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Symptome der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
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Kompensationsmechanismen
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Die pAVK entwickelt sich langsam.
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Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) entwickelt sich in der
Regel langsam. Ausschlaggebend ist die Geschwindigkeit des Wachstums der
arteriosklerotischen Plaques. Die Gefäßbereiche, die hinter der verengten Stelle liegen,
werden nicht mehr so gut durchblutet, die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes nimmt ab
und der Blutdruck ist vermindert. Das führt dann zu einer schlechteren Versorgung des
Gewebes und nachfolgend zu Beschwerden. |
Der Körper versucht, die Mangelversorgung auszugleichen.
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Um die schlechtere Versorgung auszugleichen, verfügt der Körper über
bestimmte Mechanismen, die die Mangelversorgung bis zu einem gewissen Grad auffangen
können. Der Strömungswiderstand hinter der Verengung wird gesenkt, die
Sauerstoffaufnahme des Gewebes wird verbessert, die Energiegewinnung wird effektiviert und
die Muskelkontraktion verändert. Es können sich auch Umgehungskreisläufe bilden, die
die Durchblutung der nachfolgenden Gefäße sogar bei einem vollständigen Verschluss
aufrecht erhalten können und das Gewebe weiterhin mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgen. Man spricht dann auch von Kollateralenbildung (kollateral = benachbart). |
Beschwerden treten erst spät auf.
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Alle diese Mechanismen führen dazu, dass sich erst bei einem verringerten
Gefäßdurchmesser um mehr als 75 Prozent die Durchblutung der nachfolgenden
Gefäßabschnitte so stark verringert, dass sich deutliche Beschwerden einstellen. Diese
Angaben beziehen sich auf die Ruhedurchblutung. In Bewegung, z. B. beim Gehen, wenn die
Muskeln deutlich vermehrt durchblutet werden, können schon bei etwa 30 Prozent
Durchmesserverringerung Beschwerden auftreten. |
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Beschwerden
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Schmerzen beim Gehen sind das erste Zeichen.
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Durch die Fähigkeit des Körpers, verminderte Durchblutung teilweise
auszugleichen, kommen die Betroffenen meistens erst dann zum Arzt, wenn die Erkrankung
schon weiter fortgeschritten ist. Meistens ist der Grund, dass sie Schmerzen bei
Belastungen der Beine haben. Der Schmerz tritt meisten beim Gehen, verstärkt beim
Bergaufgehen auf. Der Schmerz verschwindet oder geht stark zurück, wenn die Betroffenen
stehen bleiben. |
Die Haut verändert sich.
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Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, treten noch weitere typische
Beschwerden auf:
- Kältegefühl
- Gefühl von Missempfindungen an den Beinen
- Hautveränderungen aufgrund des schlechteren Versorgungszustandes mit vermehrter
Hornhaut- und Schwielenbildung an den Füßen, Nagelveränderungen, Haarausfall
- Blasse Hautfarbe bei Hochlagerung der Beine
- Blaurote Hautfarbe bei Tieflagerung der Beine
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(Quelle: TIM 1999):
TIM |
Je nachdem, welche Arterie verengt bzw. verschlossen ist, ist der Ort der
Schmerzempfindungen unterschiedlich. In der nachfolgenden Tabelle wird die Lokalisation
der Schmerzen den betroffenen Arterien (Verschlusslokalisation) gegenüber gestellt:
Schmerzlokalisation
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Verschlusslokalisation
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Verschlusstyp
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häufigste Fehldiagnose
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Gesäß, Oberschenkel
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Aorta
A. iliaca: Beckenarterie
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Bechentyp
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Ischias
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Wade
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A. femoralis: Oberschenkelarterie
A. poplitea: Kniekehlenarterie
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Oberschenkeltyp
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Muskelrheumatismus
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Fußsohle
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A. tibialis anterior: vordere Schienbeinarterie
A. tibialis posterior: hintere Schienbeinarterie
A. fibularis: Wadenbeinarterie
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peripherer Typ
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Senk-Knick-Spreiz-Fuß
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Zehen
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Fußsohlenarterien
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peripherer Typ
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"funktionelles Gefäßleiden"
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Stadien
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Es werden 4 Schweregrade der arteriellen Durchblutungsstörung
unterschieden.
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Nach Fontaine-Ratschow werden entsprechend der Symptomatik 4 Stadien der
arteriellen Verschlusskrankheit unterschieden:
- Stadium 1: Die Betroffenen haben keine Beschwerden; es sind jedoch bereits Verengungen
oder sogar Verschlüsse der Arterien vorhanden. 75 Prozent der Betroffenen gehören in
diese Gruppe. Die Diagnose wird, wegen der fehlenden Beschwerden, häufig zufällig
gestellt.
- Stadium 2: Die beim Gehen auftretenden Schmerzen zwingen die Betroffenen zum Stehen
bleiben (unterbrochenes Hinken, lateinisch: Claudicatio intermittens,
Schaufensterkrankheit).
- 2a: nach einer schmerzfreien Gehstrecke von mehr als 200 m
- 2b: nach einer schmerzfreien Gehstrecke von weniger als 200 Metern
- Stadium 3: Bereits in Ruhe schmerzen die Beine, besonders nachts, wenn die Beine in der
Waagerechten liegen. Beim Herunterhängen der Beine bessern sich die Beschwerden.
- Stadium 4: Aufgrund der Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen ist
es bereits zu Gewebeschäden (Nekrose, Gangrän,
Ulcus) gekommen. Zehen oder größere Teile des Beines können absterben und müssen
amputiert werden. Kleinste Verletzungen heilen nicht richtig und führen zu schweren
Entzündungen.
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In der Regel gehen die Betroffenen während des zweiten Stadiums wegen der
Schmerzen zum Arzt. Bei etwa 25 Prozent kommt es zu einer erheblichen Verschlechterung der
Symptome. 20 Prozent der Betroffenen treten in das Stadium 3 und 4 der Erkrankung ein. |
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Verlaufsformen
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Akute Verschlüsse sind Notfälle.
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Man unterscheidet zwei Verlaufsformen der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit (pAVK):
- Die chronische Durchblutungsstörung verläuft allmählich oder in kleinen Schüben. Die
Entwicklung kann über Jahre erfolgen, bis sich deutliche Beschwerden bemerkbar machen.
- Dagegen ist es bei der akuten Durchblutungsstörung durch ein abgeschwemmtes
Blutgerinnsel (Embolus) oder durch ein Gerinnsel, das sich innerhalb kurzer Zeit auf einem
vorbestehenden arteriellen Plaque gebildet hat (arterieller Thrombus), zu einem akuten
Verschluss der Arterie gekommen. Beim akuten Verschluss z.B. der Beinarterie ist das Bein
kalt, weiß. Es schmerzt sehr stark und man kann keinen Puls am Bein tasten. Der akute
Verschluss ist ein Notfall. Wenn nicht gleich effektiv behandelt wird, können später
Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen und Kreislaufschock auftreten. Kann das Gefäß
nicht innerhalb weniger Stunden wieder eröffnet werden, droht der Verlust des betroffenen
Beines. Allerdings wird jeder Chirurg auch nach 24 oder 36 Stunden zuerst versuchen, das
Blutgerinnsel zu entfernen und die Arterie wieder zu öffnen. Eine Amputation wird erst
dann durchgeführt, wenn anderen Maßnahmen nicht erfolgreich waren.
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