Chronische Schmerzen

 

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Therapie bei Migräne

Im Falle einer akuten Migräneattacke hilft normalerweise nur eine medikamentöse Intervention. Dabei ist die Art der Medikation abhängig von der Schwere der Migräne. Die Schwere der Attacken richtig einzuschätzen hilft Ihnen der Migränekalender oder der MIDAS-Fragebogen.

 

Medikamente gegen Übelkeit sollten 15 Minuten vor dem eigentlichen Schmerzmittel eingenommen werden. Die vom Arzt verordneten Medikamente sind häufig einfache Schmerzmittel, wie sie auch frei verkäuflich erhältlich sind. Allerdings sind die verordneten Medikamente in der Regel stärker dosiert und müssen deshalb verschrieben werden. Weil viele Betroffene unter Übelkeit und Erbrechen während einer Migräne-Attacke leiden, sollten vom Arzt auch Medikamente gegen Übelkeit, sogenannte Antiemetika verschrieben werden. Meisten kommen die Wirkstoffe Metoclopramid oder Domperidon zur Anwendung. Durch diese Mittel wird auch die Aufnahme von Schmerzmitteln (Analgetika) verbessert. Der Grund: Schon vor der eigentlichen Migräneattacke kommt es bei den Betroffenen zu einem Stillstand der Darmbewegungen. Diese Darmbewegungen werden durch die Antiemetika wieder angeregt. Deshalb sollten sie etwa 15 Minuten vor dem Schmerzmittel eingenommen werden. Dann kann dass Schmerzmittel besser wirken. Sonst wird das Schmerzmittel im Darm durch die mangelnde Darmbewegung nur ungenügend aufgenommen und kann nicht wirken.

 

Die allgemeine übliche Medikation hilft schon vielen. Bei leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen wird üblicherweise zu Standard-Analgetika geraten, etwa zu Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol, Naproxen oder Metamizol.

 

Ergotamine oder Mutterkornalkaloide haben häufig unerwünschte Nebenwirkungen. Ist bei starken Kopfschmerzen damit keine ausreichende Linderung zu erreichen, sind entweder Ergotamin-Präparate indiziert oder auch Triptane. Ergotamine (Mutterkornalkaloide) sind zwar wirksam, aber die Einnahme ist häufig mit zahlreichen unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Bei übermäßigem Gebrauch können sie zu chronischem Tageskopfschmerz sowie zu Durchblutungsstörungen führen. Ergotamine wirken nur, wenn sie zu Beginn einer Attacke eingesetzt werden. Sie dürfen auf gar keinen Fall überdosiert werden. Vorher ist eine Absprache mit dem Arzt unbedingt erforderlich.

 

Triptane bringen Bewegung in die Migränetherapie.

 

Eine hochwirksame Alternative stellen die Triptane dar. Sie sind die einzigen Medikamente, die gezielt nur gegen Migränekopfschmerz wirken. Die Hintergründe dazu finden Sie in dem Text "Migräne und Neurotransmitter" erklärt. Triptane werden bei schweren Migräneattacken angewandt. Sie sind effektiv und gut verträglich. Schon nach 30-45 Minuten tritt die Wirkung ein. Derzeit sind verschiedene Triptane auf dem deutschen Markt erhältlich.

 

Die Wirkung wurde nachgewiesen. Die Wirkung von Sumatriptan ist mittlerweile in über 85 Multicenter-Studien mit über 30.000 Migräne-Patienten und damit bei mehreren Millionen Attacken überprüft worden.

 

Zolmitriptan passiert die Blut- Hirn- Schranke besser. Zolmitriptan ist derzeit nur in der oralen Form u.a. als schnellwirksame Schmelztabelette und als Filmtablette verfügbar. Eine intranasale Darreichungsform soll folgen. Zolmitriptan hat gegenüber Sumatriptan eine wesentlich verbesserte orale Bioverfügbarkeit und eine bessere Passierbarkeit der Blut-Hirn-Schranke.

 

Naratriptan hat kaum noch Nebenwirkungen. Naratriptan ist seit 10/97 in Deutschland zugelassen. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 60 - 70 Prozent, die Halbwertzeit ist mit 5 bis 6 Stunden fast dreimal so lang wie die von Sumatriptan. In niedriger Dosierung etwa von 2,5 mg oral hat Naratriptan keinen vasokonstriktiven Effekt mehr, wirkt etwas weniger effektiv als 50 mg Sumatriptan, hat dann aber auch fast keine Nebenwirkungen mehr. Nachteil der niedrigen Substanzmenge und der langen Halbwertzeit ist die langsame Anflutungszeit, die bei 2,5 mg über zwei Stunden betragen kann, bis der maximale Plasmaspiegel erreicht ist. Dadurch wird eine Schmerzreduktion oder Schmerzfreiheit erst oft nach vier Stunden erreicht, was bei den anderen 5HT-Agonisten schon nach zwei Stunden erzielt wird.

 

Wählen Sie zusammen mit Ihrem Arzt die für Sie günstigste Form. Triptane gibt es in unterschiedlichen Verabreichungsformen. Dabei ist teilweise die Zeit bis zum Wirkeintritt und die Handhabung unterschiedlich. Welche Applikationsform für Sie in Frage kommt, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Er kann das Medikament aussuchen, das für Ihre Beschwerden und Ihre Lebensumstände am sinnvollsten ist.

Folgende Applikationsmöglichkeiten gibt es bisher:

  • Kapsel
  • Tabletten
  • Schmelztabletten
  • Dragees
  • Granulat
  • Tropfen
  • Zäpfchen

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