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Reizdarm ist ein sehr belastendes Krankheitsbild, das bisher nicht
ursächlich behandelt werden kann. Die Therapie orientiert sich an der Behandlung der
Symptome. Dabei haben pflanzliche Arzneimittel einen hohen Stellenwert. |
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Kaffeekohle oder Coffeae carbo, wird als Pflanzenkohle
verwendet. Hergestellt wird sie, indem Kaffeebohnen verschiedener
Kaffeearten geröstet und anschließend die grünen, getrockneten Früchte
gemahlen werden. Durch diese Herstellung entsteht eine große Oberfläche, die
den Haupteffekt der Kaffeekohle, die Absorption, hervorruft. Die Wirkungen
der Kaffeekohle sind:
- absorbierend: Durch die große Oberfläche werden organische
Verbindungen und Gärungsprodukte sowie Toxine aufgenommen und
ausgeschieden. Auch krankmachende Keime, die z. B. Auslöser für
Durchfallerkrankungen sind, werden aufgenommen und gebunden.
- adstringierend = zusammenziehend. Äußere Schleimhautschichten ziehen
sich zusammen. Das wirkt wie ein Schutzfilm. Dieser Effekt führt auch zu
einer reduzierten Flüssigkeitsbildung im Darm.
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Möglichkeiten der Anwendung
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Die Kommission E
nennt folgende Anwendungsmöglichkeiten für Kaffeekohle:
- unspezifische akute Durchfallerkrankungen
- leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut (äußere
Anwendung)
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Die Wirkung anderer Medikamente kann beeinträchtigt sein |
Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind nicht bekannt.
Weil aber ein sehr stark absorbierender Effekt besteht, ist bei der Einnahme
von reiner Kaffeekohle möglicherweise die Wirkung anderer, gleichzeitig
eingenommener Arzneimittel, verringert. |
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In Deutschland sind Dragees zugelassen, die neben
Myrrhenharz zum Beispiel die absorbierende
Kaffeekohle und die krampflösende
Kamille enthalten. Sie können bei Reizdarm,
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,
Durchfallerkrankungen und
Pilzinfektionen des Darms
angewandt werden. |
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