Herzglykoside werden aus Pflanzenextrakten gewonnen.
|
Digitalispräparate (Herzglykoside) gehören zu den ältesten
Medikamenten, die bei der Behandlung von Herzerkrankungen angewandt werden. Sie werden
vorwiegend aus einem Extrakt des roten (Digitalis purpurea) und des wolligen Fingerhut
(Digitalis lanata) hergestellt. Herzglykoside können aber auch gewonnen werden aus
bestimmten afrikanischen Buschpflanzen (Strophanthus gratus und Strophanthus kombé), dem
Frühlingsteufelsauge (Adonis vernalis), Meerzwiebeln (Urginea maritum) und aus
Maiglöckchen (Convallaria majalis). |
Digitalis senkt die Herzschlagfrequenz.
|
Obwohl schon seit 200 Jahren als "herzstärkendes" Medikament
angewandt, wurde erst in den letzten 20 Jahren die genaue Wirkung bei Herzschwäche
untersucht. Digitalis senkt die Herzschlagfrequenz und führt dazu, dass mit jedem
Herzschlag mehr Blut ausgeworfen wird. Besonders bei Betroffenen, die gleichzeitig unter
Vorhofflimmern und Herzschwäche litten, wurde Digitalis als wirkungsvoll angesehen.
Digitalispräparate müssen sehr genau dosiert werden. Schon eine geringe
Dosisübertretung kann schädigende Wirkung habe. Genau dosiert und richtig angewandt aber
können sie das Fortschreiten der Herzschwäche bremsen und die Beschwerden lindern. Eine
Verbesserung der Überlebenschance insgesamt konnte aber bisher nicht allgemein
nachgewiesen werden. |
Bei 10 Prozent treten Nebenwirkungen auf.
|
Nebenwirkungen treten durchschnittlich bei 10 Prozent der Betroffenen auf.
Die problematischste Nebenwirkung sind Rhythmusstörungen. Weitere Nebenwirkungen können
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Psychosen, Störungen des Farbsehens und allgemeine
Sehstörungen sein.
|