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Inkontinenz: Häufigkeit und Folgen
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Die Kontrolle über die Blase geht verloren.
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Inkontinenz ist der Verlust der Fähigkeit, Urin und/oder Stuhl sicher zu
speichern und auszuscheiden. Bei der Ausscheidung müssen sowohl der Ort, als auch der
Zeitpunkt selbstbestimmt sein. Diese Definition erlaubt vielfältige Möglichkeiten der
Inkontinenz, die unterschiedlichen Schweregrade haben können. Der Harndrang oder
Stuhldrang kann überfallartig auftreten und so stark sein, dass eine Toilette nicht mehr
erreicht werden kann. Manchmal kommt es nur zu einem Harnverlust, wenn der Betroffene
hustet oder beim Heben schwerer Lasten. Es kann nur tröpfchenweise Urin verloren gehen,
es kann aber auch zu einer vollständigen Blasenentleerung kommen. |
Scham und Verheimlichung führen in sie soziale Isolation.
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Inkontinenz ist in jedem Fall eine äußerst unangenehme Erscheinung. Die
Betroffenen schämen sich nicht selten und verheimlichen ihr Problem sogar vor ihren
Partnern. Sie haben Angst, dass jemand das Problem bemerkt, dass jemand etwas riecht.
Häufig führt das zu einem Rückzug in die eigenen vier Wände. Viele verlassen das Haus
nur noch im Notfall und ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Kein Theater
oder Kino oder Konzert. Keine langen Spaziergänge und kein ausgedehnter Einkaufsbummel.
Viele scheuen sogar Treffen im Freundeskreis zu Hause. |
Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Nur etwa 15 Prozent der Betroffenen
lassen sich vom Arzt behandeln.
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Obwohl die Folgen für die Betroffenen so gravierend sein können, gehen
nur etwa 15 Prozent der Betroffenen mit ihrem Problem zum Arzt. Harninkontinenz kann in
jedem Alter auftreten. Allerdings steigt das Risiko für eine Erkrankung mit zunehmendem
Alter an. Dennoch ist Inkontinenz immer eine Erkrankung, deren Ursachen abgeklärt und die
behandelt werden sollte. Sie ist keine Erkrankung, die einfach hingenommen werden sollten.
Schätzungen gehen davon aus, dass im Leben etwa jeder 10. Mann und jede 4. Frau von
Blasenschwäche und Harninkontizenz betroffen ist. In der nachfolgenden Tabelle werden die
Zahlen von Patienten mit Harninkontizenz in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht
zusammengefasst. Die Zahlen beziehen sich auf die Patienten in Deutschland. Da 85 Prozent
der Betroffenen ihren Arzt nicht wegen ihrer Inkontinenz aufsuchen, ist die
"Dunkelziffer" sicher sehr hoch. |
Frauen sind deutlich häufiger betroffen, als Männer.
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Patienten in Deutschland mit Harninkontinenz (Häufigkeit
in Pozent)
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Alter
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Frauen
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Männer
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unter 65 Jahren
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1,1 Mio - 5,0 %
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0,2 Mio - 1,0 %
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über 65 Jahren
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1,5 Mio - 14,7 %
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0,5 Mio - 8,0 %
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zusammen
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2,6 Mio - 14,7 %
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0,7 Mio - 9,0 %
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Quelle: Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V., Qualitätsmanual Miktionsstörungen
& Harninkontinenz, 2000
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