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Ursachen der Alzheimer-Krankheit: Vererbung

10 Prozent der Betroffenen leiden an der vererbten Form der Erkrankung.

Es gibt eine Form der Alzheimer-Krankheit, die im Alter zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt. An ihr erkranken häufig mehrere Mitglieder einer Familie. Dieser Form der familiären Alzheimer-Krankheit wird vererbt. Durchschnittlich wird die Erbanlage an jedes zweite Kind und an jedes vierte Enkelkind weitergegeben. Deshalb müssen diese Kinder aber später nicht unbedingt erkranken. Ob eine Erkrankung später tatsächlich auftritt, hängt aber auch noch von anderen Einflüssen ab. Diese Vermutung liegt nahe, weil bei ein eineiigen Zwillingen mit einer entsprechenden Erbanlage nur etwa die Hälfte später an Alzheimer erkrankt. Da eineiige Zwillinge genetisch völlig identisch sind,   wird vermutet, dass die Erbanlage allein nicht ausreicht, um an Alzheimer zu erkranken. Andere Faktoren müssen hinzukommen. Von allen Alzheimer-Erkrankungen macht diese Form etwa 10 Prozent aus.

 

Verwandte ersten und zweiten Grades tragen ein geringfügig höheres Erkrankungsrisiko.

Für die restlichen 90 Prozent der Alzheimer-Erkrankungen ist eine genetische Beteiligung möglich. Es werden sehr viele unterschiedliche Aspekte diskutiert und erforscht. So weiß man z. B. bisher nicht, ob genetische Dispositionen sich erst bei älteren Menschen auswirken, oder ob diese Dispositionen vielleicht nur andere Einflüsse, die eine Erkrankung begünstigen, beeinflussen. Gibt es einen Alzheimerkranken in der Familie, so besteht bei Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) ein 2 bis 4-fach höheres Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung, als in der Normalbevölkerung. Bei Verwandten zweiten Grades (Großeltern, Onkel, Tante, Neffe, Nichte) beträgt das Risiko das 2-fache.

 

Die Chromosomen 1, 14, 19 und 21 spielen bei der Vererbung der Alzheimer-Krankheit eine Rolle.

Beteiligt an der Vererbung sind nach dem jetzigen Forschungsstand 4 Chromosomen:
  • Chromosom 1: Bei Mutationen auf diesem Chromosom kommt es zu der familiären Form der Alzheimer-Krankheit.
  • Chromosom 14: Bei etwa 80 Prozent der Betroffenen konnte eine Veränderung auf dem langen Arm dieses Chromosoms nachgewiesen werden. Das Chromosom 14 wird auch Präsenilin I genannt.
  • Chromosom 19: Auf diesem Chromosom liegt das für die Produktion von Apolipoproteinen verantwortliche Gen. Es werden verschiedene Apolipoproteinen unterschieden, die jeweils von A bis E benannt sind und ApoA bis ApoE abgekürzt werden. Im Gehirn und Nervensystem scheint das ApoE die wichtigste Rolle zu spielen. Bisher sind von ApoE drei unterschiedliche Varianten bekannt, die häufiger vorkommen. Man bezeichnet sie als Allele und kürzt ab als ApoE2, ApoE3 und ApoE4. Bei Gesunden hat man das ApoE4 mit einer Häufigkeit von 10 Prozent gefunden. Bei Alzheimer-Kranken aber beträgt die Häufigkeit des ApoE4 30 bis 42 Prozent. Es wird diskutiert, dass ApoE4 für die Ablagerung des Tau-Proteins, dass zum Tod der Nervenzellen führt, mitverantwortlich ist. Allerdings sind diese Vermutungen bisher noch nicht eindeutig, denn bei 30 bis 40 Prozent aller Alzheimer-Kranken findet sich überhaupt kein ApoE4 und es gibt viele Menschen mit ApoE4, die dennoch nicht an Alzheimer erkranken.
  • Chromosom 21: Dieses Gen ist verantwortlich für die Bildung des Amyloidvorläuferproteins, das eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Amyloid spielt. Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie21) besitzen statt der normalen 2, 3 Chromosomen 21. Bei ihnen besteht deshalb eine um 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit einer Überproduktion von Amyloid.

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