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Beschwerden
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Durchfall ist typisch
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Bei allen Darminfektionen ist das Hauptsymptom der Durchfall (Diarrhoe). Er kann von Erbrechen
begleitet sein. |
Wasserverlust kann ein großes Problem sein.
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Beim Durchfall ist der Anteil des Wassers im Stuhl deutlich erhöht.
Dieses Wasser wird dem Körper entzogen. Der Wasserverlust kann für den Körper ein
großes Problem sein. Besonders in Entwicklungsländern kann bei Darminfektionen der hohe
Wasserverlust zum Tod durch Austrocknung führen. |
3 X täglich
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Tritt wässriger Stuhl nur einmal am Tag auf, so spricht man noch nicht
von Durchfall, sondern erst, wenn ein solcher Stuhl mehr als dreimal am Tag
vorkommt. |
Sonstige Beschwerden
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Je nach Ursache können auch andere Beschwerden auftreten, z. B.:
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Erkrankungsursachen
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Infektion mit Amöben durch verunreinigtes Trinkwasser oder
Nahrungsmittel. Die Amöbenruhr zeigt zunächst Müdigkeit, Bauchschmerzen und Übelkeit.
Nach einigen Tagen wird dann der Stuhl glasig und hat eine rötliche Farbe. |
Bakterienruhr
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Infektion mit Shigellen durch verunreinigtes Trinkwasser oder
Nahrungsmittel. Zuerst starkes Fieber und erhebliche, krampfartige Bauchschmerzen. Dann
häufiges Erbrechen und Durchfall. Der
wässrige Stuhl ist meist blutig und schleimig. Die Betroffenen sind sehr schwach. Bakterienruhr
ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden
Sie hier.
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Campylobacter
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Infektion mit Campylobacter durch infiziertes Trinkwasser oder
Nahrungsmittel. Symptome sind Schüttelfrost und Fieber, Bauchschmerzen und sehr häufige
(bis zu 20 mal am Tag) Durchfälle und
Erbrechen. Es können ähnliche Beschwerden wie bei einer Grippe auftreten. |
Cholera
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Infektion mit Cholerabakterien durch verunreinigtes Trinkwasser oder
Nahrungsmittel. Neben wässrigem Stuhl auch dauerndes Erbrechen. Der Betroffene hat
Untertemperatur. Er leidet darunter, dass er trotz gefüllter Harnblase diese nicht
spontan entleeren kann. Bei Cholera sollte unbedingt beachtet werden, dass auch nach
erfolgreicher Behandlung die Erreger noch drei Monate lang ausgeschieden werden können.
Nachuntersuchungen sollten das überprüfen.
Cholera ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden
Sie hier.
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Darmgrippe
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Darmgrippe oder auch Reisedurchfall wird meistens durch eine Kombination
verschiedener Viren und Bakterien hervorgerufen. Oft tritt die Darmgrippe vermehrt auf.
Sie ist meistens nach wenigen Tagen überstanden. Während der Erkrankung können
Schwindel, Erbrechen, Bauchkrämpfe, laute Darmgeräusche und Durchfälle aller Art und in unterschiedlicher
Schwere auftreten. |
Kolibakterien
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Infektion mit Kolibakterien bewirken leichten Durchfall, der gelegentlich
von Erbrechen begleitet wird und dauern häufig nicht länger als zwei Tage. Die
Kolibakterien gelangen durch die eigene Unsauberkeit nach dem Gang auf die Toilette auf
Nahrungsmittel. Auch durch unsaubere Abwasserbeseitigung können Kolibakterien auf
Nahrungsmittel und ins Trinkwasser gelangen. |
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Bei Infektionen mit Salmonellen kommt es zu plötzlichem Unwohlsein und
Übelkeit und später zu Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfällen. Die Erkrankung dauert
in der Regel zwei bis fünf Tage. Die Betroffenen haben häufig Fieber. Der Kontakt zu
Salmonellen ist möglich durch indirekten Kontakt mit erkrankten Menschen oder durch
verunreinigte Lebensmittel. Oft finden sich Salmonellen bei häufig wieder aufgewärmten
Speisen oder nicht durchgegarten Nahrungsmitteln,
z. B. Geflügel, Eier, Mayonnaise, Salate, Süßspeisen, Milchprodukte. Salmonellen
Enteritis ist die häufigste Darminfektion. Trotz Meldepflicht ist mit einer hohen
Dunkelziffer zu rechnen.
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Staphylokokken
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Staphylokokken sind Bakterien, deren Gift den Darm angreift. Die
Erkrankung zeigt sich in starkem Erbrechen und Durchfall. Häufig treten vorher
Bauchschmerzen auf. Bei Staphylokokkeninfektion sollte der Arzt aufgesucht werden. |
Typhus/Paratyphus
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Typhus und Paratyphus sind schwere Infektionen mit Salmonellen, die durch verschmutztes Wasser und
Nahrungsmittel in den Körper gelangen. Häufig geht eine Verstopfung voraus. Die
Körpertemperatur steigt allmählich. Der Patient leidet unter Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. In der zweiten
Woche tritt Fieber bis zu 40 Grad auf. Am Rumpf und gelegentlich an Armen und Beinen
erscheinen kleine rote Flecken. In der dritten Woche kommt Durchfall hinzu. Thypus und Paratyphus sind
nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankungen. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen
finden Sie hier.
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Therapie
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Mangelnde Hygiene ist fast immer die Ursache.
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Die häufigsten Ursachen von Darminfektionen sind mangelnde Hygiene. Durch
entsprechende Maßnahmen können Sie sich schützen. Auf Reisen erhöht sich das
Erkrankungsrisiko. |
Viel trinken kann lebensrettend sein.
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Der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust bei starkem Durchfall muss
ausgeglichen werden. Sie sollten viel trinken, z. B. Tee. Essen Sie wenig. Insbesondere
bei Kindern und alten Menschen
kann es leicht zu Kreislaufversagen kommen. Später sollte langsamer Kostaufbau mit
fettarmen Mahlzeiten erfolgen. |
Selbsthilfe: "Durchfallgetränk"
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Rezept für ein "Durchfallgetränk", das Flüssigkeit und
Elektrolyte ersetzt: Auf einen Liter Wasser auflösen 2,5 Gramm Natron (Speisesoda =
NaHCO3), 1,5 Gramm Kaliumchlorid, 3, 5 Gramm Kochsalz und 20 Gramm Traubenzucker.
Alle Zutaten sind in der Apotheke zu bekommen. Dort gibt es auch bereits fertig
gemischte Elektrolytpulver, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen.
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Durchfallmittel?
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Häufig sind spezielle Durchfallmittel nicht notwendig. Erst bei länger
andauernden Durchfällen (etwa ab fünf Tage) können Medikamente verordnet werden, die
die Bewegung des Darmes vermindern und den Verlust an Mineralstoffen einschränken. |
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Bei bakteriellen Infektionen muss der Erreger erst eindeutig vom Arzt
nachgewiesen werden, bevor eine gezielte Behandlung erfolgen kann. Nicht bei allen
Erregern ist eine wirksame Behandlung mit Antibiotika möglich. |
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Vorbeugung
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Hygienische Maßnahmen auf Reisen und zu Hause sind meistens
ausreichend, eine Infektion zu verhindern.
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Die effektivste vorbeugende Maßnahme gegen jede Art von Darminfektionen
sind gründliche hygienische Maßnahmen, insbesondere auf Reisen. Essen Sie nur
durchgegarte Lebensmittel. Salate sollten Sie meiden, wenn Sie nicht sicher sind, ob das
Trinkwasser frei von Bakterien ist. Das gilt auch für Meerestiere, die durch Einleitungen
ins Meer verseucht sein können.
In besonders kritischen Regionen sollten Sie selbst zum Zähneputzen Mineralwasser
benutzen.
Speisereste sollten möglichst schnell verbraucht werden. Essen Sie keine Speisen, die
häufig wieder aufgewärmt wurden.
Waschen Sie sich nach jedem Gang auf die Toilette die Hände. Auch eine Nagelbürste
sollten Sie benutzen.
Vor Reisen sollten Sie sich impfen lassen. Das ist möglich zur Vorbeugung bei Thypus und Cholera.
Erkundigen Sie sich in Vorbereitung einer Reise auch nach anderen Infektionen, auf die Sie
achten sollten, z. B. Hepatitis.
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Lesen
Sie auch "Rotavirusinfektion"
und "Brech-Durchfall
durch Norovirus". |
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