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Seitliche Halszysten und Halsfisteln

Definition

Am seitlichen Hals können sowohl Zysten als auch Fisteln als angeborene Fehlbildungen vorkommen.

  • Unter einer Zyste versteht man einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum, der von einer Kapsel umgeben ist. Zysten können nahezu in jeder Region des Körpers entstehen.
  • Fisteln sind Verbindungen in Form eines Ganges zwischen verschiedenen Organen oder Hohlräumen, beispielsweise als angeborene Fistel zwischen Speiseröhre und Luftröhre.

 

Vorkommen

Seitliche Halsfisteln fallen in der Regel bereits bei der Geburt auf, während sich seitliche Halszysten meist erst zwischen dem fünfzehnten und dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr bemerkbar machen. Zysten kommen ungefähr viermal häufiger vor als Fisteln.

 

Diagnostik bei Zysten

Seitliche Halszysten werden häufig durch eine Schwellung im seitlichen Halsbereich bemerkt. Die Verdachtsdiagnose einer seitlichen Halszyste wird durch ein gründliches Abtasten weiter abgesichert. Dabei läst sich eine prall-elastische Schwellung erfühlen, wobei das Tasten für den Patienten schmerzlos ist (außer bei einer Infektion der Zyste). Endgültig sichern lässt sich die Verdachtsdiagnose einer seitlichen Halszyste durch eine Ultraschalluntersuchung, bei der man den flüssigkeitsgefüllten Hohlraum gut erkennen kann.

 

Diagnostik bei Fisteln

Durch die Feststellung der Fistelöffnung ist eine seitliche Halsfistel meistens gut zu diagnostizieren. Die Fistelöffnung befindet sich am vorderen Rand des Kopfwendemuskels, des Musculus sternocleidomastoideus. Der lange schlanke Muskel hat eine kräftige Ursprungssehne am Brustbein (Sternum hier "sterno-") und eine weitere, flächige Ursprungssehne am oberen Rand des Schlüsselbeins (Klavikula hier "cleido-"). Er verläuft dann an der Seite des Halses und setzt an einem Knochenvorsprung des Schädelknochens hinter dem Ohr an (Processus mastoideus, hier  "-mastoideus"). Er ist für das Drehen und Neigen des Kopfes verantwortlich. Insbesondere bei schlanken Personen ist dieser Muskel als Teil der Halskontur beiderseitig gut zu erkennen. In der Regel ist die Fistelöffnung eine bis zwei Querfingerbreiten oberhalb des Gelenks zwischen Schlüsselbein und Brustbein lokalisiert. Gelegentlich tritt ein klares, bernsteinfarbenes Sekret aus der Fistelöffnung aus.

 

Bakterielle Entzündung

Durch das Freiliegen der Fistelöffnung können Bakterien in die Fistel eindringen und zu einer Entzündung der Fistel führen. Eine derartige Entzündung äußert sich durch Schmerzen und eine Rötung im entzündeten Bereich. Außerdem kann Eiter aus der Fistelöffnung austreten.

 

Röntgen der Fistel

Um den genauen Verlauf einer seitlichen Halsfistel darzustellen, wird etwas Röntgenkontrastmittel in die Fistelöffnung gespritzt und anschließend eine Röntgenaufnahme angefertigt. Die im Körperinneren gelegene Öffnung der Fistel befindet sich meist im Rachenraum.

 

Operative Entfernung

Sowohl eine seitliche Halszyste als auch eine seitliche Halsfistel wird normalerweise operiert, um immer wieder auftretenden Entzündungen vorzubeugen. Fisteln werden samt ihrer Wand aus dem umgebenden Weichteilgewebe herausgelöst und entfernt. Dies kann sich gelegentlich schwierig gestalten, wenn ein enger Kontakt zwischen der Fistel und anatomischen Strukturen wie Nerven oder Blutgefäßen besteht.

 

 

Auch die operative Therapie seitlicher Halszysten besteht in ihrer Entfernung. Da Ausläufer der Zyste meist bis in die Region hinter den Gaumenmandeln reichen, werden diese im Allgemeinen ebenfalls entfernt.

 

Therapie mit Antibiotika

Besteht eine akute Entzündung einer seitlichen Halszyste oder -fistel, wird zunächst eine antibiotische Therapie eingeleitet, um die Entzündung zum Abklingen zu bringen. Erst danach erfolgt die operative Entfernung, da ein Eingriff während einer akuten Infektion unter Umständen deutlich erschwert sein kann.

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