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Beschwerden
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Durchfall ist eine Schutzfunktion des Körpers
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Nicht jeder, der einmal dünnen Stuhl hat, leidet gleich an Durchfall. Im
medizinischen Sinne spricht man erst dann von Durchfall oder Diarrhoe, wenn jemand mehr
als dreimal am Tag "nicht geformte" bis wässrige Stühle hat. Durchfall kann
akut auftreten oder chronisch sein. Akuter Durchfall ist meistens eine Schutzreaktion des
Körpers. Der möchte eingedrungene Krankheitserreger oder Gifte so schnell wie möglich
wieder loswerden. Akuter Durchfall wird häufig von Übelkeit, Fieber und Bauchschmerzen
begleitet. |
Sie sollten zum Arzt gehen, wenn der Durchfall länger als eine Woche
Durchfall anhält
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Hält der akute Durchfall nicht länger als eine Woche an, so ist ein
Arztbesuch nicht unbedingt erforderlich. Tritt jedoch ein blutiger oder eitriger Stuhl auf
oder wird der Durchfall von sehr hohem Fieber über 39°C begleitet, so sollten Sie zum
Arzt gehen. In diesem Fall sollte eine mikrobiologische Diagnostik Aufschluss über die
Ursache der Verdauungsstörung geben. Auch eine Koloskopie kann in diesen Fällen
angebracht sein. Hierbei wird der Dickdarm mit einem Endoskop (Kolonoskop) untersucht. Das
Kolonoskop wird durch den After eingeführt. |
Bei Säuglingen und Kleinkindern sofort zum Arzt
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Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und
Kleinkindern sollten immer sofort von einem Arzt behandelt werden. Durchfall
kann bei Säuglingen sehr schnell zu Austrocknung führen und ist dann
lebensbedrohlich. |
Chronische Diarrhoe kommt häufig bei Erkrankungen des Dünndarm vor
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Eine chronische Durchfallerkrankung beginnt meist schleichend und dauert
länger als zwei Wochen an. Auch die zeitlich nahe Wiederkehr einer Durchfallerkrankung
nach einer ersten Diarrhoe wird als chronisch bezeichnet. Die chronische Diarrhoe wird
häufig durch eine Störung von Regelungsprozessen hervorgerufen. Diese Prozesses regeln
die Rückresorption und Sekretion von Wasser und Elektrolyten aus dem Darm. Die Störung
bewirkt eine Verflüssigung und eine Volumenvergrößerung des Stuhls. Das
führt dann
zu vermehrtem Stuhldrang. Chronische Durchfallerkrankungen beruhen in vielen Fällen auf einer
organischen Grunderkrankung, wobei Dünndarmerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. |
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Ursachen
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Die häufigste Ursache für Durchfall ist eine Lebensmittelvergiftung
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Ursache von akuten Durchfällen ist in der Regel eine Darminfektion. Da können sehr unterschiedliche Erreger
am Werk sein, z. B. Salmonellen, Viren
oder Parasiten. Die häufigsten Ursachen
für eine infektiöse Diarrhoe sind u.a.:
- Lebensmittelvergiftung mit Durchfall und Erbrechen wenige Stunden nach dem Verzehr von
infizierten Lebensmitteln, häufig in Fleisch, Geflügel, Eiern, Tiefkühlkost,
Milchprodukten und Eis.
- Reisedurchfall ist zu 80 Prozent auf
Bakterien zurückzuführen und dauert nur wenige Tage an. Wenn zusätzlich Fieber oder
Blut im Stuhl auftritt, sollten Sie zum Arzt gehen.
- Ruhr ist eine Shigellen- oder Amöbeninfektion
und wird begleitet durch blutigen, schleimigen oder eitrigen Durchfall.
Shigelleninfektionen sind meldepflichtig.
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Bei verschiedenen Medikamenten kann Durchfall als Nebenwirkung
auftreten
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Durchfall kann Nebenwirkung, aber auch Zeichen von Missbrauch oder
Vergiftung durch Medikamente sein, u.a. bei
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Durchfall ist nicht immer harmlos
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Weitere Ursachen von Diarrhoe können sein:
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Therapie
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Elektrolyte und Mineralstoffe müssen ersetzt werden
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Die Therapie richtet sich nach der Erkrankungsursache. Dazu muss eine
entsprechende Diagnostik durchgeführt werden. Zur Behandlung der Symptome kann ein ein-
bis zweitägiges Teefasten sinnvoll sein. Die Betroffenen sollten unbedingt viel trinken,
um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Elektrolyte und Mineralstoffe sollten ersetzt
werden. Danach muss ein langsamer Kostaufbau erfolgen. |
Selbsthilfe: "Durchfallgetränk"
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Rezept für ein "Durchfallgetränk", das Flüssigkeit und
Elektrolyte ersetzt: Auf einen Liter Wasser auflösen 2,5 Gramm Speisesoda, 1,5 Gramm
Kaliumchlorid, 3, 5 Gramm Kochsalz und 20 Gramm Traubenzucker.
Alle Zutaten sind in der Apotheke zu bekommen. Dort gibt es auch bereits fertig
gemischte Elektrolytpulver, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen.
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Die Anwendung von Heilpflanzen und pflanzlichen
Arzneimitteln hat sich bei Durchfall ebenfalls bewährt. Folgende
Heilpflanzen können bei Durchfall angewendet werden:
Blutwurz,
Tormentill,
Brombeerblätter,
Eichenrinde,
Flohsamen,
Frauenmantel,
Gänsefingerkraut,
Heidelbeeren,
Kaffeekohle,
Odermennig,
Syzygiumrinde,
Uzarawurzel. Fertigarzneimittel, die auf
der Basis von Heilpflanzen hergestellt wurden, sind in der Apotheke
erhältlich.
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Antibiotika können sinnvoll sein
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Bei Bakterien als Ursache muss der spezielle Erreger festgestellt werden.
Danach wird mit einer gezielten Gabe von Antibiotika behandelt. |
In schwerwiegenden Fällen muss im Krankenhaus behandelt werden
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Bei schweren Vergiftungen, Zeichen von Austrocknung (Exsikkose),
schlechtem Allgemeinzustand oder wenn andere schwere Erkrankungen vorliegen z.B. eine z.B.
Nieren- oder Herzinsuffizienz,
kann eine Krankenhauseinweisung notwendig sein. |
Für Kinder und alte Menschen kann Durchfall lebensgefährlich sein
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Davon sind meistens ältere Menschen
und Kinder betroffen. Eine Diarrhoe bei
Kindern und älteren Menschen ist besonders ernst zu nehmen. Aufgrund des erhöhten
Wasser- und Elektrolytverlustes durch den Durchfall kann es bei ihnen besonders schnell zu
einer Austrocknung kommen. Die Auswirkungen können sich in Form eines
Kreislaufzusammenbruchs zeigen. Im schlimmsten Fall kann eine unbeachtete und unbehandelte
Austrocknung bei dieser Gruppe von Betroffenen leicht zum Tode führen. Deshalb ist
Durchfall bei Kindern und alten Menschen immer ein Grund, den Arzt aufzusuchen. In jedem
Fall aber sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. |
Therapie bei Kinder ab 3 Monaten
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Zur Therapie des Durchfalls bei Säuglingen ab 3 Monaten und bei Kindern
kann Racecadotril eingesetzt werden. Racecadotril ist eine Vorform, des eigentlichen
Wirkstoffes Thiorphan. Er hemmt ein Enzym, die Enkephalinase, die sich vorwiegend in
Zellen der Dünndarmschleimhaut befindet. Dieses Enzym ist an Abbauvorgängen von
Eiweißstoffen, wie z.B. den Enkephalinen, beteiligt. Enkephaline haben u.a. die Aufgabe,
die Darmbewegung (Darmmotilität) zu hemmen und die Schleimhautsekretion im Darm zu
regulieren und im Krankheitsfall zu reduzieren. |
Schneller Wirkeintritt
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Wird der Abbau der Enkephaline nun durch Racecadotril gehemmt, können
diese vermehrt dafür sorgen, dass eine übermäßige Sekretion (Ausscheidung) von Wasser
und Elektrolyten verhindert wird. Diese antisekretorische Wirkung macht sich
ausschließlich im Darm bemerkbar. Racecadotril entfaltet seinen durchfallhemmenden
(antidiarrhoischen) Effekt schon nach kurzer Zeit. Durch die Anwendung des Wirkstoffes
kann die Dauer der Durchfallerkrankung erheblich reduziert werden. Ebenso wird der Bedarf
an Elektrolytlösungen zur Wiederherstellung des Mineralienhaushaltes (Rehydratation) im
Körper vermindert. Eine Behandlung mit diesem Wirkstoff wird gut vertragen. |
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Bei Säuglingen unter 3 Monaten sollte das Arzneimittel jedoch nicht
angewendet werden, da keine Studien in dieser Altergruppe vorgenommen wurden. Sollte die
Durchfallerkrankung aufgrund einer Antibiotika-Therapie hervorgerufen worden sein, ist
ebenso auf eine Behandlung mit Racecadotril zu verzichten. Es liegen keine klinischen
Studien unter diesen Bedingungen vor.
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