Schweine können Grippe bekommen
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Die reine Schweinegrippe ist kein neues Phänomen, denn dass
Schweine die Grippe bekommen können, ist seit langem bekannt. In Gegenden in
den USA, in denen die Schweinegrippe bekannt ist, hat jedes zweite Tier
Abwehrkräfte gegen diese Viren entwickelt. Auch in Europa geht man von einer
starken Verbreitung der Krankheit unter Schweinen aus. |
"Mischbehälter" Schwein
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Anders als bei der
Vogelgrippe aber, können die Viren, die Schweine krank machen, sehr
leicht auf den Menschen übergehen. Eine weitere Besonderheit: Schweine sind
Träger vieler verschiedener Viren, die normalerweise auf eine Spezies
spezialisiert bleiben. Deshalb können sich im Schwein diese verschiedenen
Viren mischen. |
Bisherige Pandemien
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Die weltweiten Grippepandemien 1918
und 1957 scheinen auf diese Weise entstanden zu sein: Erreger der
Vogelgrippe und normalerweise harmlose Menschengrippeviren kamen in
Schweinen zusammen und es entwickelte sich dort ein jeweils gefährlicher
neuer Typ. |
Neue Virusvariante überträgt sich von Mensch zu Mensch
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Das 2009 als Schweinegrippevirus in Mexiko entstandene
Grippevirus ist eine neu entstandene Variante des Typs H1N1. (Ausführliches
zu den Virustypen im Text: Welche Erreger
verursachen eine Grippe?) Dieses neue Virus A(H1N1) (ungenauerweise
Schweinegrippe genannt) enthält Merkmale typischer Grippeviren, die sowohl
bei Menschen als auch bei Schweinen und Vögeln vorkommen. Dieses neu
entstandene Virus wird leicht vom Menschen auf den Menschen übertragen. |
Übertragung durch Tröpfchen
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Übertragen wird der Erreger durch Tröpfchen- oder
Schmierinfektion. Das bedeutet, er kann eingeatmet werden, etwa über die
Atemluft in der Nähe von Erkrankten, bei Husten oder Niesen, oder über
Klimaanlagen. Er kann aber auch durch Händeschütteln oder Küssen auf einen
anderen Menschen übergehen. Durch den Verzehr von Schweinefleisch ist bei
Einhaltung der Hygienemaßnahmen eine Übertragung nicht möglich. Beim Braten
oder Kochen (72 Grad) wird das Virus sicher abgetötet. |
Inkubationszeit bis zu 7 Tagen
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Es besteht eine Inkubationszeit von 2 bis 7 Tagen, bis sich
die ersten Symptome zeigen. Während dieser Zeit kann man aber schon andere
Menschen anstecken. |
Beschwerden
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Die Beschwerden der neuartigen Krankheit sind den
Beschwerden einer herkömmlichen Grippe ähnlich.
Es treten vor allem Fieber, Husten, Appetitlosigkeit und Müdigkeit auf.
Manche Betroffene klagen auch über Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und
Halsweh. In Europa verlaufen die meisten Erkrankungen bisher leicht. Wie bei
jeder anderen Infektionskrankheit
können aber auch schwere Verläufe vorkommen. |
Behandlung
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Bei der Therapie werden so genannten Neuraminidasehemmer
(Wirkstoffe Oseltamivir und Zanamivir) erfolgreich angewandt. (vgl.
Grippe: Therapie). Die Medikamente mit diesem
Wirkstoff sind verschreibungspflichtig und sollten nur unter ärztlicher
Aufsicht eingenommen werden. Das ist wichtig, weil bei falscher Anwendung
Viren unempfindlich (resistent) gegen das Medikament werden können. Dadurch
würde das Medikament unwirksam werden. Deshalb sollte niemand das Medikament
vorbeugend einnehmen. |