Nierenerkrankungen - Nephrologie

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Hämodialyse / "Blutwäsche"

Vor der Dialyse muss ein Shunt gelegt werden

Als Vorbereitung auf die Blut- oder Hämodialyse muss zunächst in einer Operation ein so genannter Shunt angelegt werden. Darunter wird die Zusammenführung einer Arterie und einer Vene am Unterarm verstanden. In der Regel sind dies Vena cephalica und die Arteria radialis. Das durch diese künstliche Verbindung entstandene Blutgefäß hat einen größeren Umfang als die natürlich vorhandenen Blutgefäße am Arm, und es kann von mehr Blut durchströmt werden als ein normales Blutgefäß. Dieser Shunt ist notwendig, um in ihn die Dialysekanülen einzuführen. Patienten mit einem solchen Shunt müssen darauf achten, dass an diesem Arm weder Blutdruck gemessen noch Blut abgenommen wird, um eine Überlastung oder Beschädigung des Shunts zu vermeiden.

 

Das Blut wird außerhalb des Körpers in einem Dialysegerät gereinigtDas Prinzip der Blutdialyse besteht darin, dass aus dem punktierten Shuntgefäß Blut des Patienten entnommen und mit einer Pumpe durch ein Dialysegerät geleitet. Die Dialyseflüssigkeit wird gegengleich durch das Gerät geleitet. Dabei sind die beiden Flüssigkeiten durch eine Membran getrennt. Diese Membran ist für kleinste im Blut gelöste Stoffe durchgängig. Durch den Konzentrationsunterschied der auszuscheidenden Substanzen zwischen dem Blut und der Dialyseflüssigkeit wandern diese Substanzen über die Membran aus dem Blut in die Dialyseflüssigkeit. Man nennt diesen Vorgang Diffusion. Auf diese Weise wird das Blut von den auszuscheidenden Substanzen gereinigt und überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper entfernt. Das gereinigte Blut wird über einen zweiten Gefäßzugang wieder in den Körperkreislauf des Patienten zurückgeleitet. Zusätzlich wird dem Patienten als Ausgleich für die abfiltrierte Flüssigkeit eine genau berechnete Menge an Flüssigkeit wieder zugeführt. Das Dialysat kann an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden.

Die Blutdialyse wird in der Regel mehrmals wöchentlich für 3 bis 6 Stunden in speziellen Dialyseabteilungen in Krankenhäusern oder in Dialysepraxen durchgeführt.

 

Heparin verhindert die Blutgerinnung

Um die Blutdialyse zu ermöglichen, muss das Blut des Patienten "verflüssigt", das heißt an der Gerinnung gehindert werden. Zu diesem Zweck wird regelmäßig das Antigerinnungsmittel Heparin gespritzt.

 

Bei länger durchgeführter Dialyse kommt es fast immer zu Nebenwirkungen

Während der Blutdialyse kann es unter Umständen zu Komplikationen kommen. Ursache für die Komplikationen können sowohl das Blutdialyseverfahren, als auch die Belastung des Körpers sein. Die Komplikationen sind werden durch den betreuenden Arzt sofort behandelt. Vorkommen können:
  • Blutdruckabfall
  • Blutdruckanstieg
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Muskelkrämpfe
  • kurzzeitiger Bewusstseinsverlust
  • psychische Beeinträchtigungen
  • Krampfanfall
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Luftnot
  • Fieber und Schüttelfrost

Insbesondere, wenn die Dialyse über einen langen Zeitraum durchgeführt werden muss, zeigen sich bei fast allen Betroffenen Beschwerden wie z. B. Fieber, allergische Reaktionen, zu niedriger Blutdruck, Infektionen am Shunt, Verschluss des Shunt und Störungen im Elektrolythaushalt.

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