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Mukozelen und Pyozelen
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Ansammlung von Schleim
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Unter einer Mukozele versteht man eine Schleimansammlung ("Mukus"
ist das lateinische Wort für Schleim) in einer oder mehreren Nasennebenhöhlen.
Diese Schleimansammlung ist in der Regel von einer Art Kapsel umgeben. Am
häufigsten ist die Stirnhöhle betroffen, gefolgt von Siebbeinzellen sowie
Kiefer- und Keilbeinhöhlen. Bei einer Infektion dieser Schleimansammlungen mit Bakterien
kommt es zur Eiterbildung und man spricht dann von einer Pyozele.
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Verwachsungen sind der Grund
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Grund für die Bildung von Mukozelen sind Verwachsungen am Übergang der Nasennebenhöhlen
in die Nasenhaupthöhle. Dadurch ist der Abfluss des Schleims aus den Nasennebenhöhlen
in die Nasenhaupthöhle behindert. Gründe für derartige Verwachsungen sind
vorangegangene Entzündungen, Verletzungen oder Operationen im Nasen- und
Nasennebenhöhlenbereich. Aber auch Polypen und
Tumoren können den Schleimabfluss aus den Nasennebenhöhlen einschränken.
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Ausdehnung in benachbarte Strukturen
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Besteht die Behinderung des Schleimabflusses über einen längeren
Zeitraum, kann die Mukozele / Pyozele an Größe zunehmen. Dadurch
entsteht ein allmählich steigender Druck auf die Wände der betroffenen
Nasennebenhöhle. Daraus entwickelt sich eine Ausdünnung dieser knöchernen Begrenzungen. Im Extremfall ist es möglich, dass sich eine
Mukozele / Pyozele bis in benachbarte Strukturen wie Augen- oder Schädelhöhle ausdehnt.
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Symptome Stirnhöhle
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Eine Mukozele / Pyozele im Bereich der Stirnhöhle macht sich durch
eine prall-elastische Vorwölbung im Bereich der Stirnhöhlenvorderwand bemerkbar.
Dies entspricht dem unteren Bereich der Stirn, etwa auf Höhe der Augenbrauen.
Allerdings ist es auch möglich, dass sich Mukozelen der
Stirnhöhle bis in eine oder beide Augenhöhlen vordrängen und dort zu einer
Verlagerung des Augapfels führen. Dies ist zum einen von außen sichtbar und
macht sich zum anderen durch Sehstörungen (beispielsweise Auftreten von
Doppelbildern) bemerkbar.
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Symptome Kieferhöhle
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Bei einer Mukozele / Pyozele in einer der
Kieferhöhlen kommt
es zur Schwellung der Wange auf der betroffenen Seite. Auch
hier ist es möglich, dass die Mukozele bis in die gleichseitige
Augenhöhle vordringt und den Augapfel verschiebt. Die
Augapfelverlagerung ist dann von außen sichtbar und es kommt zu Sehstörungen (z.B. Auftreten von Doppelbildern). Zudem
sind das Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle und Bewegungsstörungen
des Augapfels durch seine Verdrängung aus der ursprünglichen Position möglich.
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Symptome Keilbeinhöhle
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Kommt es zu einer Ausdehnung in den Bereich
der Keilbeinhöhle, die tiefer im Schädelinneren liegt als die Stirnhöhle und
die beiden Kieferhöhlen, ist die Symptomatik in der Regel nicht so offensichtlich. Die Patienten klagen
meist über Kopfschmerzen, die zur Scheitelmitte und/oder zum Hinterkopf
ausstrahlen.
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Diagnostik
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Der Verdacht auf eine Muko- beziehungsweise Pyozele einer
Nasennebenhöhle ergibt sich durch die typische Symptomatik sowie die
Beschwerdeschilderung des Patienten. Der Verdacht wird erhärtet, wenn sich bei
der Erhebung der Krankengeschichte herausstellt, dass es in der Vorgeschichte
Entzündungen, Verletzungen und/oder Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen
gab. Eine oft durchgeführte Nasenspiegelung ergibt meistens keinerlei
Auffälligkeiten, weil sich die Mukozelen nicht bis in die
Nasenhaupthöhle hinein ausdehnen und die Nasennebenhöhlen, in denen sich das
Krankheitsgeschehen abspielt, mittels Nasenspiegelung nicht einsehbar sind.
Wichtigstes diagnostisches Hilfsmittel ist die bildgebende Diagnostik in Form
einer Computer- oder Magnetresonanztomographie. Mit Hilfe dieser Verfahren
lassen sich die Ausdehnung der Mukozle / Pyozele innerhalb der
betroffenen Nasennebenhöhle sowie das eventuelle Vordringen in benachbarte
Strukturen gut darstellen.
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Therapie
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Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Mukozele.
Um das Risiko einer Neubildung zu verringern ist es sinnvoll, während derselben Operation die Verbindung zwischen der betroffenen Nasennebenhöhle und
der Nasenhaupthöhle zu vergrößern, um erneuten Schleimansammlungen vorzubeugen.
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