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Magnetfeldtherapie |
Magnetfeldtherapie
in der Pferdepraxis |
Große
Literaturliste rund um Magnetfeldtherapie |
Im
Überblick
Erfahrungen
mit der Magnetfeldtherapie in der Pferdepraxis
Anwendungsbereiche
Therapieanleitung
Einige Fälle aus der Praxis
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Erfahrungen mit der
Magnetfeldtherapie in der Pferdepraxis
(H.Focke - Der praktische Tierarzt 7/1982, gekürzte Fassung) |
| Erfahrungen
über 3 Jahre bei 290 Sportpferden |
Erfahrungen
mit der Magnetfeldtherapie über 3 Jahre bei 290 Sportpferden berechtigen zu der Aussage,
dass die Magnetfeldtherapie beim Pferd in vielen Fällen als Alternative zu herkömmlichen
Behandlungsmethoden wie Neurektomie, Kaustik, Corticosteroiden, Phenylbutazon u. a.
anzusehen ist. Verglichen mit den in der Humanmedizin gemachten Erfahrungen sind beim
Pferd kürzere Behandlungszeiträume erforderlich. Die vornehmlich bei
Gliedmaßenerkrankungen erzielten guten Behandlungserfolge eröffnen Aspekte für weitere
lndikationsgebiete, bei denen auf dem humanmedizinischen Sektor die MF-Therapie seit
Jahren mit Erfolg eingesetzt wird. |
| Behandlung
von Pferdekrankheiten in der Geschichte |
Xenophon
(4. Jahrhundert vor Chr.) gibt in seinen Schriften ,,Über die Reitkunst" bereits
detaillierte Angaben darüber, wie man Erkrankungen und Verletzungen am Bewegungsapparat
einerseits durch vorbeugende Maßnahmen verhindern und zum anderen durch verschiedene
Therapiemaßnahmen lindern bzw. beheben kann. Im deutschen Schrifttum finden wir im 13.
Jahrhundert in Albrants Rossarzneibuch sehr genaue Beschreibungen verschiedener
Pferdekrankheiten und deren Behandlung. Die ersten Tierarzneischulen (1760 in Lyon und
1776 in Hannover) wurden gegründet, um eine Betreuung der Pferdebestände der damaligen
Armeen zu verbessern. |
| Vom
landwirtschaftlichen Nutztier zum reinen Sport- und Freizeitpferd |
Die
Entwicklung vom landwirtschaftlichen Nutztier zum reinen Sport- und Freizeitpferd verlief
und verläuft für den Veterinärmediziner nicht ohne Probleme. Heute werden unsere
Sportpferde zu früh und in zu kurzer Zeit an Aufgaben herangeführt, denen sie auf Grund
ihrer Konstruktion und Kondition nicht gewachsen sind. Daraus resultieren vor allem
Schäden am Bewegungsapparat, wobei je nach Nutzungsart des Pferdes besondere
Prädilektionsstellen zu konstatieren sind: Top |
| Besondere
Prädilektionsstellen |
Bei
Springpferden:
- Padotrachlose
- Erkrankungen der Beugesehnen
- Arthrosen an den Zehenendgelenken der Vordergliedmaßen
Bei Dressurpferden:
- arthritische Veränderungen an den Zehenendgelenken der
Vordergliedmaßen
- Spat
- Myopathien
- Skelettveränderungen im Lendenbereich
Bei Militarypferden:
- Schäden an den Beugesehnen und am Fesselträger der
Vordergliedmaßen
Bei Trabrennpferden:
- Arthrosen an den Zehenendgelenken
- Beugesehnenschäden
- Griffelbeinfrakturen, vorwiegend als Ermüdungsfrakturen
- Spat
Bei Galopprennpferden:
- Sehnenerkrankungen
- Sehnenzerreißungen
- Sonaden am Fesselträger der Vordergliedmaßen.
Top |
| Magnetfeldtherapie
bei chronischen Erkrankungen |
Bei
chronischen Erkrankungen müssen Pferde bei herkömmlichen Behandlungsverfahren wie
hyperaemisierenden Einreibungen mit Ung. Camphoratum, Hydraugium bijodatum, Kaustik oder
Sehnensplitting wochen- und monatelang aus dem Training genommen werden. Daher erhoffte
man sich mit der Einführung der Corticosteroide in die Praxis einen großen Sprung nach
vorne. Die Therapieerfolge der Magnetfeldtherapie in der Humanmedizin sind zunächst als
Plazeboeffekte bewertet worden, die in der Veterinärmedizin bekannterweise nicht zu
erzielen sind. Auch war der Wirkungsmechanismus dieses biophysikalischen
Behandlungsverfahrens zunächst weitgehend unklar und erst die neueren Arbeiten von Warnke
(1980) sowie Warnke und Altmann (1979) konnten hier eine weitgehende Klärung bringen. |
| Therapiegamaschen |
Die
Anwendung der Applikatoren bereitet auf Grund der anatomischen Gegebenheiten beim Pferd
Schwierigkeiten. 1. stellt
ein Pferd seine Beine nicht ohne weiteres in eine Rundspule,
2. ist die Behandlung von 2 oder 4 erkrankten Gliedmaßen sehr
zeitaufwendig
Daher vvurden sogenannte Therapiegamaschen entwickelt, die bei jedem Pferd ohne Probleme
angelegt werden können und durch die eine Behandlung wesentlich leichter und in kürzerer
Zeit durchgeführt werden kann
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Anwendungsbereiche |
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Bei
folgenden Erkrankungen wurde die Magnetfeldtherapie eingesetzt:
- degenerative Erkrankungen des Stütz- und
Bewegungsapparates
- akute und chronische Sehnen- und
Sehnenscheidenentzündungen
- Sehnenfaserzerreißungen (Niederbruch)
- Distorsionen, Kontusionen
- chronische Gelenkserkrankungen
- verzögerte Wundheilung
- Erkrankung im Rücken- und Lendenwirbelbereich
Der Therapieerfolg ist abhängig von der exakten Diagnose
und - sehr wesentlich - von der Beobachtung der Reaktionslage des einzelnen Patienten und
der davon abhängigen Erhöhung oder Senkung von lntensität und Frequenz.
Top |
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Therapieanleitung |
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Therapieanleitung
für Pferde, die jedoch nur als grobes Raster anzusehen ist und für den Individualfall
unter Beobachtung der Reaktionslage des Pferdes abzuwandeln ist. Bei gleicher Indikation
können unterschiedliche Intensitäten und Frequenzen erforderlich sein. Besonders bei
subakut bis chronischen Gliedmaßenerkrankungen ist eine genaue Beobachtung der Reaktionen
erforderlich. Von diesem Feeling des Therapeuten ist sehr stark der Behandlungserfolg
abhängig. |
| Therapieanleitung
für Pferde |
Grundsätzlich
kann gesagt werden, dass bei akuten Prozessen geringe Intensitäten und niedrige
Frequenzen, bei chronischen Geschehen höhere Werte anzuwenden sind. So beginnt man bei
akuten Prozessen in der Regel mit 20 bis 30 Gaus und 5 Hz. Bei chronischen Zuständen mit
50 Gaus und 10 Hz und Erhöhung jeweils nach 4 bis 5 Behandlungstagen. Als
Behandlungsdauer gibt man bei tägIich 1-maliger Anwendung 15 min, bei 2-maliger
Behandlung jeweils 10 min. Bei infektiösen Prozessen sollte die Magnetfeldtherapie nicht
oder nur unter antibiotischem Schutz durchgeführt werden, da es sonst zu einer
Stimulierung der Infektionserreger kommt. |
| Bedeutung
des Pferdealters |
Jüngere
Pferde (bis etwa 10 Jahre) sprechen besonders gut auf Magnetfeldtherapie an. So gehen z.
B. eine Großzahl von Pferden, die wegen arthrotischer Veränderungen an den
Zehenendgelenken und an Sprunggelenken behandelt werden, teilweise seit über 2 Jahren
ohne Nachbehandlung erfolgreich im Sport. Bei älteren Pferden mit starken Gelenks- oder
Sehnenerkrankungen war zum Teil eine Nachbehandlung nach etwa 6 Monaten erforderlich.
Mehrere ältere Spitzenspringpferde (12 bis 18 Jahre), die nur noch unter Phenylbutazon
eingesetzt wurden, konnten nach Absetzen des Analgetikums bis zu 6 Monaten lahmheitsfrei
gehalten werden. |
| Behandlungsdauer |
Verglichen
mit den in humanmedizinischen Schriften genannten Werten, kommt man in der Regel beim
Pferd mit weniger Behandlungen zum Erfolg. So sind z.B. bei akuten Sehnenentzündungen
etwa 8 bis 10 Behandlungen, bei chronischen Sehnen- und Gelenksaffektionen etwa 12 bis 20
Behandlungen erforderlich. Besonders zu erwähnen ist, dass die Patienten vom 1.
Behandlungstag an auch bei gering- bis mittelgradiger Lahmheit bewegt werden. Somit ist
der Trainingsausfall wesentlich geringer als bei herkömmlichen Behandlungsverfahren wie
z.B. Blistern, Splitten oder Brennen. Top |
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Einige Fälle aus der Praxis |
| Militarypferd
(10-jähriger Wallach) |
Militarypferd
(10-jähriger Wallach) mit Sehnenschäden vo. bds.. Nachdem herkömmliche
Behandlungsverfahren keine wesentliche Besserung brachten, wurde Magnetfeldtherapie
angewandt; tägliche Behandlung über 15 Tage. Nach kontinuierlichem Trainingsaufbau ging
das Pferd in den vergangenen drei Jahren insgesamt 12 Vielseitigkeitsprüfungen bis Kl. 5
und war mehrfach schnellstes Pferd auf der Rennbahn und in der Querfeldeinstrecke; im
Oktober 1980, nach internationaler Military, Pesseiträgerschaden ve. Li., Pferd wurde
anschließend bei mäßiger Bewegung 3 Wochen Magnetfeldtherapiert und ging in der Saison
1981 4 Vielseitigkeitsprüfungen der Klassen M und S ohne Probleme. |
| Sechsjähriger
Traberhengst |
Sechsjähriger
Traberhengst mit Sehnen- und Gelenkveränderungen ve. bds. -Pferd wurde mit herkömmlichen
Verfahren behandelt und lief zwei Jahre lang kein Rennen mit Erfolg. Nach MP-Therapie (
Sept/Okt. 1980), seit Ende November 1980 18 Starts, davon 15mal 1. bis 3. Platz. Top |
| Spitzenspringpferd
(9- jähriger Wallach) |
Spitzenspringpferd
(9- jähriger Wallach).- Konnte wegen Lahmheit ve bds. Die gesamte grüne Saison 1980
nicht eingesetzt werden. Dreimonatiger Weidegang bis Herbst 1960; Lahmheit nur
unwesentlich gebessert; MF-Therapie über 3 Wochen (20 Behandlungen); Danach
kontinuierlicher Trainingsaufbau. Pferd gewann im Jan./Febr. 1981 allein 4 S-Springen. |
| Springpferd
(10-jähriger Wallach) |
Springpferd
(10-jähriger Wallach) mit akuter Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung vo Ii. und
mittelgradiger Lahmheit; 10 Tage vor nat. Hallenturnier MF-Therapie; nach 4 Tagen mäßige
Bewegung in Schritt und Trab; am 6. Tag lahmheitsfrei am 10. Tag nach Belastung
beschwerdefrei; Testeinsatz in einem M-Springen, das gewonnen wurde. Auch danach ohne
Beschwerden.. Pferd ging anschließend auf gleichem Turnier drei S-Springen war 1., 5. und
2. im Großen Preis und insgesamt erfolgreichstes Springpferd des Turniers. |
| Springpferd
(7jähriger Wallach) |
Springpferd
(7jähriger Wallach) mit einer eitrigen Sehnenscheidenentzündung hinten links
(Gabelstichverletzung) Therapieversuche mit hohen Antibiotika-und Cortisongaben führten
zu keiner Besserung der hochgradigen Lahmheit mit starker Störung des Allgemeinbefindens.
Pferd wurde bereits vom Besitzer der Versicherung übergeben. MF-Therapie über 4 Wochen (zunächst
mit geringer Dosierung: 20 Gaus 5 Hz. Nach zwei Wochen Beginn mit leichtem Bewegen im
Schritt; nach 3 bis 4 Monaten völlige funktionale Wiederherstellung; Pferd geht wieder
erfolgreich im Springsport). |
| Dressurpferd
(8jähriger Wallach) |
Dressurpferd
(8jähriger Wallach) mit Hangbeinlahmheit vorne links und Problemen im Rücken- und
Lendenwirbelbereich, wurde während der Hallensaison 1980/81 bei mehreren
Dressurprüfungen wegen unfeiner Gangart aus der Wertung genommen; Behandlung über 3
Monate - darunter in zwei Pferdekliniken - mit herkömmlichen Behandlungsmethoden brachte
keine Besserung; im Mai 1981 MF-Behandlung des Schulterbereiches und der Rücken- und
Lendenpartie über 3 Wochen; Pferd gewann inzwischen mehrere M-Dressurprüfungen, war 2.
und 3. in KlS und wird z. Z. für Grand-Prix-Dressur vorbereitet. Top |
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