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Das HI-Virus wird nur übertragen, wenn es in ausreichender
Konzentration in den Körper gelangt. Das kann über Sperma, Blut,
Scheidenflüssigkeit oder Muttermilch geschehen. Eine Übertragung durch
Tröpfcheninfektion ist nicht möglich. Mögliche Übertragungswege sind
sexuell, über den Blutweg und durch Übertragen von der Mutter auf das Kind. |
Sexuelle Übertragung ist am häufigsten
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Die sexuelle Übertragung erfolgt durch ungeschütztenr Sex, d.h. Geschlechtsverkehr ohne Kondom.
Wenn kleine Verletzungen der Schleimhaut von Penis und Scheide, bzw.
Enddarm bestehen, wie sie beim vaginalen oder analen Verkehr häufig
vorkommen, ist das Risiko einer Infektion noch höher. Die Schleimhaut
ist durchlässiger für die HI-Viren, und zudem wandern zusätzliche
Immunzellen an den Ort und nehmen die HI-Viren direkt auf. 70 Prozent der Neuinfektionen in Deutschland kommen bei homo- oder
bisexuellen Männern vor, bis zu 20 Prozent bei Heterosexuellen, wobei
auffallend ist, dass HIV leichter vom Mann auf die Frau übertragen wird, als
umgekehrt.
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Übertragung über Blut
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7 Prozent der HIV-Infektionen entstehen durch
Nadeltausch oder Tausch sonstigen Zubehörs bei Drogenabhängigen und
damit durch Übertragung auf dem Blutweg. Es ist
bemerkenswert, dass sich das Virus in Blutrückständen im Inneren einer
Spritze mehrere Tage halten kann. Vorsicht ist auch beim gemeinsamen
Gebrauch von Zahnbürsten oder Rasierklingen angebracht. Das Risiko der Übertragung durch Blutkonserven ist in Deutschland seit
Einführung des HIV-Tests der Blutspender 1985 sehr gering geworden, liegt
aber in Entwicklungsländern noch höher.
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Übertragung von der Mutter auf das Kind
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In der Schwangerschaft ist
ab der 12 Woche und in der Stillzeit eine Übertragung des HI- Virus
von der Mutter auf das Kind möglich. Dagegen gibt es jedoch Schutzmaßnahmen wie den Einsatz von
Medikamenten bei der Mutter, eine vorsorgliche mehrwöchige Behandlung
des Neugeborenen mit Medikamenten, Verzicht auf Stillen und Entbindung
durch Kaiserschnitt. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen kann das Risiko der
Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind auf unter 1 Prozent
gesenkt werden. |
Besonderes Infektionsrisiko bei Geschlechtskrankheiten
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Eine besondere Gefährdung für eine Ansteckung besteht, wenn
noch andere sexuell übertragbare Krankheiten wie
Syphilis,
Gonorrhö (Tripper) oder
Herpes genitalis
vorliegen. Die in diesen Fällen vorhandenen Geschwüre und
Schleimhautverletzungen stellen eine ideale Eintritts- oder Austrittspforte
für die Viren dar.
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