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Über die Lunge führende oder inhalative Verabreichung von
Arzneimitteln
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Die Tiefe der Atmung ist entscheidend für die Eindringtiefe des
Arzneimittels.
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Bei der Inhalation von Arzneimittel wird der Wirkstoff eingeatmet. Aus
diesem Grund muss er in Form eines Aerosols, eines Gases oder Dampfes appliziert werden.
Je nachdem, wie tief der Wirkstoff eingeatmet wird, legt er sich auf die
Bronchialschleimhaut der großen und kleinen Bronchien und Bronchiolen und zu einem
geringen Teil auch auf die Lungebläschen (Alveolen) (vgl. Aufbau von Lunge und Bronchien). |
Meistens ist eine lokale Wirkung beabsichtigt.
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Selten wird mit der Aufnahme eines Arzneistoffes über die Lunge
beabsichtigt, eine Wirkung über den Blutkreislauf zu erzielen (systemische Wirkung). Eine
systemische Wirkung wäre z. B. bei Inhalationsnarkotika der Fall, die bei kleinen
chirurgischen Eingriffen eine Bewusstlosigkeit herbeiführen. Meistens ist bei inhalativer
Verabreichung eine lokale Wirkung auf die Beschaffenheit des Bronchialschleims oder auf
die Muskulatur der Bronchien beabsichtigt, z.B. bei Asthma. |
Ein Teil des Arzneimittels wird verschluckt.
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Inhalierte Medikamente gelangen aber auch in den Magen-Darm-Trakt.
Wirkstoffe, die sich auf die Bronchialschleimhaut legen, durchdringen nur zu einem Teil in
die Schleimhaut. Ein großer Teil des Medikamentes liegt auf den Flimmerhärchen auf und
wird in Richtung Kehlkopf bewegt. Dort wird er dann verschluckt. Es gibt inhalative
Arzneimittel, die dann über den Darm resorbiert werden und eine systemische Wirkung
entfalten. Andere werden unverändert ausgeschieden. Dennoch ist auch bei systemischer
Aufnahme durch den Magen-Darm-Trakt die Konzentration des Wirkstoff auf den Bronchien sehr
viel höher, als in anderen Organen des Körpers.
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