|
Glottissegel und Glottisatresie - Angeborene Verengung des Kehlkopfes
|
Verengung oder kompletter Verschluss
|
Im Laufe der Entwicklung des Kindes im Mutterleib ist der
Kehlkopf in Höhe der Stimmlippen (Glottisbereich) durch eine Membran
verschlossen. Normalerweise ist diese Membran bei der Geburt vollständig
verschwunden. Bei einem unvollständigen Verschwinden der Membran besteht eine
angeborene (kongenitale) Einengung (Stenose) des Kehlkopfes im Glottisbereich,
man spricht auch von einem Glottissegel. Ist die Membran noch komplett vorhanden
und weist keinerlei Öffnung auf, wird dieser Zustand als "Glottisatresie"
bezeichnet.
|
Atmung kann behindert sein
|
Der Innenraum des Kehlkopfes mit dem Glottisbereich ist ein Teil der
Atemwege. Deshalb führt eine Glottisstenose zur Einengung der Atemwege und eine
Glottisatresie zu deren vollständiger Verlegung.
|
Stenose oft ohne Beschwerden
|
Bei der Glottisstenose fällt nach der Geburt ein "jauchzendes"
Atemgeräusch (Stridor) bei der Einatmung auf. Dieses Geräusch ist durch die
Einengung der Atemwege bedingt. Je nach Ausprägung der Stenose kann das Geräusch
schwächer oder deutlicher sein. Auch bestehen Unterschiede hinsichtlich der
Geräuschausprägung in Abhängigkeit vom Aktivitätsgrad und damit der Atemarbeit
des Kindes. Zudem hat das Kind eine tonlose Stimme. Da eine Glottisstenose keine
Beschwerden bereitet, wird die Diagnose meist nicht direkt nach der Geburt oder
im Säuglingsalter, sondern erst im Verlauf des Lebens gestellt, beispielsweise
bei einer Kehlkopfspiegelung aus einem anderen Grund.
|
Verschluss muss direkt nach der Geburt operiert werden
|
Eine Glottisatresie hingegen ist ein lebensbedrohliches
Krankheitsbild, weil die Atemwege komplett verschlossen sind. Das Kind macht
unmittelbar nach der Geburt einige Atembewegungen, durch die jedoch keine Luft in die Lungen gelangt. Aufgrund der
resultierenden Luftnot läuft das Neugeborene blau an. In diesem Fall ist ein
sofortiger Luftröhrenschnitt erforderlich. Die Therapie besteht in der
chirurgischen Entfernung der Membran.
|
|
|