Umweltmedizin

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Macht uns unsere Wohnung krank?

Viele gesundheitlichen Beschwerden sind "hausgemacht" (Radünz, 1998).

Dr. Gerhard Führer, Institut peridomus, Himmelstadt.

 

Schadstoffe sind längst überall. Bis zu 90 % hält sich der moderne Mensch in Innenräumen auf, im Schlafbereich etwa ein Drittel seines Lebens. Ein schadstofffreies Leben, Wohnen und Arbeiten ist aufgrund unserer Zivilisation nicht mehr möglich. Die Frage, ob Schadstoffe in Innenräumen vorhanden sind, stellt sich nicht mehr. Heute interessiert nur noch, welche Schadstoffe in welcher Konzentration und in welcher Kombination vertreten sind.

 

Schadstoffe sollten im eigenen Einflußbereich reduziert werden. Auf viele Belastungsfaktoren des täglichen Lebens hat der einzelne Mensch mittlerweile keinen Einfluß mehr. Dort, wo Einflußnahme möglich ist, nämlich in der eigenen Wohnung, sollte aufgrund der langen Aufenthaltsdauer auf Schadstoffarmut geachtet werden. Gleiches gilt auch für Büroräume und Arbeitsplätze, da erhöhte Ausfallzeiten der Mitarbeiter durch gebäudebedingte Erkrankungen volks- und betriebswirtschaftliche Kosten darstellen.

 

Was ist zu tun? Die beste Gesundheitsvorsorge besteht darin, möglichst wenige chemische Substanzen in Innenräume einzubringen (Minimierungsgebot). Bis heute gibt es nicht genug Daten über die Auswirkungen möglicher Kombinationseffekte der chemischen Verbindungen untereinander sowie von Wechselwirkungen mit weiteren Stressoren wie Lärm, Elektrosmog oder Schimmelpilze.

 

Istzustand feststellen und Sollzustand planen. Bei Verdacht auf erhöhte Innenraumbelastungen wird zunächst der Ist-Zustand der Wohnung, des Büros oder des Arbeitsplatzes ermittelt. Wo nötig wird ein Sanierungskonzept erarbeitet und Hilfestellung bei dessen Umsetzung gegeben. Um unnötige Risiken auszuschalten, ist für sensible Menschen, Umweltkranke oder MCS-Patienten die Planung des Sollzustandes von Innenräumen wesentlich. über Versuchsreihen, das Testen von Materialien und Probewohnen in schadstoffarmen und schadstoffüberwachten Räumlichkeiten wird die individuelle Empfindlichkeit ermittelt.

 

Konsequentes Vorgehen ist notwendig. Bei der praktischen Ausführung der Arbeiten ist eine konsequente Vorgehensweise nötig. Dies beginnt mit der Erstellung von baubiologischen Ausschreibungstexten und führt über eine entsprechend geschulte Bauleitung bis hin zur baubiologischen Qualitätssicherung mit Kontrollmessungen. Um die Erkenntnisse von Baubiologie, Bauökologie und Umweltmedizin in die bauliche Praxis umzusetzen, ist das Hinwenden zu einer neuen, umwelt- und menschengerechten Bau- und Einrichtungskultur dringend nötig.

 

Buchtip: Literatur: * Radünz (1998): Bauprodukte und gebäudebedingte Erkrankungen. In: Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestages (Hrsg.): Schutz des Menschen und der Umwelt. Springer.

 

Kurzportrait Dr. Gerhard Führer. Kurzportrait Dr. Gerhard Führer war nach dem Studium der Biologie und Chemie in der Umweltforschung an der Universität Würzburg und am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München tätig. Nach der Weiterbildung zum Baubiologen (IBN) beschäftigte er sich intensiv und praxisbezogen mit baubiologischen und bauökologischen Fragestellungen, unter anderem im Rahmen seines Hausbaus. Als Leiter des Instituts peridomus hat er sich auf den Nachweis, die Beseitigung und das Vermeiden von Schadfaktoren in Innenräumen spezialisiert.

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