Haut und Haar

Anatomie und Physiologie der Haut
Akne
Allergien
Berufsdermatosen
Bakterielle Erkrankungen der Haut
Ekzeme - Juckflechte
Juckreiz

Haare und Haarerkrankungen
Haarausfall - Alopezie
Kleidung und Haut
Nagel und Nagelerkrankungen
Narben und Narbenbehandlung

Neurodermitis
Parasiten, Ungeziefer, Insekten
Hautpilze
Psoriasis
Sexuell übertragene Erkrankungen
Sonne, Hitze, Kälte
Symptome
Talg- und Schweißdüsen

Tattoos und Piercing
Bösartige Tumore
Gutartige Tumore
Verhornungsstörungen und Erbkrankheiten
Viruserkrankungen der Haut
Vitiligo
Wundmanagement

Infektionskrankheiten

Infektion und Ansteckung bei Gürtelrose

 
Inhaltsübersicht:
Ursachen der Gürtelrose
Auslöser der Reaktivierung
Häufigkeit
Ansteckungsgefahr

Top

Ursachen der Gürtelrose

Video Gürtelrose starten
Video Gürtelrose starten

Die Gürtelrose, in der Fachsprache Herpes zoster, wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) hervorgerufen. Dieses Virus aus der Familie der Herpes-Viren kann zu zwei verschiedenen Erkrankungen führen. Infiziert sich ein gesunder Mensch mit dem Virus, so kommt es zu Windpocken. Nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung bleibt der Betroffene ein Leben lang immun gegen Windpocken. Er kann sie nicht ein zweites mal bekommen. Das VZV verschwindet aber nicht vollständig aus dem Körper. Einige Viren "verstecken" sich in den Nervenknoten des Rückenmarks, den sogenannten Spinalganglien. Dort bleiben sie unbehelligt und warten auf eine neue Gelegenheit, wieder aktiv zu werden. Sie sind sozusagen "Schläfer". Diese Phase, in der das VZV im Körper schläft, nennt sich in der Fachsprache Latenzzeit.


Dermatologie Atlas der Uni Erlangen

Bilder von Gürtelrose

Bilder von Windpocken

 

Werden "schlafende" Varizella-Zoster-Viren "geweckt", wandern sie entlang der Nervenbahn, an der sie verborgen waren, wieder an die Körperoberfläche. Das "Wecken" des Virus nennt sich Reaktivierung. Es ist keine erneute Infektion. Ist das Virus an der Körperoberfläche angekommen, kommt es zu einer Gürtelrose. Die Spinalganglien sind Nervenbahnen, die aus dem Rückenmark  an jedem Wirbelkörper entspringen. Von dort versorgt ein Nerv jeweils ein bestimmtes Gebiet. Die Spinalganglien im Rumpfbereich sind fast nicht verzweigt und versorgen jeweils rechts oder links vom entsprechenden Wirbel ein Gebiet, das nahezu waagereicht verläuft. Darum wird die Erkrankung auch Gürtelrose genannt, weil das Virus nur in diesem speziellen Bereich aktiv wird und einen Ausschlag verursacht, der sich wie ein "Gürtel" darstellt.

 

In der nebenstehenden Grafik wird der "Infektionsweg" der Gürtelrose dargestellt.

 

Varizella-Zoster-Viren: Zuerst die Windpocken und später vielleicht die Gürtelrose.

 

Top

Auslöser der Reaktivierung

Es gibt noch viel zu erforschen.

Welche Mechanismen genau zu einer Reaktivierung der schlafenden Viren führt, ist bisher nicht zweifelsfrei wissenschaftlich geklärt. Manche Menschen sind davon betroffen, bei anderen bleibt das schlafende Virus ein Leben lang "stumm". Es gibt aber bestimmte Faktoren, von denen bekannt ist, dass sie eine Reaktivierung begünstigen.

 

Wird das Immunsystem geschwächt, erleichtert das die Reaktivierung des VZV.

Zu den Faktoren, die eine Reaktivierung begünstigen gehören u.a.:
  • Hautirritationen
  • Fieber
  • schwere Infektionen, z.B. Grippe
  • UV-Licht bzw. Sonnenbrand (schon ein leichter)
  • starke psychische Belastungen
  • Stress
  • Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen

 

Manche Menschen sind besonders gefährdet.

Alle diese Faktoren beeinflussen das Immunsystem des Menschen. Deshalb sind besonders häufig Menschen von einer Gürtelrose betroffen, bei denen das Immunsystem zeitweilig oder dauerhaft stark belastet oder geschädigt ist. Besonders häufig betroffen sind:
  • älteren Menschen,
  • Menschen, die unter Stress stehen,
  • Menschen mit Immundefekten, z. B. AIDS,
  • Menschen nach Transplantationen oder
  • nach anderen schweren Infektionen, z. B. Grippe

 

Top

Häufigkeit

Von 100.000 sind 400 betroffen.

Von 100.000 Menschen sind etwa 400 von einer Gürtelrose betroffen. Gürtelrose kann in jedem Alter auftreten. Menschen zwischen dem 50.-70. Lebensjahr sind am häufigsten betroffen. Die Verteilung ist bei Männern und Frauen gleich. Bei Menschen mit einer chronischen Abwehrschwäche tritt die Gürtelrose oft mehrfach auf.

 

Eingehende Untersuchung macht Früherkennung schwerer Erkrankungen möglich.

Bekommen Kinder eine Gürtelrose, so sollte unbedingt eine genaue Untersuchung stattfinden. Der Grund dafür ist, dass eine Gürtelrose auf ein geschwächtes Immunsystem hinweist. So können durch eine genaue Untersuchung manchmal schwerere Erkrankungen (z.B. Krebs) frühzeitig entdeckt und behandelt werden.

 

Top

Ansteckungsgefahr

Windpocken bekommt fast jeder.

Die Ansteckungsgefahr durch eine Gürtelrose ist sehr gering. "Schuld" daran sind die Windpocken, die bei der Erstinfektion durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen werden. Sie sind hochgradig ansteckend. Man schätzt, dass im Alter von 14 Jahren etwa 90 Prozent der Bevölkerung damit infiziert ist. Sie besitzen eine lebenslange Immunität gegen Windpocken.

 

Direkt mit der Gürtelrose kann man sich nicht anstecken.

Die Gürtelrose ist grundsätzlich durchaus ansteckend. Sie können aber nur einen Menschen anstecken, der noch nie Windpocken gehabt hat und deshalb kein Träger der schlafenden Varizella-Zoster-Viren ist. Da aber schon 90 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus sind, ist die Ansteckungsgefahr tatsächlich eher gering.

 

VZV-Übertragung durch Gürtelrose führt "nur" zu Windpocken.

Kommt es zu einer Ansteckung eines bisher noch nicht infizierten Menschen durch einen an Gürtelrose Erkrankten, so ruft das Varizella-Zoster-Virus auch in diesem Fall Windpocken hervor. Eine direkte Ansteckung mit Gürtelrose gibt es nicht.

Top

Zur Übersicht
Gürtelrose und Windpocken

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas