| |
|
Top
Untersuchung
|
Ein Tropfen Blut sagt alles |
Die Bestimmung des Blutzuckerspiegels ist die wichtigste Untersuchung zur
Diagnose der Zuckerkrankheit. Diese Untersuchung ist sehr einfach
durchführbar. Dazu ist nur ein winziger Tropfen Kapillarblut, der meistens
aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen entnommen wird, notwendig. Diese
Methode wird mit elektronischen Messgeräten vorgenommen. Sie ist sehr
einfach und wird von Diabetikern zu Selbstkontrolle angewandt. Der kleine
Blutstropfen wird auf einen Glukosestreifen gegeben, der dann in das
Messgerät
gelegt wird. Das Gerät zeigt dann den Wert an. |
Blutzucker nüchtern messen |
Weil die Nahrungsaufnahme den Blutzuckerspiegel stark beeinflusst, sollte
der Blutzuckerspiegel nüchtern (12 Stunden nach der letzten Mahlzeit)
gemessen werden. Der zeitliche Abstand zur letzten Mahlzeit ist sehr
wichtig. Bei kohlenhydratreichem Essen, z. B. Nudeln, können Blutzuckerwerte
von bis zu 220 mg/dl (12,32 mmol/l)
gefunden werden. Trotzdem ist der Betreffende nicht zuckerkrank.
|
Auch bei Gesunden ist messen des Blutzuckers sinnvoll |
Generell sollte jeder Mensch gelegentlich auf das Vorliegen einer
Zuckerkrankheit getestet werden. Dies ist sinnvoll,
da frühe Stadien des Diabetes mellitus häufig keinerlei Beschwerden
verursachen, wobei in diesen Stadien bereits erste Folgeschäden auftreten
können. |
Ab 45 Jahren regelmäßige Kontrolle |
Im Allgemeinen gilt, dass bei sonst gesunden Menschen
ab einem Alter von 45 Jahren einmalig der Blutzuckerspiegel gemessen werden
sollte. Ist der erhobene Wert unauffällig, kann die nächste Untersuchung
nach Ablauf von 3 Jahren angesetzt werden. |
Blutzucker messen bei Menschen unter 45 Jahren |
Bei jüngeren Menschen wird die
Blutzuckerspiegelmessung bereits früher durchgeführt, wenn eines oder
mehrere der folgenden Risikomerkmale vorliegen:
|
|
Top
Werte
|
 |
Der normale (Nüchtern-)Wert liegt bei 60-100 mg/dl (3,36-5,6
mmol/l). Nach dem Essen steigt der Wert üblicherweise bis 140 mg/dl
(7,84 mmol/l) an. Übersteigt der Wert die Grenze von 180 mg/dl
(10.08 mmol/l), schaffen es die Nieren nicht mehr, sämtliche Glukose
auszufiltern, und Glukose wird auch im
Urin nachweisbar (Glukosurie). Die
Nierenschwelle kann
persönlich unterschiedlich sein. Um eine aussagefähige Kontrolle möglich zu
machen, muss erst die persönliche Nierenschwelle ermittelt werden.
|
Nichtdiabetiker bei Werten unter 110 mg/dl |
Ein nüchtern gemessener Blutzuckerwert von 100-120 mg/dl
(5,6-6,72 mmol/l) gilt als Grenzbereich, über 120 mg/dl wird von
einem diabetischen Blutzuckerwert gesprochen. Wird mehrfach ein Wert über
120 mg/dl gemessen, so ist der Betroffene zuckerkrank. Nur wer einen
Blutzuckerwert unter 110 mg/dl (6,16 mmol/l) hat,
gilt als Nichtdiabetiker. Diese Werte sind vor allem deshalb so niedrig
angesetzt, weil insbesondere beim Typ-2-Diabetes die Diagnose häufig erst
nach Jahren gestellt wird. In dieser Zeitspanne, in der der Diabetes
unbehandelt blieb, haben sich häufig schon Folgeschäden entwickelt. Je
früher die Blutzuckerwerte auf einen normalen Wert eingestellt werden, desto
geringer ist die Gefahr für Folgeschäden. |
Tabellenübersicht für Blutzuckerwerte bei Gesunden und bei Diabetikern |
Gesunde nüchtern |
Diabetiker nüchtern |
Diabetiker 1 Stunde nach dem Essen |
|
|
|
Kapillarblut 55-100 mg/dl (3,08-5,6 mmol/l)
Venenblut 55-100 mg/dl (3,08-5,6 mmol/l)
|
Kapillarblut über 120 mg/dl (6,72 mmol/l)
Venenblut über 120 mg/dl (6,72 mmol/l)
|
Kapillarblut über 200 mg/dl (11,2 mmol/l)
Venenblut über 180 mg/dl (10,08 mmol/l)
|
Therapieziel für die Nüchternglukose bei Diabetes: |
bis 50 Jahre: unter 110 mg/dl
(6,16 mmol/l)
über 50 Jahre: unter 150 mg/dl (8,4 mmol/l) |
|
Gelegentlich werden die Werte nicht in der Einheit mg/dl angegeben,
sondern in der Einheit mmol/Liter.
Dabei gilt:
1 mg/dl= 0,056
mmol/Liter
1,0 mmol/Liter=
18,2 mg/dl
Bei der Umrechnung können sich durch Rundungen
geringfügige Abweichungen ergeben. |
|
Hypoglykämisches Koma |
Ein
hypoglykämisches Koma
tritt ein, wenn es zu einem sehr starken Blutzuckerabfall (meistens in Folge
einer Überdosierung von Insulin) kommt. Außerdem kann die Unterzuckerung
auftreten bei:
|
Diabetisches Koma ist lebensbedrohend |
Bei einer
Überzuckerung kann ein
Diabetische Koma auftreten.
Dabei können Blutzuckerwerte von bis zu 1000 mg/dl gemessen werden. Das
Diabetische Koma ist ein schwerer, lebensgefährlicher Vorfall für den
Menschen. |
|
Top
Folgen
|
Tages- und Wochenschema aufstellen |
Wichtig ist, dass bei einem erhöhten Blutzuckerwert die Messungen mehrfach
wiederholt werden. Das sollte möglichst zu unterschiedlichen Tageszeiten
geschehen. Dabei wird dann genau Buch geführt, um nach Möglichkeit die
Entwicklung der Werte über einen Tag und über eine Woche festzustellen.
|
Harnzucker kontrollieren |
Eine wichtige Untersuchung zur Ergänzung ist die Untersuchung des
Urins auf Zucker. Dieser lässt sich nachweisen, sobald die individuelle
Nierenschwelle
überschritten wurde (s.o.). Für diese Untersuchung genügt die
Anwendung eines Teststreifens. |
Glukosetoleranz feststellen |
Werden nur gering erhöhte Blutzuckerwerte nachgewiesen, so wird oft ein
Glukosetoleranztest durchgeführt. Mit diesem Test wird die
Funktionsfähigkeit der B-Zellen der
Bauchspeicheldrüse
überprüft. |
Langzeitwerte zur Therapiekontrolle ermitteln |
Oft ist es sinnvoll, die Entwicklung der Blutzuckerwerte über einen längeren
Zeitraum zu betrachten. Dazu wird in einem speziellen Labortest die Höhe des
HbA1c
festgestellt. Dieser Wert zeigt an, ob in den letzten 3-4 Wochen der
Blutzuckerwert durchschnittlich normal oder erhöht war. |
Andere Erkrankungen ausschließen |
Werden erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt, müssen alle oben schon
genannten Erkrankungen, bei denen ein erhöhter Blutzuckerspiegel möglich
ist, diagnostisch ausgeschlossen werden. |
|
Bei Diabetikern wird der Blutzucker mit Hilfe von Medikamenten (Antidiabetika),
der Gabe von
Insulin oder durch eine
gezielte
Diät eingestellt. Als gut
eingestellt gilt:
|
Nüchtern |
nach dem Essen |
Diät/Antidiabetika |
unter 120 mg/dl
(6,72 mmol/l) |
unter 160 mg/dl
(8,96 mmol/l) |
Insulin/Erwachsene |
unter 140 mg/dl
(7,84 mmol/l) |
unter 180 mg/dl
(10,08 mmol/l) |
Insulin/Kinder |
unter 160 mg/dl
(8,96 mmol/l) |
unter 200 mg/dl
(11,2 mmol/l) |
Top |
|
Zur Übersicht
Labor- und Kontrolluntersuchungen |
| |
|