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Dysglossie
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Eine Dysglossie ist eine Sprechstörung, die auf Erkrankungen der
peripheren Sprechorgane (Lippen, Zunge, Gaumen, Ober- und
Unterkiefer, Rachen, Nase, Zähne) oder auf Erkrankungen von Nerven, die diese
Organe versorgen, beruht. |
Ursachen sind häufig angeborene Fehlbildungen, Verletzungen oder Tumore
der Sprechorgane
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Mögliche Ursachen einer Dysglossie sind:
- angeborene Fehlbildungen der Lippen
- Lippenverletzungen
- vorangegangene Operationen an den Lippen
- Funktionsstörung des Gesichtsnervs mit der Folge einer Lippenlähmung
auf der betroffenen Gesichtshälfte
- Zahn- und/oder Bissfehlstellungen
- Zahnverluste
- Zahnverletzungen
- Kieferverletzungen
- angeborene Zungenfehlbildungen (zu kleine Zunge, zu große Zunge, am
Mundboden festgewachsene Zunge)
- Zungenvergrößerung aufgrund eines Tumors der Hirnanhangdrüse.
Die Hypophyse produziert das Wachstumshormon.
- vorangegangene Operationen an der Zunge
- Zungenverletzung, -verbrühung oder -verätzung
- Zungengrundstruma (im Bereich des Zungengrundes gelegenes
Schilddrüsengewebe, das sich in Verbindung mit einer Schilddrüsenerkrankung
gleichzeitig zur Schilddrüse ebenfalls vergrößert)
- Wucherungen von Lymphgefäßen in der Zunge
- Fettgewebe- und andere Tumoren innerhalb der Zunge
- vorangegangene Operationen an Gaumen, Oberkiefer, Unterkiefer, Rachen
oder Nase
- Verletzungen von Gaumen, Oberkiefer, Unterkiefer, Rachen oder Nase
- Tumorerkrankungen von Lippen, Zunge, Oberkiefer, Unterkiefer, Rachen
oder Nase
- Ursachen, welche auch für ein
Näseln verantwortlich sind
- angeborene Fehlbildungen des Schädels und/oder des Gesichts
- Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten
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Die Lautbildung ist verändert und äußert sich in charakteristischer
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Die Dysglossie kann sich je nach der zugrunde liegenden Ursache in
unterschiedlicher Weise äußern.
- Bei einer Erkrankung der Lippen können vor allem
jene Laute nicht korrekt ausgesprochen werden, für die man die Lippen benötigt.
Dabei wird beispielsweise das B als W ausgesprochen, außerdem das P als F und
das M als N. Weiterhin ist die Aussprache von Lauten beeinträchtigt, für die
Lippen und Zähne eingesetzt werden (W wird zu F).
- Bei Zahnerkrankungen ist insbesondere die Bildung von S-Lauten gestört.
- Besteht eine Zungenerkrankung, wird die Lautbildung an andere Stellen verlagert,
beispielsweise an die Unterlippe und die obere Zahnreihe (D wird zu B, T wird zu
P, N wird zu W), an den Kehlkopf (R wird zu einem Knarrlaut) oder an die
Zahnreihen (Bildung von S-Lauten).
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Diagnostik
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Bei einem Patienten mit Dysglossie erfolgt eine gründliche
Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchung, um infrage kommende Ursachen
festzustellen beziehungsweise auszuschließen. Dazu gehört auch eine
Spiegelungsuntersuchung der Nase, des Rachenraumes und des Kehlkopfes. Auch eine
Ultraschalluntersuchung und eine Kernspintomographie des Kopf-Hals-Bereiches
können sinnvoll sein, um krankhafte Organveränderungen sichtbar zu machen. |
Therapie der grundlegenden Erkrankung
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Die Therapie besteht in erster Linie in der Behandlung der zugrunde liegenden
Erkrankung. Ergänzend ist häufig eine sprachtherapeutische (logopädische)
Übungstherapie sinnvoll, um die Aussprache zu verbessern.
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