Krebs - Onkologie

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Brustrekonstruktion nach Brustkrebs

 
Inhaltsübersicht:
Möglichkeiten nach Mastektomie
Brustaufbau mit Implantaten
Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe
Methoden des Brustaufbaus mit Eigengewebe
Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs
Quellen

Möglichkeiten nach Mastektomie

 

Etwa 57000 Frauen erkranken Jahr für Jahr in Deutschland an Brustkrebs. In vielen Fällen kann bei der Behandlung die Brust erhalten werden. Bei etwa 30 Prozent der betroffenen Frauen aber ist eine vollständige Entfernung der Brust notwendig. Dieser Eingriff hat einen nicht zu übersehbaren Effekt auf die weibliche Figur. Jedermann kann von außen das Leiden der betroffenen Frau erkennen. Aus diesem Grunde werden von fast allen Frauen Maßnahmen getroffen, die das optische "Gleichgewicht" herstellen können.

 

Äußere Anpassungen

Schon bald nach der Abnahme der Brust (Ablatio, Amputation oder Mastektomie) können Büstenhalterprothesen getragen werden. Ist die Wundheilung abgeschlossen, so können von außen getragene Dauerprothesen aus Silikon angepasst werden. Viele Frauen aber haben den nachvollziehbaren Wunsch, eine operative Rekonstruktion der Brust vornehmen zu lassen. Der Brustaufbau mit Implantaten und die Rekonstruktion der Brust mit Eigengewebe (teilweise kombiniert mit Implantat), sind die häufigsten Verfahren zur chirurgischen Rekonstruktion der Brust.

 

Operationen

Der Wiederaufbau der Brust kann entweder unmittelbar bei der Amputation der betroffenen Brust vorgenommen werden (einzeitiger Wiederaufbau oder Sofortaufbau) oder nach einem Zeitraum von 1 bis 2 Jahren (zweizeitiger Wiederaufbau oder Sekundärrekonstruktion). Der Zeitpunkt hängt vor allem davon ab, ob eine Bestrahlung direkt nach der Brustamputation vorgesehen ist. In diesem Fall ist ein Brustaufbau erst 12 Monate nach Abschluss der Bestrahlung möglich. Die Kosten für einen Brustaufbau nach Brustkrebs werden von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

 

 

Der plastisch-rekonstruktive Chirurg wird in einem Beratungsgespräch informieren, welche Lösung jeweils geeignet und empfehlenswert ist.

 

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Brustaufbau mit Implantaten

Kissen gefüllt mit Silikon oder Hydrogel

Ein Brustaufbau mit Implantat wird nach einer Amputation der Brust durchgeführt. Er ist aber auch bei manchen brusterhaltenden Operationen empfehlenswert, vor allem wenn ein beträchtlicher Größenunterschied zur gesunden Brust besteht. Das Implantat sieht aus wie ein kleines Kissen und besteht aus einer Silikonhülle, die meist mit Silikon, aber auch mit Hydrogel gefüllt sein kann.

 

Direkte Platzierung des Implantats

Wenn bei der Abnahme der Brust ein ausreichend großer Hautmantel erhalten bleibt, wird direkt im Anschluss an die Krebsoperation ein Silikonkissen unter die Haut oder unter den großen Brustmuskel platziert.

 

Hautdehnung mit Expander

Ist die verbliebene Haut zu klein, ist eine Hautdehnung mit einem Expander nicht sofort möglich. In diesem Fall muss vorher das Gewebe gedehnt werden. Der Operateur setzt dann zunächst ein Expander - Implantat ein. Das ist ein kleines Kunststoffkissen, das ebenfalls aus Silikon besteht, jedoch mit einem Ventil versehen ist. Sobald die Operationswunde verheilt ist, wird in wöchentlichen Abständen Kochsalzlösung über das Ventil in den Expander eingespritzt. Der Arzt kann mit einem einfachen Stich durch die Haut die Flüssigkeit in das Ventil einspritzen. Nach 4 bis 6 Monaten ist die Haut meist auf die gewünschte Größe gedehnt. Es sollte noch ein halbes Jahr abgewartet werden, damit die Haut diesen Dehnungszustand behält. Erst dann wird in einer zweiten Operation das Expander-Implantat gegen ein permanentes Implantat ausgetauscht.

 

Komplikationen und Risiken mit Implantaten

Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko nach dem Einsetzen eines Silikonimplantats besteht nicht, wie anhand von diversen Studien belegt werden konnte. Problematische Aspekte bei Implantateinsetzung:

  • Im Vergleich zur Rekonstruktion mit Eigengewebe ist bei Implantaten häufiger eine Angleichungsoperation der anderen Brust erforderlich.
  • Silikon lässt Röntgenstrahlen schlecht durch, so dass Tumoren, die nach der Operation neu entstehen, mit einer Mammographie nicht entdeckt werden können. Eine korrekte Aussage lässt sich jedoch mit Ultraschalluntersuchung und Kernspintomographie machen.
  • Eine Versorgung mit einem Implantat ist nach einer Bestrahlung nicht mehr möglich, da die Haut ihre Elastizität verloren hat.
  • Das Implantat ist für den menschlichen Organismus ein Fremdkörper, um den er eine dünne Hülle aus Bindegewebe aufbaut. Bei manchen Frauen verhärtet sich diese dünne Schicht, was zu Schmerzen, Verlagerung des Implantats und Verformung der Brust führen kann. Eine solche Kapselfibrose entwickelt sich bei etwa 20 Prozent der Betroffenen. Dies erfordert meist einen Austausch des Implantats in einem erneuten Eingriff.
  • Die heute verwendeten Implantate sind sehr stabil, so dass selbst bei einem Unfall nicht mehr mit einem Austreten von Silikon zu rechnen ist. Dennoch kann es nicht ganz ausgeschlossen werden. Falls das Implantat defekt werden sollte, muss es ausgetauscht werden.

 

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Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe

 

Bei einem Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe werden verschiedene Methoden, die alle wesentlich komplizierter und aufwändiger aber auch natürlicher als der Brustaufbau mit Implantaten sind, unterschieden. Grundsätzlich kann der Chirurg dafür zweierlei Verfahren anwenden:

 

Transplantation eines gestielten Lappens

Damit die erforderliche Blutzufuhr weiterhin gewährleistet ist, bleibt der entnommene "Lappen", bestehend aus Haut, Unterhautfettgewebe und evtl. Muskeln über einen Stiel mit seinen Blutgefäßen verbunden.

 

Freie Transplantation

Bei diesem Verfahren wird das Gewebe von seinen Gefäßen getrennt und muss an der neuen Stelle wieder mit Blutgefäßen verbunden werden.

 

Voruntersuchungen

Im Vorfeld einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe wird an manchen Kliniken ein Angio-MRT als Untersuchung vorgenommen. Ein Angio- MRT ist eine Kernspintomographie der Gefäße. Damit können die Chirurgen bereits vorab erkennen, welche Gefäße sich für die Transplantation eignen.

 

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Methoden des Brustaufbaus mit Eigengewebe

Individuelle Entscheidungen

Welche der nachfolgend beschriebenen Methoden zum Brustaufbau angewandt werden kann, hängt maßgeblich von den individuellen Gegebenheiten der Frau ab. Der behandelnde Chirurg muss deshalb ganz speziell entscheiden, welches Verfahren für die jeweilige Frau das beste ist.

 

Latissimus-Dorsi-Lappenplastik

Bei der Latissimus-Dorsi-Lappenplastik wird der Rückenmuskel (M. latissimus dorsi) zum Wiederaufbau der Brust verwendet. Er verläuft vom Oberarm schräg bis zur Lendenwirbelsäule. Bei dieser häufig angewandten und relativ unkomplizierten Methode wird der Rückenmuskel am Rücken gelöst und unter der Achsel mitsamt dem Gefäßstiel nach vorne zur Brust geschoben. Häufig ist dabei eine zusätzliche Kombination mit einem Implantat notwendig, da das Muskelgewebe nicht ausreicht. Das Entnahmeareal am Rücken wird direkt verschlossen und hinterlässt eine großflächige Narbe, die sich meist gut durch einen Büstenhalter verdecken lässt, aber zu Bewegungseinschränkungen führen kann. Das Verfahren eignet sich besonders zum Aufbau einer kleineren Brust. Der Vorteil der Methode liegt in der kürzeren Operationsdauer von 3 bis 4 Stunden, sowie in dem meist guten Einwachsen des Gewebes.

 

TRAM- Lappen- Plastik

Aufwändiger ist das Verfahren, bei dem ein Muskelstück aus dem Geraden Bauchmuskel (M. rectus abdominis) samt Fettgewebe und Gefäßstiel oberhalb des Schambeins herauspräpariert wird und unter der Haut zur Brust verlagert wird. Diese Methode, die .TRAM- Lappen- Plastik, eignet sich zum Aufbau einer stärkeren Brust. Es lassen sich dadurch gute kosmetische Ergebnisse erzielen und ein weiterer Vorteil besteht in der gleichzeitigen Straffung des Bauchs. Nachteilig ist die Gefahr von Bauchwandbrüchen an der Entnahmestelle und das Risiko, dass die Durchblutung des Lappens nicht ausreichend ist, so dass das Gewebe wieder entfernt werden muss. Gerade wegen der notwendigen guten Durchblutungssituation des Lappenstiels ist die Methode für manche Frauen nicht geeignet:

  • Frauen über 60 Jahre
  • Starke Raucherinnen
  • Diabetikerinnen
  • Frauen, die unter Gefäßkrankheiten leiden
  • Frauen, die bereits Bauchoperationen hinter sich haben

 

DIEP- Lappen-Plastik

Eine neuere Methode ist der sogenannte "DIEP- Lappen", bei dem Fettgewebe aus dem Unterbauch mit dem entsprechenden Hautstück als freie Transplantation in der Brustregion wieder mit Gefäßen verbunden werden. Anschließend wird aus dem Gewebe die neue Brust geformt. Die Operation dauert zwischen 6 und 8 Stunden, wobei meist 2 Operationsteams eingesetzt werden. Im Gegensatz zum TRAM-Lappen enthält der DIEP-Lappen keine Bauchmuskelanteile. Dadurch ist das Risiko von Bauchwandbrüchen geringer, weil die Stabilität der Bauchwand erhalten bleibt. Die Operationsnarbe liegt quer über dem Unterbauch. Bei manchen schlanken Frauen kann diese Methode nicht durchgeführt werden, da zu wenig Gewebe im Unterbauch vorhanden. In diesen Fällen kann alternativ mit einem GAP- Lappen Gewebe vom Gesäß für die Brustrekonstruktion genommen werden.

 

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Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs

Rekonstruktion nach einigen Monaten

Für die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs muss 3 bis 4 Monate abgewartet werden, bis die neue Brust angewachsen ist und die endgültige Form erlangt hat. Dann kann in einer Folgeoperation die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs vorgenommen werden.

 

Verwendung verschiedener Gewebe

Zur Formung der neuen Brustwarze kann möglicherweise, falls die Brustwarze der gesunden Brust sehr prominent ist, ein Teil davon in einer freien Transplantation auf die aufgebaute Brust gesetzt werden. Möglich ist auch die Rekonstruktion aus einem Ohrstückchen oder von der Schamlippe, sowie eine Verschiebung eines Stücks Haut aus der Umgebung.

 

Tätowieren ist eine Alternative

Für die Rekonstruktion des Warzenhofs kann beispielsweise dunkel pigmentierte Haut aus der Leiste oder Oberschenkelinnenseite Verwendung finden. Auch mit einer medizinischen Tätowierung lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, so dass beide Brüste sich möglichst ähnlich sehen.

 

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Quellen

 

 

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Brustkrebs - Mammakarzinom

 


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