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Symptomorientierte medikamentöse Therapie bei Reizdarm
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Behandelt werden die Symptome
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Bisher gibt es keine eindeutige und klare Ursache für das
Reizdarmsyndrom. Auch eine Behandlung, die ursächlich die Beschwerden angeht, existiert
bisher nicht. Die Behandlung orientiert sich deshalb an der Beseitigung einzelner Symptome
der Betroffenen. |
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Anhand der vier im Vordergrund stehenden Symptomkomplexe, Durchfall, Blähungen, Schmerzen und Verstopfung können folgende medikamentöse
Behandlungsversuche vorgenommen werden: |
Durchfall:
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Bei Durchfall gibt es viele therapeutische Möglichkeiten. Wichtig ist vor allem, den
Flüssigkeits- und Elektrolytverlust wieder auszugleichen. Außerdem kann die Zufuhr von
Ballaststoffen die Flüssigkeit im Darm binden. Die Zufuhr sollte aber nur langsam
gesteigert werden und immer mit einer ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit kombiniert
werden. Weil Gelbildner (z. B. Hemicellulose, Pektine) weniger Gase bilden, als
Faserstoffe (z. B. Leinsamen, Weizenkleie), ist diese Form der Ballaststoffzufuhr bei
Reizdarm häufig besser geeignet. Bei von Durchfall geprägtem Reizdarm ist
auch eine Kombination der Heilpflanzen Kamille,
Myrrhe und Kaffeekohle
hilfreich. Die Flüssigkeitsabgabe in den Darm wird vermindert, schädliche
Stoffe werden gebunden und ausgeschieden. Die enthaltene Kamille wirkt
außerdem kampflösend und entblähend. So wird auf sanfte Weise die Verdauung
wieder stabilisiert. Ein sehr stark wirksames Medikament ist Loperamid, das
nur bei schweren Durchfällen und nur auf ärztliche Anweisung angewandt werden sollte.
Loperamid ist ein Opium-ähnlicher Stoff, der die Darmmuskulatur beruhig und die
Darmbewegung verlangsamt. So bleibt dem Darm mehr Zeit, dem Stuhl Wasser zu entziehen und
diesen einzudicken. |
Blähungen:
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Vorzugsweise pflanzliche Arzneimittel
haben bei Blähungen positive Wirkungen gezeigt. Darmgase sind ein natürliches
Produkt der Verdauung. Setzen sie sich aber fest, so dass sich Gasansammlungen bilden, so
kommt es zu Blähungen mit teilweise heftigen Schmerzen. Die Ursache dafür kann z. B. in
der gestörten Darmmotorik liegen (vgl. Erkrankungsursachen bei
Reizdarm). Um Darmgase leichter weiter transportieren zu können, werden aus den
normalerweise kleinen schaumartigen Gasbläschen mit Hilfe von so genannten Entschäumern,
große Darmblasen gemacht. Bei manchen Menschen kann die Ursache für vermehrte Blähungen
auch in einem Mangel an Verdauungsenzymen liegen, die über Medikamente zugeführt werden
können (vgl. Verdauungsbeschwerden bei
Enzymmangel). Erfolgreich werden auch pflanzliche Arzneimittel
eingesetzt. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter
"Pflanzliche Arzneimittel bei Reizdarm". |
Schmerzen und Krämpfe:
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Die gestörte Wahrnehmung der über 100 Millionen darmeigenen Nervenzellen
führt dazu, dass normale Verdauungsvorgänge als extrem schmerzhaft wahrgenommen werden.
Pflanzliche Arzneimittel, z. B. Pfefferminze,
Fenchel, Kümmel, Anis, Melisse, Kamille, Schleifenblume, werden mit gutem
Erfolg eingesetzt.
- Beispiel Kamille: Sie wirkt krampflösend
und regt die Magen-Darm-Bewegung an. Weil bei der Zubereitung von Tee
aber nur wenige der wichtigen fettlöslichen Bestandteile der Kamille in
den Tee übergehen, sollten besser alkoholische Mischungen bzw.
Trockenextrakte (Apotheke) bevorzugt werden.
- Beispiel Pfefferminze: Pfefferminzöl kann so zubereitet werden, dass es seine
Wirkung erst im unteren Darm entfaltet. Speziell beschichtete Kapseln
überstehen den Angriff der Magensäure und lösen sich erst in den unteren
Darmabschnitten auf.
Neben pflanzlichen
Arzneimitteln werden bei Reizdarm vor allem krampflösende Medikamente eingesetzt wie z.
B. Mebeverin, ein Anticholinergikum. Muskelentspannende Wirkstoffe wie Butylscopalamin
helfen, die Darmmuskeln zu entspannen. Bei sehr starken Schmerzen können zeitweise Opioide verordnet werden. Stellt sich keine
zufriedenstellende Wirkung ein, so kann die Gabe eines niedrig dosierten Antidepressivums
eine mögliche Alternative sein, denn der Botenstoff Serotonin spielt sowohl bei Reizdarm,
als auch bei Depressionen eine Rolle.
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Verstopfung:
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Ebenso wie bei Durchfall gibt es auch bei Verstopfung
zahlreiche medikamentöse Einflussmöglichkeiten. Auch hier kann die Zufuhr von Ballaststoffen sinnvoll sein. Die
aufquellenden Substanzen vergrößern den Darminhalt und regen so bei Verstopfung die
Darmmotorik an. Weil Gelbildner (z. B. Hemicellulose, Pektine) weniger Gase bilden, als
Faserstoffe (z. B. Leinsamen, Weizenkleie), ist diese Form der Ballaststoffzufuhr bei
Reizdarm häufig besser geeignet. Der Einsatz von Laxantien, vorwiegend osmotisch wirksamen
Substanzen z. B. Laktulose, kann sinnvoll sein. Eine weitere Möglichkeit ist ein neues
Medikament mit dem Wirkstoff Tegaserod, regt die Darmmotorik an und hat positive Effekte
bei Verstopfung und Schmerzen. Tegaserod ist in Deutschland noch nicht auf dem Markt, aber
in der Schweiz zu Behandlung des Reizdarmsyndroms zugelassen.
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