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Instabile Halswirbelsäule: Ursachen und Beschwerden
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Neuer Ansatz erklärt instabile Halswirbelsäule
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Ursachen und Folgen einer instabilen, überbeweglichen Halswirbelsäule werden durch die
klassischen Erklärungsansätze bisher nicht in ihren weit reichenden Folgen
erfasst. Der Internist und Umweltmediziner Doz. Dr. sc. med. Bodo
Kuklinski entwickelte einen neuen Forschungsansatz. Dieser versucht erstmals die
Auswirkungen der instabilen Halswirbelsäule insbesondere im Bereich des Genicks
zu erfassen und ursächlich zu erklären. Die weitere Darstellung des
Krankheitsbildes folgt dieser Argumentationskette. |
Ursachen und Auslöser der instabilen HWS
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Das Krankheitsbild der instabilen Wirbelsäule hat in den Industriestaaten
ganz erhebliche Ausmaße eingenommen. Auslöser sind häufig Unfälle im häuslichen
Bereich und in der Freizeit, beim Sport und durch Verkehrsunfälle. Auch
neurotoxische Schäden, Virusinfektionen und Operationen in Vollnarkose führt
Kuklinski als Auslöser an. Instabilität wird außerdem unterstützt durch
genetisch bedingte Vorerkrankungen, die eine Schwächung des Bindegewebes mit
sich bringen, etwa das
Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom. |
Erste Schäden der HWS schon bei der Geburt möglich
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Erste Schäden an der Stabilität der Halswirbelsäule
können schon bei einer unnatürlichen Entbindung, z. B. bei Saugglocken- oder
Zangengeburten oder Schieflagen im Mutterleib entstehen. Diese Entbindungen
gelten auch als Ursache für das
KISS-Syndrom, das eine Fehlstellung der Halswirbelsäule beschreibt. Im Laufe
des Lebens kommt es zu vielfältigen Gewalteinwirkungen auf die Halswirbelsäule -
Schleuderbewegungen, Schütteln, Stürze etc. Kinder sind wegen ihres
überproportional großen Kopfes besonders gefährdet.
Das führt zu Vorschädigungen. Je häufiger dies geschieht, desto geringer kann
das auslösende Ereignis einer instabilen Wirbelsäule sein. |
Beschwerden können alle Organsysteme des Körpers betreffen
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Die besondere Anatomie und Physiologie der Halswirbelsäule, die die
Verbindung der nervale Versorgung aller Muskeln und inneren Organe und die
Blutversorgung des Gehirns herstellt, ist der Grund für das außerordentlich
vielgestaltige Beschwerdebild der instabilen Wirbelsäule. Sie ist keine
ausschließlich orthopädische Erkrankung. Es können folgende Organe und
Organsysteme betroffen sein:
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Hirn, peripheres und vegetatives Nervensystem
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Sinnesorgane (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Empfinden)
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Hormon- und Immunsystem
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Innere Organe: Lunge, Herz, Verdauungssystem
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Urogenitalsystem
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Haut
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Bewegungsapparat
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Auswirkungen
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Die Auswirkungen auf diese Systeme können ganz erheblich sein. Kuklinski
nennt im wesentlichen:
- Durchblutungsbeeinträchtigungen der Kopfes durch Einklemmen der
versorgenden Arterien. Dies führt zu einer Freisetzung von freien
Säuerstoffradikalen - es kommt zu so genanntem oxidativen Stress und
kann Hirnschädigungen verursachen
- Reizung von Hirnnerven u. a. des Trigeminusnervs durch Stress,
Xenobiotika, physikalische Reize. Vermehrte Ausschüttung von Histamin
als Antwort auf die Reizung der begleitenden C-Nervenfasern. Histamin
fördert den nitrosativen Stress (Übergewicht an Stickoxiden), was
wiederum die Energiegewinnung in den Mitochondrien beeinträchtigt.
Dieser Mechanismus schädigt Hirn- und Nervenschrankenzellen und ist mit
verantwortlich für verschiedene schwere Erkrankungen degenerative und
entzündliche Nervenerkrankungen wie ALS, Multiple Sklerose, Alzheimer
- Sympathikusstress nennt Kuklinski als ein zentrales Problem,
das er bei Betroffenen häufig festgestellt hat und zu einer
Minderdurchblutung des Gehirns führt. Die häufige bewegungsabhängige
Aktivierung des Sympathikus betrifft nach seinen Angaben etwa 80 Prozent
der Betroffenen. Sie gilt als ein wichtiger Risikofaktor für die
Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Bei gedehnten und angerissenen Flügelbändern kommt es zum Phänomen
des "tanzenden Dens", wobei der Dens des zweiten Halswirbel in Kontakt
kommt zu Nerven und Blutgefäßen.
- Schwerwiegende Irritation der Propriozeptoren führen zu
Fehlinformationen über die Kopfposition
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Typische Beschwerden
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Es kommt zu Krankheitsbildern wie Sehstörungen, Tinnitus, Kopfschmerzen und
Migräne, Gelenk- und Muskelschmerzen, Anstrengungsasthma, Reizdarm,
Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, ADHS, Allergien,
Reizblase, Menstruationsbeschwerden und noch vieles mehr. Die Aufzählung erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Jahrelanger Leidensweg aufgrund ärztlicher Fehldiagnosen
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Die Betroffenen suchen meistens entsprechende Fachärzte auf, die die
Symptome isoliert betrachten und oft keine Ursache finden, denn Auslöser ist die
überbewegliche Wirbelsäule. Oft sind die Beschwerden nicht messbar und gelten
damit "im wissenschaftlichen Sinne als nicht existent". Der Patient wird dann
"auf die psychosomatische Schiene geschoben". Eine fatale Fehleinschätzung.
Wichtig ist eine disziplinübergreifende Diagnostik, die sich nicht allein auf
eine Geräte- und Labordiagnostik beschränkt. Da aber oft sogar ein ausführliches
Patientengespräch und eine sorgfältige Erhebung der Vorgeschichte und
-entwicklung (die ureigenste medizinische Instrument zur Diagnostik überhaupt)
unterbleibt leiden die Betroffenen unnötig lange - nicht selten jahrelang - an
den erheblichen
Beschwerden.
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