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Entzündungen der Gallenwege/Cholangitis
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Beschreibung
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Die Gallenwege sind anfällig für Stauungen
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Die Gallenwege sind, wenn sie in der
Leber liegen, sehr winzig und sie sind fein verästelt. Aber auch außerhalb der Leber ist ihr Durchmesser nicht sehr groß. Er
entspricht dann in etwa dem eines Bleistiftes. Aufgrund dieser Größenverhältnisse sind
die Gallengänge Stauungen gegenüber sehr anfällig. Da kann es schnell passieren, dass
Entzündungen entstehen. Es wird zwischen der akuten und der chronischen
Gallenwegsentzündung unterschieden. |
Die Entzündung kann auf die Leber übergehen
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Sind die feinen Verzweigungen der Gallenwege im Inneren der Leber
befallen, bilden sich winzige Ödeme, die die Portalfelder der Leberläppchen (vgl. Feinbau der Leber)anschwellen lassen. Der
Prozess der Entzündung kann sich im weiteren Verlauf auf die Leberläppchen ausweiten. |
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Beschwerden bei akuter Cholangitis
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Das "Charcot-Trias" ist charakteristisch für eine akute
Gallenwegsentzündung
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Typisch ist das Auftreten von drei Symptomkomplexe, die auch als
"Charcot-Trias" bezeichnet werden:
- Die akute Gallenwegsentzündung macht sich durch plötzliches hohes Fieber, oft
begleitet von Schüttelfrost, bemerkbar. Das Fieber verläuft in Schüben, wobei auch
zwischen den Schüben selten eine normale Körpertemperatur erreicht wird.
- Gleichzeitig spürt der Betroffene Schmerzen im rechten Oberbauch. Die Schmerzen können
von "leichtem Druck" bis hin zu "schweren Koliken" reichen.
- Nach einigen Tagen kann sich die Haut blass-gelblich verfärben als Folge einer leichten
Gelbsucht (Ikterus).
Zusätzlich kann der Urin dunkel und der Stuhl dagegen hell verfärbt sein.
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Beschwerden bei chronischer Cholangitis
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Oft ist der Verlauf unauffällig
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Die chronische Entzündung der Gallenwege
ist die häufigste Form. Die Krankheit verläuft meistens ohne viele Beschwerden.
Besonders bei älteren Menschen verläuft sie oft sehr mit und ist deshalb nur schwer
festzustellen. |
Die Symptome sind oft nicht eindeutig zuzuordnen
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Zu den uncharakteristischen Symptomen gehören erhöhte Körpertemperatur,
Gewichtsverlust sowie rasche Ermüdbarkeit. Deutlicher sind die folgenden Beschwerden:
- Schmerzen im rechten Oberbauch
- Unverträglichkeiten gegenüber fetten Speisen
- Übelkeit
- Erbrechen
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Ursache
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Eine Abflussbehinderung in den Gallengängen ist die häufigste
Ursache
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Eine Abflussbehinderung ist die häufigste Ursache für eine Entzündung
der Gallenwege. Sie kann verursacht werden durch Gallensteine
oder auch Tumore, Parasiten,
angeborene Gallengangsanomalien oder Vernarbungen, die alle die Gallenwege verengen
können. Oft ist die Gallenwegsentzündung eine Begleiterkrankung der
Gallenblasenentzündung (Cholezystitis). |
Es kann auch zu bakteriellen Infektionen kommen
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Gleichzeitig finden sich am Entzündungsort oft Bakterien. Dazu gehören hauptsächlich
Escherichia coli, Clostridium perfringens und Salmonellen. Sie finden ihren Weg zu den
Gallengängen entweder über den Darm, über die Leberarterie, über die Pfortader oder
über die Lymphwege. |
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Therapie
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Das Wichtigste ist die Beseitigung der Stauung
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Das Wichtigste ist, die Stauung und den damit verbundenen erhöhten Druck
in den Gallenwegen zu beseitigen. Neben einer Operation gibt es, je nach Erkrankungsfall,
die Möglichkeit der endoskopischen Drainage. Dabei wird der Sekretstau abgesaugt. Eine
Antibiotikatherapie ist zusätzlich wichtig, um die Bakterienherde in den Gallenwegen zu
beseitigen. |
Eine Operation kann nötig sein
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Ist eine Operation notwendig, muss der Erkrankte in einen möglichst
entzündungsfreien Zustand gebracht werden. Dazu sind erst einmal strenge Bettruhe und
eine Diät nötig. Antibiotika
werden eingesetzt, damit die Entzündung zurückgeht. Krampflösende Medikamte lindern die Schmerzen.
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