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Erreger
der Krätze ist eine Milbenart. |
Der
Erreger der Krätze ist die 0,2-0,5 mm große Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei). Die
Milbenweibchen graben Gänge in die Hornschicht der
Haut und legen dort nach der Befruchtung durch die Männchen Eier. Die Männchen sterben
nach der Begattung, die Weibchen gehen nach der Eiablage zugrunde. Aus den Eiern
entwickeln sich nach ca. drei Wochen Larven, die danach weiter auf der Hautoberfläche
leben. |
Milben
graben Gänge in die Hornschicht der Haut. |
Man
kann in der Haut eines Betroffenen bis zu 1 cm lange Gänge erkennen, an deren Ende eine
Erhebung sichtbar ist, in der das Milbenweibchen sitzt. Besonders häufig finden sich die
Milbengänge in Körpereinfaltungen wie Zwischenzehenräumen, Genitalbereich oder
Achsenfalten, aber auch an Brustwarzen, Handgelenken oder Fingern. Einigen Wochen nach
Befall kommt es wegen der Milben-Exkremente zu entzündlichen Reaktionen der Haut. Da die
befallenen Stellen jucken, werden sie oft aufgekratzt, was zu vielen offenen
geschwürartigen Wunden und auf ihrem Grund zu weiteren bakteriellen Infektionen führt. Bei
Betroffenen mit Immunabwehrschwächen oder malignen
Hauterkrankungen kann es zu besonders schweren Verläufen mit massivem Milzbefall
(sog. Scabies norwegica) kommen. |
"Gepflegte"
Krätze ist nur schwer zu erkennen. |
Die
sog. gepflegte Krätze, mit wenigen Hautveränderungen, keinen Rötungen und lediglich
starkem Juckreiz betrifft Menschen, bei denen normalerweise kein Milbenbefall vermutet
wird. Bei einem solchen Krankheitsbild diagnostiziert der Arzt die Krätze über den
mikroskopischen Nachweis der Milbe aus einem kleinen entnommenen Stück Haut. |
Verschiedene
Medikamente öffnen die Milbengänge und töten die Milben ab. |
Therapeutisch
stehen mehrere Präparate zur Verfügung. Einerseits die seit langem angewendete
Wilkinson-Salbe. Sie enthält Kreide, die die Milbengänge öffnet und Schwefel, der die
Milben tötet. Die außerdem enthaltene Teerkomponente wirkt juckreizstillend.
Andererseits gibt es neuere Produkte wie Gamma-Hexachlorocyclohexan oder Allethrin. Sie
werden über drei Tage örtlich aufgetragen. Bei Kindern werden diese Mittel wegen ihrer
nervenschädigenden Nebenwirkung nur stundenweise verabreicht. Bei schwangeren Frauen und
Säuglingen nimmt man das weniger schädliche Benzylbenzoat. Außerdem sind Kleidung und
Bettwäsche über 4-5 Tage zu Lüften. Milben können nur über 3 Tage außerhalb der Haut
überleben. Die Erkrankung selbst und deren Therapie hat die Haut ausgetrocknet. Deshalb
empfiehlt sich als Nachbehandlung die Anwendung rückfettende Bäder und Salben. |
Krätze
wird über direkten Hautkontakt übertragen. |
Ebenfalls
sollten Kontaktpersonen des Betroffenen untersucht werden, da die Milbenkrätze über
direkten Kontakt übertragen wird. Aus diesem Grund kommt Krätze oft gehäuft vor in
Heimen oder Sammelschlafstellen und bei Familien. Sie kann jeden bei Hautkontakt befallen. |
Auf
Tieren lebende Milbenarten schaden dem Menschen nicht. |
Andere
auf Tieren oder Pflanzen lebende Milbenarten können beim Menschen juckende, der Krätze
ähnliche Symptome verursachen. Jedoch ist der Mensch für diese Milben ein Fehlwirt, so
daß sie keine Gänge in die Haut graben können und deshalb vom Körper abfallen. Sie
hinterlassen, wie der Erreger der Herbstkrätze, juckende Rötungen oder Papeln, die mit
unspezifischen Lotionen oder zinkhaltigen Mixturen behandelt werden. Skabies ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige
Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden Sie hier.
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