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Was ist ein Septumdefekt?

Inhaltsübersicht:
Definition
Blutstrom im gesunden Herzen
Foramen ovale

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Definition

Ein Loch in der Scheidewand

Das Septum oder Herzscheidewand trennt die rechte und die linke Herzhälfte voneinander. Septumdefekte sind strukturelle Schäden der Herzwand, bzw. Löcher in der Scheidewand (Septum). So entsteht eine direkte Verbindung zwischen rechtem und linkem Vorhof (Vorhofseptumdefekt bzw. Atriumseptumdefekt) oder zwischen rechter und linker Herzkammer (Kammerseptumdefekt bzw. Ventrikelseptumdefekt).

 

Vererbung als Ursache

Meistens sind Septumdefekte angeboren und auf eine Störung in der Entwicklung der Septen zurückzuführen. Septumdefekte gehören zu den angeborenen Herzfehlern. Sehr selten entsteht ein Defekt im Verlauf des späteren Lebens, z.B. als Folge eines Herzinfarkts.

 

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Blutstrom im gesunden Herzen

Der Weg des Blutes wird verändert

Bei einem gesunden Herzen ist der Blutstrom innerhalb des Herzens durch den Aufbau genau vorgegeben. Bei einem Septumdefekt dagegen kann sich der Blutstrom durch das Loch in der Scheidewand einen anderen Weg suchen. Normalerweise verläuft der Blutstrom entsprechend der Anatomie auf folgende Weise:

 

Rechte und linke Herzhälfte sind getrennt

Jede Herzhälfte besitzt zwei Hohlräume, einen Vorhof und eine Kammer. Der rechte und der linke Vorhof (Atrium) sowie die rechte und linke Kammer (Ventrikel) sind jeweils durch eine Scheidewand (Septum) voneinander getrennt.

 

Der Kreislauf ist genau vorgegeben

Im rechten Vorhof sammelt sich über die obere und untere Hohlvene das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf. Vom rechten Vorhof gelangt dieses sauerstoffarme Blut weiter in die rechte Kammer. Von dort wird es über die Lungenarterien in die Lungen gepresst wird. In der Lunge wird das Blut dann mit Sauerstoff beladen. Das nun sauerstoffreiche Blut fließt über die Lungenvenen in den linken Vorhof des Herzens und von dort in die linke Kammer und weiter über die Hauptschlagader in den Körperkreislauf.

 

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Foramen ovale

Beim Fötus im Mutterleib besteht ein Loch in der Scheidewand der Vorhöfe

Sauerstoffreiches und sauerstoffarmes Blut sind gänzlich voneinander getrennt. Bei einem ungeborenen Kind im Mutterleib ist das anders. Es besteht noch eine natürliche Öffnung zwischen den beiden Vorhöfen. Diese Öffnung wird Foramen ovale genannt. Durch das Foramen ovale gelangt beim Fötus das Blut direkt vom rechten in den linken Vorhof und wird von dort in den Körperkreislauf gepumpt. Es muss nicht die Lunge passieren, denn die Lunge ist ja noch nicht belüftet. Nach der Geburt des Kindes verschließt sich das Foramen ovale normalerweise durch die geänderten Druckverhältnisse und die Belüftung der Lunge in den ersten Lebenstagen bis -wochen.

 

Nicht immer verschließt sich das Loch nach der Geburt

Bei 25 bis 30 Prozent aller Menschen allerdings ist dieser Verschluss nicht vollständig. Das wird dann als Persistierendes (andauerndes) Foramen ovale bezeichnet wird. Meistens entsteht aus einem persistierenden Foramen ovale aber keine Erkrankung. Das Herz funktioniert in der Regel einwandfrei. Im späteren Leben besteht aber z. B. bei einer Beinvenenthrombose die Möglichkeit, dass ein Blutgerinnsel über das Foramen ovale vom rechten in den linken Vorhof gelangt und dann weiter in den Körperkreislauf. In diesem Fall kann es in die Kopfgefäße gelangen und einen Schlaganfall auslösen.

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Septumdefekte

 


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