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Kunsttherapie
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Es gibt verschiedene Richtungen
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Die Kunsttherapie ist ein eigenständiges künstlerisch-
therapeutisches Verfahren, das sich in Deutschland seit der Mitte des 20.
Jahrhunderts etabliert hat. Es existieren verschiedene Richtungen in der
Kunsttherapie, die sich je nach Ausrichtung an den Grundlagen der Psychoanalyse,
der Verhaltenstherapie, der Anthroposophie und der Systemischen Therapie
(Beziehungssysteme betreffend) orientieren.
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Anwendungsgebiete
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Je nach Schwerpunkt ist die
Anwendung auf verschiedenen Bereichen möglich: in der Heilpädagogik, auf
soziokulturellem Gebiet und vor allem im klinischen Bereich als Bestandteil der
Krankheitsbewältigung, der Prävention und der Rehabilitation. Die Gebiete
umfassen vor allem die
- Psychiatrie: kunsttherapeutische Behandlung von Psychosen, Borderline
- Psychosomatische Medizin: u.a. Behandlung chronischer Schmerzzustände
(z.B. Fibromyalgie)
- Pädiatrie: z.B. Behandlung von Kindern mit Leukämie
- Neurologie: manuelle Rehabilitation bei verschiedenen neurologischen
Erkrankungen
- Geriatrie: kunsttherapeutische Behandlung von alten Menschen
- Onkologie: psychoonkologische Behandlung von Krebspatienten
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Innere Prozesse gestalterisch darstellen
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Kunsttherapie setzt an einem tiefen menschlichen
Grundbedürfnis an, sich gestalterisch auszudrücken. So können innere Prozesse
durch Materialien und Medien sichtbar gemacht werden. Verschiedene Medien stehen
zur Verfügung, wie flüssige oder feste Farben, Ton, Holz, Stein oder Fotografie
über die sich der Patient ausdrücken kann. Kunsttherapie kann sowohl als
Einzeltherapie als auch als Gruppentherapie stattfinden, je nachdem welche
Indikation vorliegt und welche Wirkung beabsichtigt ist. Bei der Einzeltherapie
steht die Selbsterfahrung im Vordergrund, bei der Gruppentherapie besonders die
soziale Interaktion und die zwischenmenschliche Kommunikation.
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Verschiedene kunsttherapeutische Konzepte können dabei
angewandt werden: |
Tiefenpsychologisches Konzept:
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Bei diesem Ansatz
spielen innere Bilder eine Rolle, über die der Patient eine
Krisensituation oder ein traumatisches Erlebnis ausdrücken kann. Er hat
dann die Möglichkeit das belastende (innere) Bild so zu verändern, dass
für ihn ein neues weniger belastendes Bild entstehen kann.
Für einige tiefenpsychologische Ansätze der
Kunsttherapie wird auch der Begriff "Gestaltungstherapie" verwendet. Sie
bezieht sich vor allem auf die Psychoanalyse und Analytische Psychologie
von Sigmund Freud, Alfred Adler und C. G. Jung.
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Lösungsorientierte Konzepte:
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Bei diesem
Ansatz werden nicht die Ursachen einer Krankheit aufgespürt, sondern im
Vordergrund steht das Ziel, soziale und kreative Fähigkeiten zu fördern
und durch das bildnerische Gestalten sich selbst zu verwirklichen. Durch
die Freude am schöpferischen Prozess und das Erleben der eigenen
Kreativität wird das Ich gestärkt.
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Gespräche gehören auch dazu
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Das Sprechen über das in der Kunsttherapie gestaltete Werk
kann dem Patienten neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und so
dazu beitragen, eine krisenhafte Entwicklung zu überwinden.
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Kostenübernahme
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In der Regel werden die Kosten nicht von den Krankenkassen
übernommen, es sei denn Kunsttherapie ist Bestandteil der Therapie im Rahmen
einer stationären Behandlung.
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