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Epilepsie: Generalisierte Anfälle
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Sind beide Gehirnhälften betroffen, so spricht man von einem
generalisierten Anfall.
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Bei den so genannten generalisierten epileptischen Anfällen sind beide
Gehirnhälften in das Krankheitsgeschehen mit einbezogen. Entsprechend sind auch beide
Körperhälften betroffen. Außerdem ist es möglich, dass Begleiterscheinungen auftreten,
beispielweise:
- Pupillenstarre
- Atemstillstand
- Herzrasen
- Blutdruckanstieg
- Speichelfluss (auch mit Speichelschaumbildung vor dem Mund)
- Hautrötung
- Blässe
- Schwitzen
- Einnässen
Meist kommt es bei den generalisierten Anfällen zu einem Bewusstseinsverlust, dann
reagiert der Betroffene nicht auf Ansprache oder auf andere Außenreize.
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Der tonisch-
klonische Anfall, auch "Grand mal" genannt, ist die häufigste Form.
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Häufigste Form des generalisierten Anfalls ist der so genannten
generalisierte tonisch-klonisch Anfall ("Grand mal"). Dabei tritt zu Beginn des
Geschehens ein tonischer Krampf auf. Der Betroffene verkrampft plötzlich in einer
überstreckten Rumpfhaltung mit gestreckten Armen und Beinen, geschlossenen Fäusten und
gekrümmten Zehen Außerdem sind ein verzerrtes Gesicht und verdrehte Augen zu beobachten.
Durch diese plötzliche Muskelanspannung fällt der Betroffene meist zu Boden. Oft stößt
er dabei einen Schrei oder einen Stöhnlaut aus. Dieser tonische Krampf dauert etwa eine
halbe Minuten lang an. |
Die tonische Verkrampfung geht nach etwa 30 Sekunden in das klonische
Muskelzucken über.
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Der tonische Krampf geht schnell in die klonische Phase über, in der
rhythmische Zuckungen großer Muskelgruppen mit daraus resultierenden unkoordinierten
Bewegungen des gesamten Körpers sichtbar sind. Diese klonische Phase nimmt etwa eine
halbe bis eine ganze Minute in Anspruch. Der Grand-mal-Anfall endet dann mit einer
allgemeinen Muskelerschlaffung, während der noch vereinzelt Muskelzuckungen auftreten
können. Danach ist der Betroffene in der Regel noch für etwa 2 Minuten nicht ansprechbar
und später müde. An den Anfall selbst kann er sich nicht mehr erinnern (höchstens an
unmittelbar davor aufgetretene Sinneseindrücke wie bestimmte Gerüche, Bilder oder
Geräusche, die bei vielen Patienten vor dem Anfall auftreten und diesen damit praktisch
"ankündigen"). |
Die Verletzungsgefahr ist groß.
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Aufgrund der unkoordinierten Muskelbewegungen beißen sich viele Patienten
während des Anfalls in die Zunge oder die Wangeinnenseite, was nach dem Anfall
schmerzhaft bemerkt wird. Durch die schnellen Krampfbewegungen und das Fallen besteht für
den Betroffenen - und auch für seine Mitmenschen - eine nicht unerhebliche
Verletzungsgefahr. |
Absencen dauern oft nur wenige Sekunden.
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Eine weitere Form generalisierter Anfälle sind die so genannten Absencen.
Diese stellen sich als kurz andauernde (etwa 5-10 Sekunden) Bewusstseinsstörung mit
starrem Blick dar. Im Rahmen einer Absence können auch die Gesichtsmuskeln erschlaffen,
was einen etwas abwesenden oder schläfrigen Gesichtsausdruck vermittelt. |
Der "rote Faden" geht verloren.
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Tritt eine solche Absence während einer Tätigkeit (z. B. Schreiben) auf,
wird diese für die Dauer des Anfalls unterbrochen, jedoch fallen Gegenstände (z. B. ein
Stift) dabei in der Regel nicht aus der Hand. An die Absence selbst haben die Betroffenen
normalerweise keine Erinnerung, ihnen fällt nur beispielsweise auf, dass sie den
"roten Faden" des Geschriebenen vergessen haben. Bei einigen Patienten lässt
sich jedoch beobachten, dass die vor der Absence ausgeübte Tätigkeit während des
Anfalls "automatisch" weitergeführt wird. Auch Bewegungen wie Lecken, Kauen,
Nesteln oder Kopfdrehung treten gelegentlich auf. |
Myoklonische Anfälle treten oft kurz nach
dem Erwachen auf.
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Myoklonische Anfälle, eine weitere Form der generalisierten Anfälle,
äußern sich in der Regel in Form symmetrisch ablaufender Muskelzuckungen der Schultern
sowie der Arme. Häufig sind Aufwärtsbewegungen der Arme sowie ein Spreizen der Finger zu
beobachten. In der Hand gehaltene Gegenstände fallen dabei zu Boden oder werden
weggeschleudert. Gelegentlich sind auch die Beine von myoklonischen Anfällen betroffen,
dann kommt es meist zum Einknicken der Beine, häufig verbunden mit einem Sturz. Diese
myoklonischen Anfälle sind so kurz, dass sie auf den Patienten nur wie ein kurzer
elektrischer Schlag wirken. Meist kommt es zu diesen myoklonischen Anfällen in der Zeit
nach dem Erwachen. |
Bei atonischen Anfällen erschlaffen die
Muskeln.
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Generalisierte atonische Anfälle hingegen sind durch ein plötzliches
Nachlassen der Muskelspannung gekennzeichnet, meist in symmetrischer Ausprägung, d. h. es
sind beispielsweise beide Arme oder beide Beine betroffen. Entsprechend besteht eine
gewisse Sturzgefahr. Die atonischen Anfälle werden von den Patienten bewusst
wahrgenommen.
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