Essen ist Medizin
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Wenn sich eine Erkältung anbahnt, können ein heißer Tee und Bettruhe zu einer
Besserung führen. Zwar hat nicht alles, was wir essen, einen medizinischen
Charakter, aber dieses Beispiel zeigt durchaus, dass Essen Medizin sein kann. |
Der Körper sucht sich die Nahrung aus
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Ähnlich verhält es sich in der chinesischen Ernährungslehre. Sie geht
sogar davon aus, dass sich ein gesunder Körper die Nahrung aussucht, die er
braucht, um ein bestehendes Ungleichgewicht wieder auszugleichen. Wer genau in
sich hineinhorcht, kann fühlen, was der Körper sich wünscht: Manchmal führt die
Vorstellung, zum Frühstück ein Ei zu essen, zu einem würgenden Gefühl im Hals.
An anderen Tagen fühlt man bei dem Gedanken an ein Frühstücksei schon den
leckeren Geschmack auf der Zunge. |
Fähigkeiten gehen in einem kranken Körper verloren
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In einem
kranken Körper funktioniert dies "in sich hineinhorchen" unter Umständen nur
eingeschränkt oder gar nicht mehr. Ein kranker Körper leidet unter einem
Ungleichgewicht an Yin oder Yang, die Lebensenergie Qi ist blockiert und kann
nicht richtig fließen (vgl. Grundannahmen
der TCM). Dieses Ungleichgewicht wird von einem TCM-Therapeuten
festgestellt. Er kann dann durch die Empfehlung spezieller Nahrungsmittel, durch
Verzicht oder Einschränkung dafür sorgen, dass der Betroffene verstärkt Yin-
oder Yang-Nahrungsmittel zu sich nimmt (vgl.
Einteilung der Nahrungsmittel). So
wird dann das Ungleichgewicht aufgehoben. |
Essen, was gut tut
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Der Grundgedanke einer gesunden Ernährung im Sinne der TCM liegt darin, das
zu essen, was einem gut tut. Das muss nicht immer schmecken. Umgekehrt gilt aber
auch: Nicht alles was schmeckt tut gut (etwa zu viel Süßigkeiten). Außerdem kann
ein Nahrungsmittel für den Einen gut sein, für den Anderen aber genau das
Gegenteil bewirken. |
Essen, was die Sinne befriedigt
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Fette, Kohlehydrate, Proteine, Vitamine und
Spurenelemente machen nach wissenschaftlicher Orientierung den Wert von
Nahrungsmitteln aus. Der Kalorien dieser Grundsubstanzen
bestimmt den Nährwert. Die chinesische Tradition beschreibt die Qualität von
Nahrungsmitteln unter mehr sinnlich wahrnehmbaren Aspekten. Danach sollten wir essen,
was die Sinne befriedigt und in uns ein Wohlgefühl auslöst.
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Essen sollte reich an Farben sein
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Die Küche
sollte reich an Farben und unterschiedlichen Geschmacksqualitäten sein. Dann ist
sie auch reich an Qi, d.h. an Lebensenergie, die dem Körper zugeführt werden
kann. Damit sind allerdings keine künstlichen Farbzusätze und
Geschmacksverstärker gemeint. Frische, der Jahreszeit angemessene Zutaten,
sollten auf einem ausgewogenen Speiseplan stehen.
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Meiden industriell verarbeiteter Lebensmittel
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Die chinesische
Ernährungslehre geht davon aus, dass die optimalen Lebensmittel aus der Region
kommen. Generell sollte der Verzehr industriell verarbeiteter Lebensmittel und
Tiefkühlkost auf ein Minimum reduziert werden, da diese nach Ansicht der
chinesischen Medizin wertlos für den Körper sind. Sei nehmen dem Körper
wertvolle Energie (Qi), statt sie zu liefern. |
Nahrungsmittel kombinieren
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Die spezifische Wirkung eines Nahrungsmittels entfaltet sich nach der
chinesischen Ernährungslehre oft erst durch die
Kombination mit anderen Nahrungsmitteln. Sie kann außerdem durch unterschiedliche
Zubereitungsmethoden modifiziert werden, so dass sie den jeweiligen Anforderungen einer
Therapie gerecht werden kann. |