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Die Brombeere ist ein Rosengewächs. Der dornige Strauch
wächst schnell bis zu 2 m hoch und ist häufig in Gebüschen und Wäldern zu
finden. Blütezeit ist von Mai bis August. Die Blätter sind sägezahnartig
gekerbt und haben, wie auch die Stängel, mit Stacheln bewachsen. Die
eigentliche Frucht besteht aus 20 bis 50 schwarzen steinhaltigen Beeren, die
traubenartig zusammenwachsen. Man nennt das auch Stern- oder Sammelfrucht.
Die Früchte sind wohlschmeckend und reich an Vitamin C und Flavonoiden.
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Inhaltsstoffe
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Als Heilpflanze werden aber insbesondere die Brombeerblätter
(Rubi fruticosi folium) verwendet. Die Blätter werden während der Blütezeit
gesammelt und getrocknet. Sie enthalten Gerbstoffe und Flavonoide.
Gerbstoffe wirken adstringierend, das bedeutet "zusammenziehend". Gerbstoffe
binden Eiweiße. In hoher Konzentration eingesetzt wandeln sie tierische Haut
in Leder um, sie gerben es. Daraus leitet sich auch der Name ab. |
Wirkung
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Auf dieser Eigenschaft beruht auch ihre medizinische
Einsetzbarkeit. Gerbstoffe reagieren mit den Eiweißen der Schleimhäute und
bilden unlösliche Verbindungen. Im Mund führt das z. B. zu einem typischen
stumpfen, trockenen Gefühl. Entzündete und verletzte Areale werden
geschützt. Im Magen-Darm-Trakt kommt es durch Gerbstoffe zu einer
Verdichtung der Oberfläche, die das Eindringen von giftigen Substanzen und
Krankheitserregern erschwert. Außerdem verringert sie den
Flüssigkeitseinstrom in den Darm. |
Anwendungsgebiete
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Brombeerblätter werden angewandt bei
Entzündungen im Mund
und Rachenbereich und bei unspezifischen,
akuten Durchfallerkrankungen. |
Nebenwirkungen
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Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Heilmitteln und
Gegenanzeigen sind nicht bekannt. |
Dosierung
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Die tägliche Dosis sollte 4,5 g nicht überschreiten. Bei
Teezubereitungen werden etwa 1,5 g oder 2 Teelöffel getrocknete
Brombeerblätter verwendet. Der Tee sollte etwa 10 Minuten ziehen. Er kann
auch zum Gurgeln verwendet werden. |
Wichtig:
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Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern
sollten immer sofort von einem Arzt behandelt werden. Durchfall kann bei
Säuglingen sehr schnell zu Austrocknung führen und ist dann
lebensbedrohlich. Dauert bei Erwachsenen eine Durchfallerkrankung mehrere
Tage an, so ist auch hier ein Arztbesuch unumgänglich.
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