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Erste Hilfe bei Diabetes-Notfällen
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Unterzuckerung - Hypoglykämischer Schock
Blutzuckerspiegel unter 50 mg/dl oder unter 2,6
mmol/l
Lebensgefahr bei Bewusstlosigkeit
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Überzuckerung - Hyperglykämisches Koma
Blutzuckerspiegel über 250 mg/dl oder über 13
mmol/l
Lebensgefahr ab 400 mg/dl / 22 mmol/l
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Symptome
- 1. Stadium: blasse Haut, Schweißausbrüche, Zittern, Pulsrasen, Unruhe, Schwindelgefühle,
Sehstörungen (Doppelbilder, Flimmern), unangemessenes, oft albernes oder
aggressives
Verhalten, Bewegungsstörungen, wenn keine Behandlung
erfolgt, Übergang in
- 2. Stadium: Hypoglykämischer Schock mit Orientierungslosigkeit, Lähmungserscheinungen,
Krampfanfall, Bewusstlosigkeit
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Symptome
- 1. Stadium: Verstärkte Atmung, starker Durst, häufiges Wasserlassen, Kopfschmerzen, Benommenheit,
Bauchschmerzen, Sodbrennen, Erbrechen, beschleunigter Puls, Hautjucken, Müdigkeit, mit
zunehmender Bewusstseinseintrübung.
- Der Atem kann nach Azeton
riechen (Geruch wie Nagelack oder faule Äpfel), der Gang ist
taumelnd bis torkelnd. Verwechslung mit Betrunkenen möglich,
wenn keine Behandlung erfolgt, Übergang in
- 2. Stadium: Diabetisches Koma mit Schock,
Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen ab 400 mg/dl
bzw. 22 mmol/l.
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Sofortmaßnahmen bei Unterzuckerung:
- Aufnahme von Zucker, der schnell verwertet wird:
- 4 bis 6 Traubenzuckerplättchen
- Glas (0,2 l) Cola, Limonade oder Fruchtsaft* (keinen Diätsaft oder Cola Light)
- Danach noch Kohlenhydrate zuführen, die etwas langsamer aufgenommen werden, z. B.
- einige Kräcker
- etwas Brot
- Obst
- 1 bis 2 Tassen Milch
- normale Süßigkeiten
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Sofortmaßnahmen bei Werten über 250
mg/dl und erhöhten Ketonwerten (Urinteststreifen ++/+++):
- Arzt informieren
- Insulin spritzen
- sehr viel trinken (1 Liter Wasser in einer Stunde)
- körperliche Anstrengung vermeiden
- nicht einschlafen
- alle 2 Stunden Blutzucker und Ketonwert kontrollieren
- bei Erbrechen sofort ins Krankenhaus
- Sind die Ketonwerte nach 6 Stunden nicht normal, muss im Krankenhaus weiterbehandelt
werden.
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Sofortmaßnahmen bei Bewusstlosigkeit oder
drohender Bewusstlosigkeit:
- Notarzt informieren
- Stabile Seitenlage wegen Erstickungsgefahr
- Mund von Essensresten säubern
- Entfernen nicht festsitzender Zahnprothesen
- Glukagon spritzen**
- nach dem Aufwachen Soforthilfe mit Traubenzucker (siehe oben)
*Ungeeignet zur Regulierung einer Unterzuckerung sind Diät- oder Lightgetränke,
Diätsüßigkeiten und fetthaltige Speisen wie z.B. Schokolade, denn das Fett verzögert
die Aufnahme des Zuckers in das Blut.
**Helfer, die damit vertraut gemacht wurden, können das Hormon Glukagon spritzen, um
die Unterzuckerung zu beenden. Glukagon wird wie Insulin in das Unterhautfettgewebe
gespritzt, z.B. in den Oberschenkel. |
Sofortmaßnahmen bei Bewusstlosigkeit oder
drohender Bewusstlosigkeit:
- Notarzt informieren
- Stabile Seitenlage
- beengte Kleidung öffnen
- Atmung und Herzschlag kontrollieren
- für frische Luft sorgen
- Zuspruch und Beruhigung
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