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Bösartige Tumoren der Lippen und der Mundhöhle
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Meistens ist die Unterlippe betroffen
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Bösartige Tumoren der Lippen manifestieren sich zu etwa neunzig
Prozent an der Unterlippe. Betroffen sind in erster Linie Pfeifenraucher, deren
Pfeife beim Rauchen auf der Unterlippe aufliegt. Zudem wirkt eine langjährige
intensive Einwirkung von Sonnenstrahlen begünstigend auf die Tumorentstehung.
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Diagnostik
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Ein Lippentumor macht sich im Anfangsstadium entweder als
Gewebedefekt ("Geschwür", Ulzeration, Ulkus) oder als Vorwölbung bemerkbar. Zur
Sicherung der Diagnose wird eine Gewebeprobe entnommen und feingeweblich
untersucht.
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Therapie Lippentumore
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Die Therapie bösartiger Lippentumoren besteht in ihrer
chirurgischen Entfernung. Die dadurch verursachten Gewebedefekte lassen sich
durch plastisch-chirurgische Techniken verschließen.
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Metastasen bei Lippentumoren
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Selten kommt es bei bösartigen Lippentumoren zum Auftreten von
Tochtergeschwülsten (Metastasen) in den Lymphknoten des Halses. In diesem Fall wird im Rahmen der Tumoroperation auch
eine sogenannte „neck dissection" zur
Entfernung der Halslymphknoten durchgeführt.
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In der Mundhöhle oft der Mundboden betroffen
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Bösartige Tumoren der Mundhöhle sind meist (bei etwa neunzig
Prozent der Patienten) auf einen langjährigen, intensiven Alkohol- und
Zigarettenkonsum zurückzuführen. Drei Viertel der Tumoren sind im Bereich des
Mundbodens unterhalb der Zunge lokalisiert (als Mundboden wird das zwischen den
Unterkieferknochen aufgespannte Weichteilgewebe bezeichnet). Andere mögliche
Lokalisationen umfassen die Wangenschleimhaut, die Zunge und den weichen Gaumen
(unter dem weichen Gaumen versteht man den hinteren Abschnitt des Gaumens, an
dem sich kein Knochen befindet).
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T-Klassifikation bei Tumoren der Lippen- und Mundhöhle
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Sowohl bösartige Tumoren der Lippen als auch bösartige Tumoren
der Mundhöhle werden entsprechend der sogenannten T-Klassifikation eingeteilt:
- T1: Tumor mit einer Größe von höchstens zwei Zentimetern
- T2: Tumor mit einer Größe von mehr als zwei Zentimetern, aber weniger
als vier Zentimetern
- T3: Tumor mit einer Größe von mindestens vier Zentimetern, aber nur
oberflächlicher Ausbreitung
- T4: Tumor mit ausgedehntem Wachstum, zum Beispiel Eindringen des Tumors
bis in den Unterkieferknochen
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Beschwerden
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Die Beschwerden, die durch einen bösartigen Tumor der
Mundhöhle ausgelöst werden, hängen von der Lokalisation und der Ausdehnung des
Tumors ab. Mögliche Symptome sind Schmerzen beim Schlucken, blutiger Speichel
und Mundgeruch. Es ist jedoch auch möglich, dass keinerlei Beschwerden bestehen.
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Diagnostik bei Tumor der Mundhöhle
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Ein bösartiger Tumor der Mundhöhle ist bei der ärztlichen oder
zahnärztlichen Untersuchung der Mundhöhle gut zu erkennen. Die Ausdehnung des
Tumors in die Tiefe lässt sich durch eine Tastuntersuchung annähernd abschätzen.
Zudem wird der Hals sorgfältig abgetastet, um eventuell vorhandene
Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Halslymphknoten festzustellen. Ergänzend ist unter Umständen eine
Ultraschalluntersuchung oder eine Computer- oder Kernspintomographie sinnvoll,
um die Ausdehnung des Tumors sowie eventuelle Metastasen in den Halslymphknoten
genau darzustellen.
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Therapie
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Die Therapie eines bösartigen Tumors der Mundhöhle besteht in
der operativen Entfernung. Die dabei entstehenden Gewebedefekte müssen eventuell
durch plastisch-chirurgische Techniken verschlossen werden. Bei Tumoren mit
ausgedehntem Wachstum kann zudem eine „neck dissection" zur Entfernung von Metastasen in den Halslymphknoten
erforderlich sein. Bei vielen Patienten ist es sinnvoll, im Anschluss an
die Operation eine Bestrahlung vorzunehmen. Das Bestrahlungsgebiet umfasst die
Region des entfernten Tumors sowie den Hals.
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Alternative zur OP
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Als Alternative zur Operation ist es bei Tumoren im Stadium T3
oder T4 möglich, direkt eine Bestrahlung oder eine Bestrahlung in Kombination
mit einer Chemotherapie durchzuführen.
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