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Infektion und Ansteckung bei Gürtelrose
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Ursachen der Gürtelrose
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Die Gürtelrose, in der Fachsprache Herpes zoster, wird durch das
Varizella-Zoster-Virus (VZV) hervorgerufen. Dieses Virus aus der Familie der Herpes-Viren
kann zu zwei verschiedenen Erkrankungen führen. Infiziert sich ein gesunder Mensch mit
dem Virus, so kommt es zu Windpocken. Nach einer
überstandenen Windpocken-Erkrankung bleibt der Betroffene ein Leben lang immun gegen
Windpocken. Er kann sie nicht ein zweites mal bekommen. Das VZV verschwindet aber nicht
vollständig aus dem Körper. Einige Viren "verstecken" sich in den Nervenknoten
des Rückenmarks, den sogenannten Spinalganglien. Dort bleiben sie unbehelligt und warten
auf eine neue Gelegenheit, wieder aktiv zu werden. Sie sind sozusagen
"Schläfer". Diese Phase, in der das VZV im Körper schläft, nennt sich in der
Fachsprache Latenzzeit.
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Dermatologie Atlas der Uni Erlangen
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Werden "schlafende" Varizella-Zoster-Viren "geweckt",
wandern sie entlang der Nervenbahn, an der sie verborgen waren, wieder an die
Körperoberfläche. Das "Wecken" des Virus nennt sich Reaktivierung. Es ist
keine erneute Infektion. Ist das Virus an der Körperoberfläche angekommen, kommt es zu
einer Gürtelrose. Die Spinalganglien sind Nervenbahnen, die aus dem Rückenmark an
jedem Wirbelkörper entspringen. Von dort versorgt ein Nerv jeweils ein bestimmtes Gebiet.
Die Spinalganglien im Rumpfbereich sind fast nicht verzweigt und versorgen jeweils rechts
oder links vom entsprechenden Wirbel ein Gebiet, das nahezu waagereicht verläuft. Darum
wird die Erkrankung auch Gürtelrose genannt, weil das Virus nur in diesem speziellen
Bereich aktiv wird und einen Ausschlag verursacht, der sich wie ein "Gürtel"
darstellt. |
In der nebenstehenden Grafik wird der "Infektionsweg" der
Gürtelrose dargestellt.
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Auslöser der Reaktivierung
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Es gibt noch viel zu erforschen.
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Welche Mechanismen genau zu einer Reaktivierung der schlafenden Viren
führt, ist bisher nicht zweifelsfrei wissenschaftlich geklärt. Manche Menschen sind
davon betroffen, bei anderen bleibt das schlafende Virus ein Leben lang "stumm".
Es gibt aber bestimmte Faktoren, von denen bekannt ist, dass sie eine Reaktivierung
begünstigen. |
Wird das Immunsystem geschwächt, erleichtert das die Reaktivierung
des VZV.
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Zu den Faktoren, die eine Reaktivierung begünstigen gehören u.a.:
- Hautirritationen
- Fieber
- schwere Infektionen, z.B. Grippe
- UV-Licht bzw. Sonnenbrand (schon ein leichter)
- starke psychische Belastungen
- Stress
- Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem
schwächen
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Manche Menschen sind besonders gefährdet.
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Alle diese Faktoren beeinflussen das Immunsystem des Menschen. Deshalb
sind besonders häufig Menschen von einer Gürtelrose betroffen, bei denen das Immunsystem
zeitweilig oder dauerhaft stark belastet oder geschädigt ist. Besonders häufig betroffen
sind:
- älteren Menschen,
- Menschen, die unter Stress stehen,
- Menschen mit Immundefekten, z. B. AIDS,
- Menschen nach Transplantationen oder
- nach anderen schweren Infektionen, z. B. Grippe
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Häufigkeit
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Von 100.000 sind 400 betroffen.
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Von 100.000 Menschen sind etwa 400 von einer Gürtelrose betroffen.
Gürtelrose kann in jedem Alter auftreten. Menschen zwischen dem 50.-70. Lebensjahr sind
am häufigsten betroffen. Die Verteilung ist bei Männern und Frauen gleich. Bei Menschen
mit einer chronischen Abwehrschwäche tritt die Gürtelrose oft mehrfach auf. |
Eingehende Untersuchung macht Früherkennung schwerer Erkrankungen
möglich.
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Bekommen Kinder eine Gürtelrose, so sollte unbedingt eine genaue
Untersuchung stattfinden. Der Grund dafür ist, dass eine Gürtelrose auf ein
geschwächtes Immunsystem hinweist. So können durch eine genaue Untersuchung manchmal
schwerere Erkrankungen (z.B. Krebs) frühzeitig entdeckt und behandelt werden. |
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Ansteckungsgefahr
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Windpocken bekommt fast jeder.
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Die Ansteckungsgefahr durch eine Gürtelrose ist sehr gering.
"Schuld" daran sind die Windpocken, die bei der
Erstinfektion durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen werden. Sie sind hochgradig
ansteckend. Man schätzt, dass im Alter von 14 Jahren etwa 90 Prozent der Bevölkerung
damit infiziert ist. Sie besitzen eine lebenslange Immunität gegen Windpocken. |
Direkt mit der Gürtelrose kann man sich nicht anstecken.
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Die Gürtelrose ist grundsätzlich durchaus ansteckend. Sie können aber
nur einen Menschen anstecken, der noch nie Windpocken gehabt hat und deshalb kein Träger
der schlafenden Varizella-Zoster-Viren ist. Da aber schon 90 Prozent der Bevölkerung
immun gegen das Virus sind, ist die Ansteckungsgefahr tatsächlich eher gering. |
VZV-Übertragung durch Gürtelrose führt "nur" zu
Windpocken.
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Kommt es zu einer Ansteckung eines bisher noch nicht infizierten Menschen
durch einen an Gürtelrose Erkrankten, so ruft das Varizella-Zoster-Virus auch in diesem
Fall Windpocken hervor. Eine direkte Ansteckung mit Gürtelrose gibt es nicht.
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