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Eisen ist das wichtigste Element bei der Bildung von Hämoglobin und spielt aus diesem
Grunde eine entscheidende Rolle beim Sauerstofftransport des Körpers. Insgesamt befinden
sich im Körper 2 bis 4 Gramm Eisen. Der größte Teil dieses Eisens (67 Prozent) ist im
Blut an das Hämoglobin gebunden. Hämoglobin ist Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen. Seine Aufgabe besteht darin, den
Sauerstofftransport des Körpers zu gewährleisten. Jedes Hämoglobinmolekül ist aus vier
gleichartigen Eiweißketten aufgebaut. In deren Mitte befindet sich jeweils ein Eisenion
(Fe2+). An dieses Eisenion kann ein
Sauerstoffmolekül (02) gebunden werden. Die
Sauerstoffbindung kann nur stattfinden, wenn das Hämoglobinmolekül in dieser Form
zusammengesetzt ist. Fehlt eines der vier Eisenionen in einem Hämoglobinmolekül, so
fällt das gesamte Molekül für den Sauerstofftransport aus. |
30.000 Milliarden rote Blutkörperchen
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Warum ein so großer Anteil des Eisens für das Hämoglobin benötigt
wird, wird deutlich, wenn man die Menge der roten Blutkörperchen im Körper bedenkt. In
jeder Sekunde bildet der menschliche Körper etwa 2 Millionen rote Blutkörperchen. Würde
man alle 30.000 Milliarden roten Blutkörperchen eines Menschen hintereinander auf einen
Faden ziehen, so könnte man diesen Faden fünfmal um den Äquator wickeln. |
Eisenverteilung im Körper
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Insgesamt verteilt sich das Eisen im Körper wie folgt auf:
- Hämoglobin 67 Prozent
- Eisendepots (Reserveeisen) 27 Prozent
- Myoglobin (Sauerstoffüberträger im Muskel) 3,5 Prozent
- labiles Eisendepot (Serumeisen) 2,2 Prozent
- eisenhaltige Enzyme 0,2 Prozent
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Reserveeisen
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Reserveeisen befindet sich in den Gewebespeichern. Es ist hauptsächlich
an die Speicherproteine Ferritin und Hämosiderin gebunden. Bei einem erhöhten
Eisenbedarf, wenn vermehrt Hämoglobin gebildet werden muss, wird das Eisen der
Speicherproteine über Hepatozyten und Makrophagen in Knochenmark, Leber und Milz
verstärkt abgegeben. |
Eisen ist an vielen Prozessen beteiligt
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Eisen wird als zweiwertiges Eisen im Zwölffingerdarm resorbiert und
gelangt von dort ins Blut. Dort wird es in dreiwertiger Form, an das Protein Transferrin
gebunden, transportiert. Im Knochenmark bindet Transferrin an die Erythroblasten, die mit
besonderen Rezeptoren ausgestattet sind und so das antransportierte Eisen in Hämoglobin
einbauen können. Alte Erythrozyten werden von Makrophagen abgebaut. Ein Teil des Eisens
wird aus Hämoglobin wieder freigesetzt und wird, an Transferrin gebunden, wieder
verwertet. Der andere Teil des Eisens bleibt als Speichereisen (Ferritin oder
Hämosiderin) in Makrophagen gespeichert und kann bei Bedarf dort wieder mobilisiert
werden. Die Eisenausscheidung des Organismus erfolgt über die Abschilferung von Zellen
der inneren und äußeren Körperoberflächen mit dem Stuhl, Urin und dem Schweiß. Sie
liegt bei Männern zwischen 0,5 bis 1 mg pro Tag. Bei menstruierenden Frauen gehen über
die Menstruationsblutung zusätzlich etwa 20 mg Eisen pro Monat verloren. Über diese
Werte kann die Eisenausscheidung nicht mehr zusätzlich gesteigert werden. |
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Bei einer gesunden Mischkost wird täglich 10 bis 30 mg Eisen über die
Nahrung zugeführt. Davon kann der Dünndarm aber nur 10 bis 20 Prozent aufnehmen, das
sind etwa 3 mg. Jeden Tag verliert der Körper aber auch Eisen, z. B. über die Haut, die
Niere und den Darm. Diese normalen Verluste liegen bei Männern bei etwa 1 mg und bei
Frauen bei durchschnittlich 3 mg. Gesunde Mischkost kann deshalb nur die normalen
täglichen Verluste von Eisen ausgleichen. Erhöhte Eisenverluste können vielfach nicht
vollständig durch Nahrungsmittel ersetzt werden. In pflanzlicher Nahrung liegt Eisen in
dreiwertiger Form, in tierischer Nahrung in zwei-wertiger Form vor. Dreiwertiges Eisen
muss jedoch erst durch die Magensäure in zwei-wertiges Eisen umgewandelt werden, bevor es
von der Darmzelle aufgenommen werden kann. Aus diesem Grunde ist pflanzliche Nahrung für
die Eisenversorgung des Körpers weniger geeignet und es sind relativ große Mengen
notwendig, um den täglichen Eisenbedarf aus dieser Quelle zu decken. |
Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung
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Durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C kann die Resorptionsquote von
Eisen erhöht werden, da es dreiwertiges Eisen zu zweiwertigem Eisen reduziert. Einen
wichtigen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nahrungseisen haben bestimmte Hemmstoffe,
die in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Dazu gehören Polyphenole in Tee oder
Hülsenfrüchten und Phytane in Getreide, Nüssen und Hülsenfrüchten. Sie binden
pflanzliches Eisen im Darm, so dass es nicht in die zweiwertige Form umgewandelt und im
Dünndarm nicht aufgenommen werden kann. Schon eine Tasse schwarzer Tee zu einer Mahlzeit
kann den größten Teil des pflanzlichen Eisens binden. Eisen aus Fleisch und Fisch wird
dagegen durch diese Hemmstoffe nicht beeinflusst.
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