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Urindiagnostik: Urinbeimengungen: Erythrozyten
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Werden Erythrozyten im Urin gefunden, spricht man von einer Hämaturie
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Ein sehr häufiger Befund ist die Hämaturie. Das bedeutet, dass sich rote
Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin finden lassen. Es wird eine Makro- von einer
Mikrohämaturie unterschieden. Eine Mikrohämaturie besteht, wenn so wenige Erythrozyten
im Urin sind, dass sie nur unter dem Mikroskop nachgewiesen werden können. Bei einer
Makrohämaturie ist eine mit dem bloßen Auge wahrnehmbare Rotfärbung des Urins. |
Verformungen der Erythrozyten im Harn weisen auf den Ort der
Schädigung hin
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Die Beurteilung der im Urin enthaltenen roten Blutkörperchen unter dem
Mikroskop ist eine für den Arzt sehr wertvolle Untersuchungsart. Anhand der Menge der
Erythrozyten kann in etwa das Ausmaß der Blutung vermutet werden. Je nachdem, welche Form
die Erythrozyten haben, kann teilweise die Lokalisation der Blutung innerhalb des
Harntraktes vorhergesagt werden. Sind z. B. die Erythrozyten verformt, so spricht das eher
für eine Schädigung innerhalb des Nierengewebes, z.B. im Rahmen einer Glomerulonephritis
(Entzündung der Nierenkörperchen),
denn dabei werden die Blutkörperchen durch die geschädigten Strukturen hindurchgepresst.
Sind die Erythrozyten nicht verformt, sondern normal, spricht das eher für eine
Verletzung der ableitenden Harnwege (Nierenbecken,
Harnleiter, Blase,
Harnröhre), z. B. durch Harnsteine im Harnleiter. |
Nicht immer sind die Nieren geschädigt.
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Blutungen können auch bei Menschen vorkommen, deren Nieren in Ordnung
sind. So tritt eine Hämaturie ebenfalls bei fiebrigen Erkrankungen oder nach starken
körperlichen Anstrengungen auf. Doch in der Regel gehen 75 Prozent aller Hämaturien auf
Tumoren, Infekte, Steinleiden oder
Verstopfungen innerhalb der Harnwege zurück. |
Eine Hämaturie muss diagnostisch weiter abgeklärt werden.
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Wenn auch die Hämaturie ein wichtiges diagnostisches Zeichen ist, so ist
sie alleine noch nicht aussagekräftig genug. Ein solcher Befund muss immer ergänzt
werden, einerseits durch bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder
Ultraschall-Untersuchungen, andererseits durch weitere Untersuchungen des Urinsediments.
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