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Schweregrade der Inkontinenz
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Die Urinmenge als Maß ist allein nicht ausreichend. Der Zeitfaktor
spielt eine ebenso wichtige Rolle.
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Die Einteilung der Schweregrade bei der Inkontinenz ist im Zusammenhang
mit der Versorgung der Betroffenen mit Windelhosen oder anderen saugenden Produkten
wichtig. Vielfach findet sich heute noch eine Einteilung der Schweregrade, die sich nach
der durchschnittlichen Menge des Urinabgangs in der Stunde richtet. Problematisch an
dieser Einteilung ist jedoch gerade, dass hier nur ein stündlicher Durchschnittswert
maßgeblich ist. Je nach Ursache der Inkontinenz kann aber der Urinabgang mal
tröpfchenweise über einen langen Zeitraum erfolgen, oder aber auch schwallartig und
plötzlich in großen Mengen. Deshalb ist die Gesamtsaugkapazität der verwendeten
Materialien sehr wichtig. Der Urin muss vollständig aufgesogen und fern von der Haut
sicher eingeschlossen werden. Nur so kann die Haut geschützt und die Lebensqualität der
Betroffenen verbessert werden. |
Der Rhythmus in der Versorgung muss berücksichtigt werden.
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Vielfach betrifft die Inkontinenz Menschen, die sich nicht mehr selbst
versorgen können. Die verwendeten Hilfsmittel sollten dann so lange den Anforderungen
entsprechen, dass auch bei einer Vollzeitpflege im üblichen 4-stündigen
Versorgungsrhythmus, eine vollständige Sicherheit gegeben ist. Nach diesen Anforderungen
teilt die Gesellschaft für Inkontinenzhilfe (GIH) die Schweregrade der Harninkontinenz
wie folgt ein (Die Saugkapazität von Produkten für die Inkontinenzversorgung,
Rücknässen, Hüftumfang bei Windelhosen etc. sind ergänzend zu definieren): |
MedizInfo®Pflege mit
Informationen rund um die häusliche Pflege.
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Urinverlust/Attacke
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Produktkapazität*
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Saugvolumen/4 Stunden
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Tröpfelinkontinenz
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unter 50 ml
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unter 150 ml
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150 ml
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Grad 1
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50 - 100 ml
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unter 300 ml
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300 ml
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Grad 2
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100 - 250 ml
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300 - 750 ml
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750 ml
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Grad 3
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über 250 ml
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über 750 ml
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* nach Testverfahren der durch den Medizinischen Dienst
der Krankenkassen anerkannten Testinstitute HyTec/IPI
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Quelle: Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V., Qualitätsmanual Miktionsstörungen
& Harninkontinenz, 2000
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