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Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie

Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie
Heidelbeeren

Heidelbeeren gibt es von Juni bis August

Heidelbeeren (Myrtilli fructus), sind die Früchte der Heidelbeerpflanze, die in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre heimisch ist. Die Heidelbeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie ist eine strauchartige, stark verzweigte Pflanze, die bis zu 50 cm hoch wächst. Sie bildet kleine, lanzenförmige kräftige Blätter aus. Sammelzeit der Früchte ist Juni bis August. Die Früchte sind rund und von dunkelblauer bis schwärzlicher Farbe. Die Heidelbeerfrüchte werden auch Bickbeeren, Schwarzbeeren, Blaubeeren oder Waldbeeren genannt.

 

Inhaltsstoffe

Medizinisch verwendet wird die Heidelbeerfrucht. Deren wirksame Bestandteile sind insbesondere Gerbstoffe, Anthocyane, freie Anthocyanidine, Flavonglykoside und Fruchtsäuren. Die Blätter sind giftig. Die Heidelbeere wirkt durch die Gerbstoffe vor allem zusammenziehend. Außerdem mildern sie Brechreiz und wirken keimreduzierend.

 

Wirkmechanismus

Gerbstoffe reagieren mit den Eiweißen der Schleimhäute und bilden unlösliche Verbindungen. Im Mund führt das z. B. zu einem typischen stumpfen, trockenen Gefühl. Entzündete und verletzte Areale werden geschützt. Im Magen-Darm-Trakt kommt es durch Gerbstoffe zu einer Verdichtung der Oberfläche, die das Eindringen von giftigen Substanzen und Krankheitserregern erschwert. Außerdem verringert sie den Flüssigkeitseinstrom in den Darm.

 

Anwendungsgebiete

Verwendet werden Heidelbeeren bei leichten unspezifischen Durchfallerkrankungen und bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich.

 

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt.

 

Dosierung und Anwendung

Die Gesamtdosis sollte pro Tag etwa 20 bis 60 g betragen. Für medizinische Zwecke verwendet werden sollten ausschließlich getrocknete Früchte. Zur Zubereitung von Tee werden etwa 20 g oder zwei Esslöffel getrocknete Früchte mit eine Tasse kalten Wasser aufgegossen und mindestens 10 Minuten gekocht. Der abgesiebte Sud sollte nach dem Erkalten getrunken werden. Es sollten nicht mehr als drei frische Zubereitungen täglich zugeführt werden. Möglich ist auch die Zubereitung der gesamten Tagesdosis. Dann den fertigen Sud in eine Thermoskanne abfüllen und über den Tag verteilt trinken. Bei Zubereitung als Gurgellösung reichen 10 g getrocknete Früchte auf 100 ml Wasser.

 

Wichtig:

Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern sollten immer sofort von einem Arzt behandelt werden. Durchfall kann bei Säuglingen sehr schnell zu Austrocknung führen und ist dann lebensbedrohlich. Dauert bei Erwachsenen eine Durchfallerkrankung mehrere Tage an, so ist auch hier ein Arztbesuch unumgänglich.

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