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Krankheitsbild und Verlauf bei Prostatakrebs
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Symptome treten oft erst spät auf, wenn der Tumor bereits eine
gewisse Größe hat.
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In frühen Krankheitsstadien wird eine Prostatakrebserkrankung häufig
nicht bemerkt. Aus diesem Grunde ist die Früherkennungsuntersuchung auch so wichtig. Der
Grund für das späte Auftreten von Beschwerden ist, dass sich der Krebs im äußeren
Bereich der Prostata ("Hülle") entwickelt, der von der Harnröhre am weitesten
entfernt liegt. Erst wenn von dem Gewebewachstum auch der innere Bereich der Prostata
("Kern") betroffen ist, wird die Harnröhre eingeengt, und es kommt zu typischen
Beschwerden:
- übermäßiger Harndrang
- unvollständige Blasenentleerung
- häufiges Wasserlassen
- schwacher Harnstrahl
- Harnverhalt
- Harnstau
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Beschwerden immer durch einen Arzt abklären lassen.
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Diese Beschwerden können jedoch auch bei der gutartigen
Prostatavergrößerung (BPH) auftreten, an
der viele Männer in höherem Lebensalter leiden. Daher ist bei Auftreten der
beschriebenen Beschwerden eine gründliche ärztliche Untersuchung notwendig, um
festzustellen, worauf die Symptome zurückzuführen sind. |
Auch allgemeine Symptome können auf eine Krebserkrankung hinweisen.
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Bei einer weiter fortgeschrittenen Erkrankung treten zusätzlich noch
Beschwerden auf, die nicht auf die Prostata, beschränkt sind, sondern allgemeine Symptome
einer Krebserkrankung darstellen. Dazu gehören unter anderem allgemeine Schwäche und
Abgeschlagenheit, anhaltende Müdigkeit, Leistungsabfall oder Gewichtsverlust. Allerdings
können diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen und auch bei Gesunden auftreten und
sind allein noch kein Grund zur Besorgnis. |
Metastasen können, je nachdem, wo sie sich absiedeln, ein breites
Spektrum von Beschwerden verursachen.
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Im Verlauf der Erkrankung können außerdem Krankheitszeichen hinzukommen,
die auf das Wachstum des Tumors sowie auf die Bildung von "Tochtertumoren"
(Metastasen) in Lymphknoten oder in anderen Organen zurückzuführen sind. So sind Blut im
Urin und Schmerzen im Bereich der Prostata auf die Größenzunahme des Tumors in der
Prostata zurückzuführen. Unter Umständen wächst der Tumor in umgebendes Gewebe bzw.
umgebende Organe hinein. Beim Prostatakarzinom siedeln sich Metastasen hauptsächlich im
Bereich des Skeletts ab, z.B. in der Wirbelsäule oder in den Beckenknochen. Entsprechend
können auch Symptome auftreten, die auf die Beteiligung dieser Knochen zurückzuführen
sind. So werden beispielsweise Knochenschmerzen bemerkt oder ein durch das Wachstum von
Metastasen geschwächter Knochen bricht bereits aufgrund einer geringfügigen Überlastung
bzw. Verletzung. Wenn die Wirbelsäule betroffen ist, können Metastasen zudem auf das in
der Wirbelsäule liegende Rückenmark oder auf die aus dem Rückenmark entspringenden
Nervenwurzeln drücken. Auf diese Weise entstehen unter Umständen weitere
Krankheitszeichen, z.B. Schmerzen im Rücken (eventuell mit Ausstrahlung in Arme oder
Beine), Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Gleichgewichts- und Gangstörungen sowie
Kontrollverlust über Blase und Enddarm mit ungewolltem Abgang von Harn oder Stuhl. |
Die psychische Belastung ist oft erheblich.
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Neben den körperlichen Beschwerden fühlen sich viele Patienten durch
nachlassende Leistungsfähigkeit, Müdigkeit usw. in ihren alltäglichen, beruflichen und
Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Gelegentlich stellen sich Gefühle der
Minderwertigkeit oder der Abhängigkeit von Anderen ein (und damit auch das Gefühl,
diesen zur Last zu fallen). Hier können eine krankengymnastische Behandlung zur
körperlichen Kräftigung bzw. offene Gespräche mit Familie und Freunden hilfreich sein.
Auch ärztliche und psychologische Unterstützung können in Anspruch genommen werden, um
mit der seelischen Belastung besser umgehen zu können. |
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Infolge der operativen Therapie kann es gelegentlich zu
Erektionsstörungen kommen, was das Selbstbewusstsein sowie unter Umständen die
Partnerschaft zusätzlich belastet. Oft ist es dem behandelnden Urologen aber möglich,
therapeutisch Abhilfe zu schaffen (vgl. "Erektile
Dysfunktion").
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