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Das System bremst
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Mangel
an Spezialisten. |
Wirkliche
Sachverständige gibt es nur wenig. Viele Ärzte betreiben "Schmerztherapie" nur
als einen kleinen Teil ihrer Arbeit, sozusagen als "Hobby". |
Enge
Grenzen der Fachgebiete verhindern eine Entwicklung der Schmerztherapie. |
Standesdünkel
und die engen Grenzen der Fachgebiete, die auch sehr stark einkommensorientiert sind,
bestimmen die Diskussion um Schmerztherapie. Bei den Onkologen zum Beispiel gibt es eine
Gruppe von Ärzten, die die Behandlung von Krebsschmerzen als einen Bestandteil der
Onkologie betrachten und eine eigenständige Schmerztherapie strikt ablehnen, weil
Schmerzen für sie lediglich ein Symptom bedeutet. Also wird Schmerz auch nur als Symptom
behandelt. Eine solche Behandlung kann nicht funktionieren, weil sie wesentliche Aspekte
chronischer Schmerzen nicht berücksichtigt. |
Interdisziplinäre
Zusammenarbeit ist unbedingt erforderlich. |
Die
notwendige interdisziplinäre Zusammenarbeit ist mangelhaft. Das wird nicht nur an diesem
Beispiel deutlich. Vielfach sorgt schon die fehlende Weiterbildung auf diesem Gebiet
dafür, daß Hausärzte und Fachmediziner einen Schmerzspezialisten selten, und wenn, dann
erst sehr spät hinzuziehen. Häufig wird die schmerztherapeutische Behandlung sogar
rückgängig gemacht. Hausärzte weigern sich zum Teil, die Medikamente weiter zu
verordnen. Dabei wäre ein interdisziplinärer Austausch für den Patienten eine nicht
unwichtige Bedingung für eine erfolgreiche Therapie. |
Kein
Geld für die Schmerztherapie? |
Eine
weitere wesentliche Bremse für eine bessere und schnellere Entwicklung einer
eigenständigen Schmerztherapie sind die Abrechnungsregelungen von Krankenkassen.
Schmerztherapeuten müssen regelmäßig Leistungen erbringen, die in keinem
Abrechnungskatalog enthalten sind. Demnach kann der Arzt diese Leistungen eigentlich nicht
ausführen. Der Patient aber braucht sie dringend. Der Abrechnungsmodus ist so
ausgerichtet, daß er einzelne, konkrete Maßnahmen, z. B. eine Injektion honoriert. Nicht
daß eine fachgerechte Behandlung stattfindet wird bezahlt, sondern die Art und Weise der
Behandlung wird bezahlt. So fehlt häufig die wirtschaftliche Basis für eine erfolgreiche
Behandlung. |
Schmerzpatienten
aufs "Abstellgleis". |
Schmerzpatienten
werden auf ein Abstellgleis geschoben. Wegen der "wirtschaftlichen
Unwichtigkeit", für die aufgrund des geltenden Rechts gesorgt ist, wird der
Schmerztherapie von Funktionären bei Ärzteverbänden, Krankenkassen und in der
Gesundheitspolitik die notwendige Aufmerksamkeit verweigert, die eine Verbesserung der
Situation bringen könnte. |
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Forschungsdefizite
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Zahlen
sind Mangelware. |
Zahlen
über chronische Schmerzen und Schmerzkrankheiten sind Mangelware. Die Epidemiologie ist
bisher kaum Bestandteil von Untersuchungen gewesen. |
Folge:
Verbesserung der Aus- und Weiterbildung. |
Der
Nachholbedarf ist in diesem Bereich sehr groß. Die Akzeptanz und Entwicklung im Bereich
der Schmerztherapie würde mit eindeutigen Zahlen positiv beeinflußt. Aus- und
Weiterbildung würden einen Aufschwung erfahren. |
Folge:
Mehr Aufmerksamkeit. |
Eindeutige
Zahlen sorgen in der Diskussion mit Standesorganisationen, Krankenkassen und Politikern
für den notwendigen Druck, dringend erforderliche Veränderungen schnellstmöglich
durchzuführen. |
Folge:
Bessere Versorgung der Patienten. |
Als
eine Folge daraus würde sich die Versorgung der Patienten verbessern, weil sich Ärzte
mehr und intensiver mit der Schmerzforschung beschäftigt würde. |
Ein
Paradies für Forscher. |
Die
mangelnden Ergebnisse betreffen aber nicht nur den Bereich der Epidemiologie. Viele
Mechanismen im Bereich der Schmerzempfindung und der Chronifizierung
von Schmerzen sind noch weitestgehend unerforscht. Top |
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