Geschwindigkeit in der Blutzellen sinken
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Andere Bezeichnungen für die Blutsenkung sind
"Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit", "Blutsenkungsreaktion",
"BSG" und "BKS". Die Blutsenkungsgeschwindikeit ist die
Geschwindigkeit, mit der die Blutzellen in einem aufrecht stehenden Röhrchen nach unten
sinken. Nach einer bzw. zwei Stunden wird die Strecke gemessen, die die Blutzellen in dem
Röhrchen nach unten abgesunden sind. |
Die Gerinnung des Blutes wird verhindert
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Das Blut zur Untersuchung der Blutsenkung wird bei der Blutabnahme direkt
in einem Zylinder gesammelt, in dem sich bereits eine kleine Menge Zitrat befindet. Das
Zitrat verhindert die Gerinnung des Blutes innerhalb des Zylinder. So bleibt das Blut
flüssig und kann weiter untersucht werden. Mit geronnenem Blut kann die Blutsenkung nicht
durchgeführt werden. |
Blutzellen sinken nach unten
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Nach der Blutabnahme wird das Blut aus dem Entnahmeröhrchen in einen
dünnen Glaszylinder aufgezogen. Der Glaszylinder ist mit einer Skala mit
Millimetereinteilung versehen. Nach dem Aufziehen des Blutes in den Glaszylinder lässt
man diesen aufrecht stehen. Der Schwerkraft folgend sinken jetzt die festen
Blutbestandteile (z.B. rote und weiße Blutkörperchen) nach untern. Oberhalb der
Blutzellen ist das Blutplasma als gelbliche Flüssigkeit zu erkennen. |
Bestimmung nach einer Stunde
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Nach Ablauf einer Stunde liest man auf der Skala ab, an welcher Stelle
sich die Grenze zwischen festen Blutbestandteilen und Blutplasma befindet, das heißt um
wie viele Millimeter die Blutzellen im Röhrchen abgesunken sind. Nach einer weiteren
Stunde wird dann ein zweites Mal abgelesen. |
Normalwerte
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Die Blutsenkung gibt durch die Auftrennung nach festen Blutbestandteilen
und Blutplasma auch das ungefähre Mengenverhältnis zwischen diesen beiden Komponenten
wieder. Normalwert betragen: Männer: 1. Stunde 3 - 7 mm, 2. Stunde 5 - 18
mm
Frauen: 1. Stunde 4 - 11 mm, 2. Stunde 6 - 20 mm
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Erkrankungen mit erhöhter Blutsenkung
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Die Blutsenkung kann bei folgenden Erkrankungen deutlich erhöht sein:
Bei Blutarmut, während der Schwangerschaft und bei operationsbedingten Blutverlusten
ist die Blutsenkung ebenfalls erhöht. Allerdings ist die Erhöhung des Wertes in diesen
Fällen nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen, sondern auf den relativen Mangel an
Blutzellen im Verhältnis zum Blutplasma (Blutarmut und Blutverlust) bzw. auf den
erhöhten Flüssigkeitsanteil des Blutes (Schwangerschaft).
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Erkrankungen mit erniedrigter Blutsenkung
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Bei Erkrankungen, die mit einer Vermehrung der Blutzellen einhergehen, ist
die Blutsenkung erniedrigt. Ein erhöhter Gehalt an roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
findet sich beispielsweise bei der Polyglobulie und der Polycythaemia vera. Auch bei der
so genannten Sichelzellenanämie kann die Blutsenkung erniedrigt sein. Bei dieser
hauptsächlich bei Afrikanern vorkommenden Erkrankung sind die roten Blutkörperchen in
einer Weise verformt, dass sie mitunter nur schwer durch die kleinsten Blutgefäße
(Kapillaren) fließen können.
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