|
Nesseltiere und andere Meeresbewohner
|
|
|
|
Nesseltiere
|
Hunderttausende sind jährlich betroffen
|
Durch die in den letzten Jahren immer
beliebter gewordenen Tauchreisen,
bekommen Touristen immer häufiger mit Meeresbewohnern zu tun. Vor allem
Nesseltiere wie Quallen, Seeanemonen, Nesselfarne oder Feuerkorallen rufen pro
Jahr mehrere Hunderttausend Verletzungen hervor. Kommt man mit solchen
Nesseltieren in Berührung, explodieren Abertausende von mikroskopisch kleinen
Nesselkapseln, wodurch das darin enthaltene Gift in die Haut injiziert wird. |
Symptome
|
Durch das Gift von Nesseltieren kommt es in der Regel zu Schmerzen, Schwellungen und Quaddelbildung.
Mehr als örtliche Hautreaktionen treten aber nicht auf. Nach einer örtlichen
Behandlung verschwinden die Beschwerden in wenigen Tagen.
|
Australische Würfelqualle -Box Jellyfish
|
Einige
Quallenarten wie Portugiesische Galeeren und pazifische Würfelquallen
("Seewespen") können nicht nur unerträgliche Schmerzen sondern auch Übelkeit,
Erbrechen, Krämpfen und Kreislaufversagen hervorrufen. Die portugiesische
Galeere kommt im Atlantik vor uns ist nur selten in Küstenregionen zu
finden. Die australische Würfelqualle (Box Jellyfish oder Seewespe) ist eine
Quallenart, die von Oktober bis Mai an den Küsten Nord- und
Nordostaustraliens zu finden ist. Durch das Gift der australischen
Würfelqualle kommen jährlich etwa 10 Menschen ums Leben, meistens sind es Kinder.
|
Behandlung von Nesselverletzungen
|
Keinesfalls sollen die betroffenen Hautstellen mit Süßwasser oder Alkohol abgewischt werden, da dadurch noch weitere Nesselzellen platzen
und die Situation
verschlechtern. Vielmehr spült man die Areale mit Meereswasser oder Essig ab.
Essig deaktiviert die Nesselzellen. Dadurch gelangt kein weiteres Gift in den
Körper. Anschließend
streicht man dann mit einem Spatel (auch Messerrücken oder EC-Karte) über den
Körper, um
verbliebene Tentakelrest zu entfernen. Danach sollte die Haut gekühlt und evtl. ein
Antihistaminikum-Gel oder eine 2% ige Hydrocortisonsalbe aufgetragen werden. Tritt
Schwitzen, Schwindel, Herzrasen auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Beim
Kontrakt mit australischen Würfelquallen sollten sie sofort einen Arzt aufsuchen
oder den Notruf wählen (in Australien wählen Sie 000).
|
|
Giftfische
|
Bloße Füße können gefährlich sein
|
Der Kontakt mit Giftfischen geschieht am häufigsten beim Gehen mit bloßen
Füßen
im Uferbereich des Mittelmeers und Ostatlantiks. Hier halten sich vor allem die
sog.
Petermännchen auf. Für Taucher an Korallenriffen können Berührungen mit
Scorpions- und Feuerfischen, aber ganz besonders mit Steinfischen zu äußerst
schmerzhaften und schweren Vergiftungserscheinungen führen.
|
Behandlung
|
Bei allen Verletzungen durch Giftfische ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, der
ggf.
einen Giftstachel entfernt und zur Schmerzlinderung örtlich Lidocain injizieren
kann.
Ebenfalls schmerzlindernd wirken Bäder in 45 ° warmen Wasser. Gegen einige
Fischgiftarten (z.B. Steinfische) gibt es Antiseren, die schnell eine deutliche
Besserung der Vergiftungserscheinungen bewirken.
|
|
Kegelschnecken
|
Vorsicht vor Giftpfeilen
|
Gefährlich kann ein Kontakt mit den in tropischen und
subtropischen Gewässern
heimischen Kegelschnecken werden. Die Schnecken verteidigen sich bei
Berührungen, beispielsweise wenn sie im flachen Wasser aufgehoben werden, indem
sie Giftpfeile aus einem beweglichen Schlundrohr abschießen.
|
Behandlung
|
Dieses Gift
kann bei manchen Arten zu einer Lähmung der Atemmuskulatur führen.
Unverzüglich muss ein Arzt aufgesucht werden, der je nach Ausmaß der
Vergiftung eine symptomatische Behandlung einleitet.
|
|
Seeigel
|
Seeigel sind giftig
|
Beim Tritt auf einen Seeigel, die sich gerne an felsigen
Küsten aufhalten, entstehen
Verletzungen durch die tief ins Gewebe eindringenden Stacheln. Diese lassen sich
schwer entfernen und führen häufig zu lokalen Infektionen. Vor allem nicht
vollständig entfernte Stacheln können auch die Entzündung eines Gelenks
hervorrufen. Einige Seeigel sind giftig. Das Gift kann außer zu Schwellungen und
Schmerzen auch zu Übelkeit, Erbrechen bis hin zu
Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen führen.
|
Behandlung
|
Seeigelstacheln sollten schleunigst entfernt werden. Da
Weinessig die
oberflächlichen Stacheln auflöst, kann die Stelle mehrfach mit Essig übergossen
werden. Anschließend kann eine schmerzstillende Kortisonsalbe
aufgetragen
werden.
|
Badeschuhe tragen
|
Da Seeigel vor allem nachts auf Nahrungssuche gehen, ist
insbesondere bei
nächtlichem Baden das Tragen von Badeschuhen als Schutz ratsam.
|
|
Vorbeugung
|
Tipps
|
Es gibt einige Maßnahmen, die vor Verletzungen im und am Wasser schützen:
- Tragen Sie Badeschuhe.
- Schwimmen ist besser als waten.
- Nach Stürmen nicht baden, dann ist die Gefahr von Quallen besonders
groß
- Nach stürmischer See oder bei "red tide" in der Karibik und im
Pazifik keinen Baracudas, Red Snapper oder andere Riff-Fische essen. Sie
könnten mit giftigen Algen belastet sein.
- Gestrandete Meerestiere nie anfassen.
- Zwischen Oktober und Mai in nördlichen australischen Gewässern zur
Vermeidung des Kontakts mit der Würfelqualle nur an gesicherten Stränden
mit einem Netz (Stinger Nets) baden. Schutzkleidung wie Neopren oder
"Stinger-Suits" schützen auch bei direktem Kontakt.
|
|
|