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Diagnostik bei niedrigem Blutdruck

Anamnese

Die Beschwerden des Betroffenen lassen meistens schon auf eine Hypotonie schließen. Um die Kreislaufsituation richtig einzuschätzen zu können, fragt der Arzt zunächst eingehend nach den Symptomen, den Begleiterkrankungen, welche Medikamente eingenommen werden und nach den Lebensgewohnheiten (Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum, Schlafdauer, Bewegung). Im Anschluss daran werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

 

Blutdruckmessung

Um den Blutdruck in Ruhe (Ruhe- Blutdruck) zu messen, sollte man zuvor fünf Minuten ruhig gesessen haben, da die Blutdruckwerte durch körperliche Aktivität stark beeinflusst werden. Um einen möglichst aussagekräftigen Wert zu erhalten, sind wiederholte Messungen erforderlich.

 

24-Stunden-Messung (= ambulante Blutdruck- Langzeitmessung ABDM)

Jede Einzelmessung ist nur eine Momentaufnahme und hängt von mehreren Faktoren wie Tageszeit, Aufregung, Belastung ab. Mit einem automatischen Blutdruckmessgerät, das am Oberarm befestigt wird, können während des ganzen Tages und der Nacht fortlaufend Messwerte für Blutdruck und Puls aufzeichnet werden. Parallel dazu soll aufgeschrieben werden, welche verschiedenen Aktivitäten in welcher Zeit verrichtet wurden und ob es Symptome der orthostatischen Dysregulation gab. Mittels Computerberechnung werden auf diese Weise bestimmte Mittelwerte errechnet:
  • 24-Stunden-Mittelwert: Die Untergrenze beträgt 100/65 mmHg
  • Tagesmittelwert: Untergrenze für Männer: 110/70mmHg; Untergrenze für Frauen: 105/60 mmHg
  • der nächtliche Blutdruck sollte nicht unter 90/60 mmHg liegen

 

Schellong - Test

Um eine orthostatische Hypotonie nachzuweisen, wendet der Arzt diesen einfach durchzuführenden Kreislauffunktionstest an: Während 10 Minuten Ruhepause im Liegen werden Puls und Blutdruck jede Minute kontrolliert, danach wird der Betroffene aufgefordert, schnell aufzustehen und während 10 Minuten stehenzubleiben. In dieser Zeit werden Puls und Blutdruck ebenfalls jede Minute gemessen.

Bei normaler Reaktion treten keine Beschwerden auf. Der systolische Blutdruckabfall beträgt nicht mehr als 20 mmHg und der diastolische Blutdruck höchstens 10 mmHg. Im Falle einer orthostatischen Hypotonie bemerkt der Betroffene Kreislaufbeschwerden.

 

Reaktionstypen beim Schellong - Test

Man unterscheidet verschiedene Reaktionstypen:

  • Sympathikotone orthostatische Hypotonie: Dieser Typ ist der häufigere (2/3 der Fälle). Der systolische Blutdruck sinkt um mehr als 20 mmHg, der Pulsschlag steigt deutlich an (um mehr als 16/min). Die sympathische Gegenregulation fällt übermäßig stark aus. Diese Form ist typisch für junge Frauen oder Jugendliche in der Wachstumsphase
  • Asympathikone orthostatische Hypotonie: Der systolische Blutdruck fällt um mehr als 20 mmHg und der diastolische Druck um mehr als 10 mmHg, der Pulsschlag nimmt dagegen nicht zu, sondern leicht ab. Die sympathische Gegenregulation ist zu schwach. Diese Form liegt vor allem bei Nervenschädigungen mit Beteiligung des Sympathikus vor (z.B. diabetische Polyneuropathie, traumatische Schädigung).

 

Kipptisch- Untersuchung

Statt des Schellong-Tests kommt für die Blutdruck- und Pulsmessung insbesondere bei Neigung zu Ohnmachtsanfällen auch der Kipptisch in Frage. Der Betroffene wird mit Halteriemen auf einem Untersuchungstisch angeschnallt, der nach der Ruhephase in senkrechte Position gekippt werden kann. Bei auftretender Ohnmacht wird auf diese Weise Stürzen vorgebeugt.

 

Weitere Maßnahmen

Weitere diagnostische Schritte wie Blutuntersuchungen und Ultraschall sind notwendig, wenn die Hypotonie noch nicht so lange besteht oder sehr ausgeprägt ist.

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Niedriger Blutdruck - Hypotonie

 


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