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Diagnostik bei Reizdarmsyndrom
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Gezielte Anamnese:
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Eine sorgfältige und gezielte Anamnese ist beim Reizdarmsyndrom besonders
wichtig. Nur so kann anhand der Diagnosekriterien nach Rom-II oder den Kriterien der DGVS
anhand des typischen Beschwerdemusters ein Reizdarmsyndrom
festgestellt werden. |
Reizdarm ist eine Ausschlussdiagnose
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Grundlage ist weiterhin, dass alle möglichen organischen Ursachen für
die Beschwerden ausgeschlossen werden. Nur dann handelt es sich um einen Reizdarm. Eine
verlässliche Diagnose kann deshalb nur von einem Arzt nach vorherigen eingehenden
Untersuchungen gestellt werden. |
Labor:
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Neben einer klinischen Untersuchung sind die wichtigsten diagnostischen
Maßnahmen: Basisuntersuchung mit Blutbild,
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), CRP (CRP
oder C-reaktives Protein, ist ein in der Leber gebildetes Eiweiß, das bei Entzündungen
verstärkt produziert wird), Test auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl sollen
abklären, ob die Beschwerden auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Ausgeschlossen
werden so u.a. Entzündungen, Tumore, Blutverluste,
chronisch entzündliche
Darmerkrankungen. Je nachdem, welche Beschwerden der Betroffene angibt, können weitere
Laboruntersuchungen notwendig sein, wie
Enzyme von Leber und Bauchspeicheldrüse,
TSH,
Blutzucker und
Elektrolyte. So werden Leber-,
Bauchspeicheldrüsen- und Schilddrüsenerkrankungen
ausgeschlossen. |
Untersuchung des Stuhls:
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Besonders bei Durchfällen ist eine Untersuchung des Stuhls im Hinblick auf
eine bakterielle oder parasitäre Infektion notwendig.
Insbesondere bei Betroffenen, die von einer Reise zurückgekommen sind, sollte an Befall
durch Parasiten gedacht werden. |
Laktose- bzw. Fruktoseintoleranz
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Eine Laktose-
bzw. Fruktoseintoleranz hat häufig ein dem Reizdarm ähnliches Beschwerdebild. Auch
hier sollte eine diagnostische Abklärung erfolgen. |
Ultraschall:
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Eine Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss krankhafter Prozesse im
Bauchraum gehört heute zur Basisdiagnostik. |
Koloskopie:
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Eine Koloskopie
(Spiegelung des Enddarms) ist nicht zwingend vorgeschrieben, wenn keine
"Alarmsymptome" vorliegen. Allerdings sollte, besonders bei Menschen über 45
Jahren und bei hoher Krebsangst frühzeitig auch diese Untersuchung angewandt werden. Sie
hat einen hohen Stellenwert, um Erkrankungen im Enddarm festzustellen, z. B. Divertikulitis, Tumore oder auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen. |