung möglich.

 

Arbeit

In Abhängigkeit von der beruflichen Tätigkeit kann die Arbeit nach etwa drei bis sechzehn Wochen wieder aufgenommen werden. Sport ist nach ungefähr drei bis vier Monaten wieder möglich.

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