Orthopädie

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Klumpfuß

Angeborene Fehlstellung

Der Klumpfuß ist eine angeborene Fußfehlstellung mit folgenden Merkmalen:

  • Fußstreckung
  • Einknicken und Eindrehen des Fußes nach innen

Diese spezielle Ausprägung ist durch eine ungleichmäßige Entwicklung der Fußmuskulatur bedingt, sodass der Fuß durch den unterschiedlichen Muskelzug in der beschriebenen Fehlstellung gehalten wird.

 

Häufigkeit

Eine genaue Ursache für die Entstehung eines Klumpfußes ist nicht bekannt. Pro tausend Neugeborene sind statistisch 1,12 Kinder von einem Klumpfuß betroffen. Dabei liegt in etwa der Hälfte der Fälle ein beiderseitiger Klumpfuß vor. Jungen sind zweieinhalb Mal häufiger betroffen als Mädchen.

 

Diagnostik

Der Klumpfuß fällt in der Regel bereits bei der ersten Betrachtung des neugeborenen Kindes auf. Mittels einer Röntgenaufnahme kann man die (Fehl-)Stellung der einzelnen Fußknochen zueinander gut erkennen. Allerdings ist eine Röntgenaufnahme erst im späteren Lebensalter sinnvoll, weil die Fußknochen bei der Geburt noch nicht verknöchert, sondern erst knorpelig angelegt sind: Sie sind daher zu diesem Zeitpunkt auf einem Röntgenbild noch nicht sichtbar. Allerdings kann man die Fußknochen im Neugeborenenalter mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung gut erkennen. Teilweise ist es sogar möglich, eine Klumpfußbildung bereits vor der Geburt im Rahmen der Ultraschalluntersuchungen zur Schwangerschaftsbetreuung festzustellen.

 

Therapieziele

In der Regel lässt sich ein Klumpfuß gut behandeln. Für ein gutes Ergebnis ist aber unbedingt die Mitarbeit des Kindes und vor allem auch der Eltern erforderlich. Die Behandlung eines Klumpfußes beginnt bereits in den ersten Lebenstagen des neugeborenen Kindes. Die Therapie hat folgende Ziele:

  • korrekte Ausrichtung des Sprunggelenks
  • anatomisch regelrechte Achsenverhältnisse zwischen Fußwurzelknochen, Sprunggelenk und Unterschenkel
  • Gleichgewicht der einzelnen Muskeln, welche den Fuß bewegen und ausrichten
  • normale Beweglichkeit und normale Belastbarkeit des Fußes

 

Nichtoperative Therapie

Zunächst kommen verschiedene nichtoperative Behandlungsverfahren zum Einsatz:

  • Krankengymnastik zur Verbesserung der Fußbeweglichkeit und zum Erreichen eines muskulären Gleichgewichts
  • Anlage von Bandagen, Führungshilfen und Schienen, um den Fuß allmählich in die gewünschte Position zu führen
  • Gipsschienung zur weiteren Stabilisierung der gewünschten Fußposition
  • bei größeren Kindern Tragen orthopädischer Schuhe, eventuell mit zusätzlichen Einlagen, um die korrekte Fußposition auch während des Gehens zu bewahren

Diese Form der Behandlung ist sehr häufig erfolgreich.

 

Operative Therapie

Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der behandelten Kinder ist der Therapieerfolg nicht ausreichend, sodass sich eine operative Behandlung anschließen muss. Die operative Korrektur der Klumpfußfehlstellung erfolgt beispielsweise durch Durchtrennen von Bändern, welche die Fehlstellung aufrecht erhalten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, mehrere Schienen aus Metall fest im Knochen zu verankern. Diese Schienen können dann im Verlauf mehrerer Wochen in ihrer Ausrichtung zueinander allmählich verändert werden, mit der Folge einer entsprechend günstigen Ausrichtung auch der damit verbundenen Fußknochen. Eine weitere Variante besteht in einer operativen Fußgelenkversteifung, um den Fuß auf diese Weise in einer günstigen Position zu halten.

 

Nachbehandlung

An eine Operation schließt sich in der Regel eine sechs- bis zwölfwöchige Gipsbehandlung an, um das Operationsergebnis zu stabilisieren (außer bei Verwendung der Metallschienen, da diese nicht eingegipst werden können, sondern zur allmählichen Korrektur der Fehlstellung frei zugänglich sein müssen). Wenn auf den Gips verzichtet werden kann, ist dennoch weiterhin die nächtliche Lagerung des Fußes in einer stabilisierenden Schiene erforderlich. Außerdem ist das Tragen von orthopädischen Schuhen und/oder von speziellen Schuheinlagen sinnvoll.

 

Physiotherapie

Parallel wird eine intensive Krankengymnastik durchgeführt, um die Fußstellung zu stabilisieren sowie um die Beweglichkeit und die Kraft des Fußes weiter zu verbessern.

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