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Übertragung
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Unbehandelt
kann Syphilis zum Tod führen. |
Syphilis
ist eine seit Jahrhunderten bekannte Krankheit. Schon 1495 kam es zu der ersten
beschriebenen Epidemie. Syphilis wird auch vielfach Lues oder Harter Schanker genannt. Die
in der Regel über Geschlechtsverkehr übertragbare Erkrankung wird von den Bakterien
Treponema pallidum verursacht. Syphilis verläuft in Stadien. Sie kann alle Organe
befallen und führt unbehandelt zum Tode. |
Während
der Schwangerschaft kann eine Mutter ihr Kind anstecken. |
Ist
die Mutter an Syphilis erkrankt, kann sie das Kind während der Schwangerschaft über die
Plazenta infizieren. Dies ist erst nach dem 4. Monat möglich. Wurde die Mutter vor oder
während des ersten Drittel der Schwangerschaft erfolgreich behandelt, wird das Kind nicht
geschädigt. Je nach Schweregrad der mütterlichen Infektion kann im 7. oder 8. Monat eine
Totgeburt erfolgen. Liegt die Infektion der Mutter länger zurück, kann das infizierte
Kind Symptome des zweiten Stadiums, wie Anämie, Hepatitis oder Lungenentzündung, aufzeigen.
Es kann allerdings bei der Geburt auch beschwerdefrei sein und erst nach Jahren oder
Jahrzehnten erste Symptome entwickeln. |
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Stadium I
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Harte
Knötchen an der Eintrittspforte sind das erste Symptom. |
Das
erste Stadium beginnt mit der Infektion. Nach zwei bis drei Wochen entsteht ein meistens
schmerzloses Knötchen oder Geschwür an der Eintrittspforte der Bakterien. Die
Eintrittspforte befindet sich meistens im Genitalbereich, Mund oder Anus. Da dieses
Knötchen sich hart anfühlt, spricht man vom harten Schanker (Ulcus durum). Es
kann auch zu einseitigen regionalen Lymphknotenschwellungen kommen. Das Geschwür heilt
meistens unbehandelt nach Tagen bis Wochen ab. |
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Stadium II
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Grippeähnliche
Symptome, geschwollene Lymphknoten und Ausschlag am ganzen Körper kennzeichnen die zweite
Phase. |
Die
zweite Phase beginnt etwa 9 Wochen nach der Infektion. Sie wird gekennzeichnet durch
grippeähnliche Allgemeinsymptome am ganzen Körper. Der Betroffene fühlt sich krank, hat
Fieber, klagt über Gelenkschmerzen. Außerdem kann sich ein Ausschlag (Syphilid) überall
am Körper bilden. Viele Lymphknoten sind sind vergrößert und lassen sich tasten.
Gleichzeitig treten Papeln im Mund-, am Genital- und Analbereich auf. Die Ausschläge
gehen unbehandelt nach ca. vier Monaten zurück, können aber erneut auftreten. Manchmal
hinterlassen sie fleckartig depigmentierte Hautstellen. Diese Flecken fallen vor allem am
Nacken auf (sog. "Halsband der Venus"). In manchen Fällen kann es zu
fleckartigem Haarausfall (Alopecia areolaris)
kommen. |
Es
folgt eine beschwerdefrei Zeit. |
Nach
Abklingen des zweiten Stadiums kann die Krankheit in eine Latenzphase eintreten. In dieser
Phase lebt der Betroffene beschwerdefrei. Diese Phase kann mehrere Jahre, Jahrzehnte oder
lebenslang andauern. |
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Stadium III
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Die
dritte Phase kann alle inneren Organe betreffen. |
Kommt
es (nach 2-5 Jahren) zu einem dritten Stadium, befällt die Syphilis innere Organe, wie
Herz, Gefäße und das Nervensystem. Dieser Organbefall kommt bei einer unbehandelten
Syphilis in etwa ein Drittel der Fälle vor. Wird die Syphilis früher erkannt und
behandelt, ist das dritte Stadium eher selten. |
Gummen
treten am ganzen Körper auf. |
Die
Phase ist gekennzeichnet durch das Auftreten von entzündlichen, geschwürartigen
Wucherungen, die Gummen genannt werden. Sie können überall am Körper auftreten, in der
Haut, in Organen, in Knochen, in Blutgefäßen und im zentralen Nervensystem. Oft kommt es
dann an dieser Stelle zur Gewebszerstörung, die - je nach Lage der Gummen -
entsprechende Beschwerden hervorrufen kann. Es kann zu kardiologischen Problemen kommen, z. B. Herzinfarkt. Auch die Ausbildung
lebensbedrohender Aneurysmen ist möglich.
Bei Behandlung der Hautläsionen entstehen Narben. |
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Stadium IV
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Metalues
oder Neurosyphilis führt unbehandelt zu Demenz und Tod. |
Das
vierte und letzte Stadium der Syphilis tritt meistens erst nach 10 bis 20 Jahren auf.
Dieses Stadium wird auch Metalues genannt. Beim Metalues sind die Hirnhäute, die
Nervenknoten und -stränge betroffen. Der Befall äußert sich in allgemeinen und
fortschreitenden Lähmungen, Schmerzanfällen, Empfindungsstörungen und Reflexausfällen.
Dieses letzte Stadium führt schließlich zu Demenz und Tod. |
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Diagnostik und Therapie
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Test
müssen den Erreger nachweisen. |
Syphilis
ist eine Erkrankung, die häufig andere Krankheiten imitiert. Deshalb wird sie oft nicht
gleich erkannt. Die Diagnose der Syphilis kann über verschiedene Tests erfolgen, die das
Blut nach Antikörpern gegen die Bakterien untersuchen. Bei Verdacht auf Befall von Nerven
wird auch mit Hilfe einer Lumbalpunktion
Liquor entnommen und
untersucht. Ebenfalls kann man die Erreger direkt über einen Abstrich aus den
Hautläsionen nachweisen. |
Therapie
mit Antibiotika. |
Therapeutisch
geht man gegen Treponema-pallidum-Bakterien mit Antibiotika (Penicillin) vor. Bei
bestehender Penicillinallergie kann Syphilis auch mit Tetracyclin und Erythromycin
behandelt werden. Die Injektionen werden über 2-3 Wochen verabreicht. Die Dosierung ist,
je nach Stadium unterschiedlich. Weil Syphilis chronisch verläuft, sind regelmäßige
Kontrollen über mindestens ein Jahr erforderlich. |
Das
Auftreten der Erreger ist meldepflichtig. |
Die einmalige Erkrankung verleiht keinen Schutz gegenüber neuen
Infektionen. Nach dem Infektionsschutzgesetz
(IFSG § 7.3) ist das Labor, das den Erreger nachgewiesen hat, meldepflichtig. Die Meldung
erfolgt ohne Angabe des Namens an das Robert-Koch-Institut. Nach dem "Gesetz zur
Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten" musste früher der behandelnde Arzt die
Erkrankung des Betroffenen an das zuständige Gesundheitsamt weitergeben. Hier erfolgte
die Meldung namentlich. Dieses Gesetz ist seit dem 01.01.2001 außer Kraft getreten. Damit
ist keine namentliche Meldung mehr erforderlich. (vgl. Robert-Koch-Institut) Top |
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