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Kurzinfo:
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Überlaufinkontinenz
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Urinverlust
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Tröpfchenweiser andauernder Urinabgang bei überfüllter Blase
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Therapie
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Katheterisierung bei überfüllter Blase, Cholinergika, Elektrostimulation, bei Fehlschlagen Operation möglich.
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Tröpfchenweise sickert der Urin aus der übervollen Blase.
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Kennzeichen der Überlaufinkontinenz ist eine überfüllte Blase, aus der häufig kontinuierlich
tröpfchenweise Urin abgeht. Obwohl die Blase gefüllt ist, und die Betroffenen einen
starken Harndrang verspüren, können sie die Blase nicht entleeren. Statt dessen sickert
der Urin unkontrolliert aus der überfüllten Blase. Zwei verschiedene Ursachen können
dem zugrunde liegen. |
Ursache kann ein Hindernis im Blasenausgang sein.
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Bei der obstruktiven Überlaufinkontinenz ist der Blasenausgang durch ein
Hindernis verengt oder versperrt. Der Blasenmuskel kann diese Behinderung, trotz erhöhten
Drucks, nicht ausgleichen. Das Hindernis selbst kann bei Frauen
z. B. durch eine abgesenkte Gebärmutter, ein Myom oder nach gynäkologischen Operationen
auftreten. Beide Geschlechter können von Tumoren betroffen sein, die zu einer Verengung
führen. Bei Männern kann eine Obstruktion auch durch eine vergrößerte Prostata (BPH) entstehen. Zur Therapie der obstruktiven
Überlaufinkontinenz muss das Hindernis, dass die Verengung hervorruft, beseitigt werden.
Die therapeutischen Erfolgsaussichten sind hier sehr gut. |
Schwache Blasenmuskulatur kann sich nicht mehr ausreichend
zusammenziehen.
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Die funktionelle Überlaufinkontinenz geht auf eine Fehlfunktion der Blasenmuskulatur zurück. Der Blasenmuskel ist
geschwächt und in seiner Funktion eingeschränkt. Dadurch füllt sich die Blase bis sie
überläuft. Man kann sich das Ganze wie ein "ausgeleiertes Gummiband"
vorstellen, das sich nicht mehr ausreichend zusammenziehen kann. Entstehen kann eine
solche funktionelle Überlaufinkontinenz z. B. durch eine diabetische Neuropathie, durch die Einnahme von
bestimmten Medikamenten (z. B. Tranquilizer) oder auch psychosomatisch. Bei funktioneller
Überlaufinkontinenz ist ein Ablassen des Urins über einen Katheter notwendig.
Medikamente, die den Blasenmuskel aktivieren, z. B. sind z. B. Cholinergika. Eine
Aktivierung des Blasenmuskels kann auch über eine Elektrostimulation
angeregt werden. In Kliniken kann über eine direkte Injektion von Botulinum-Toxin in den
externen Schließmuskel eine völlige Erschlaffung und damit ein Ablassen des Urins aus
der Blase versucht werden. Operationen sind nur bei versagen der konservativen Therapie
indiziert.
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